HEIMATORTSGEMEINSCHAFT SEIDEN ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG! WEIHNACHTSBRIEF 2022 DER HOG SEIDEN von Hedwig Fleischer
HEIMATORTSGEMEINSCHAFT SEIDEN ACHTUNG!  ACHTUNG! ACHTUNG!WEIHNACHTSBRIEF 2022  DER  HOG SEIDENvon Hedwig Fleischer

31. Ausgabe

Dezember 2017

Das Seidner Weimerblatt

● Bericht des Vorstandes                                  ● Das Seidener Treffen 2017                             ● Großes Siebenbürger Treffen                        ● Bericht aus Seiden                                          ● Die HOG in Deutschland                               ● Themenreihe 2017 „Die dritte Generation“ ● Jubilare                                                             ● Unsere Verstorbenen                                      ● Spenden und Kassenbericht (nur im Heft)                                                                                                                                                      Heimattreffen in Seiden 2017                                                                                                        Liebe Seidener und Freunde der Gemeinde,   „In der Welt zuhause, in Siebenbürgen daheim“, ein mutiges Motto für dieses große Siebenbürger Treffen im August 2017. Dem Ruf der fernen Heimat sind dieses Jahr tausende Siebenbürger Sachsen gefolgt. Man schätzt zwischen zehn- bis zwölftausend Besucher aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Holland und Kanada. Sie alle fanden sich in Hermannstadt und Umgebung ein, um ein Wiedersehen und ein großes gemeinsames Fest zu feiern. Fröhlich, friedlich und geordnet trafen sich Jung und Alt zum Lutherjahr in Hermannstadt, zu festlichen Gottesdiensten, Trachtenumzug, Konzerten, Ausstellungen, Führungen und Kulturveranstaltungen jeglicher Art. „Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt!“ Und da sich gerade die Jungen sehr wohl gefühlt haben, ist aus der „alten Heimat“ ihrer Eltern und Großeltern für einige von ihnen eine Verbundenheit entstanden, die mehr ist als eine „Urlaubserinnerung“. Wir denken gerne an die unzähligen Begegnungen, die Feste, Musik und Tanz zurück. Die Erinnerung daran strahlt noch etwas Wärme und Zufriedenheit aus, bis in diese trüben Wintertage hinein. Wir danken den Verantwortlichen in Siebenbürgen und Deutschland für die gute Organisation, als auch allen Gästen und hoffen, dass es nicht das letzte Heimattreffen dieser Art war.                                                      Eure Hedi Fleischer                                                                                                                            ● Bericht des Vorstandes                              Bereits am 14 Januar 2017 traf sich das Organisationsteam samt ihren Helfern aus Schönau, Bulkesch und Seiden in Bad Kissingen, um gemeinsam die Programmpunkte und Zuständigkeiten für das große Heimattreffen in Siebenbürgen und dem Kokeltal abzustimmen und vorzubereiten. Die Motivation und Erwartungshaltung war groß. Es musste uns auch im Kokeltal gelingen die Besucher gebührend zu empfangen, wohl wissend, dass dies nur mit der Unterstützung der Bürger aus Seiden, Bulkesch, Schönau und ihren Vertretern vor Ort möglich war. Unser Kulturprogramm sollte abwechslungsreich sein, die Unterkünfte ausreichend vorhanden, die Fahrten zu den Veranstaltungs-orten gut organisiert. Dessen waren wir uns schnell einig. Nach getaner Arbeit folgten wir der Einladung des Studienleiters Gustav Binder, uns Bad Kissingen zu zeigen. Wir waren begeistert von dieser bekannten Kurstadt, den lieblichen Plätzen, den historischen Gebäuden, aber vor allem von dem unerschöpflichen Wissen von Gustav Binder. Er führte unzählige Daten und Fakten aus der Geschichte der Stadt auf, erzählte aber auch mit Freude Anekdoten, um uns bei winterlichen Temperaturen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern. Auch wenn die Arbeitstage in Bad Kissingen lang waren, die geselligen Abende bei Seidener Wein und Gesang entschädigten uns dafür. So fuhren wir wie so oft nach diesen Arbeitstreffen oder Tagungen zufrieden und erfüllt nach Hause. Die Zusammenarbeit an der kleinen Kokel war und ist sehr gut und wir verstehen uns in gemeinsamer Verantwortung zum Wohle unserer Gemeinden. Unsere HOG Vorstandsitzung fand am 18.02.2017 bei Katharina Schuller in Bad Rappenau statt. Die wesentlichen Punkte waren die Vorbereitungen zum Seidener Treffen, zum Heimattreffen in Hermannstadt und Seiden, die Kassenprüfung durch Erna Bardon und aktuelle Themen. Hedi Fleischer stellte dem Vorstand die Auswertung der Umfrage von Januar 2017 vor. Auch bei einer geringen Teilnahme bzw. Rückmeldequote zeigte sich, dass der HOG Vorstand die Vorstellungen und Bedürfnisse unserer Gemeinde im Blick hat, die Perspektiven gut einschätzt und sie mit unserer Arbeit sehr zufrieden sind. Wir diskutierten die Vorschläge und suchten nach Möglichkeiten, diese in unsere Zielsetzungen und Entscheidungen einfließen zu lassen. Dies betrifft den ausdrücklichen Wunsch die Heimattreffen weiter alle zwei Jahre zu organisieren, unser Jahresheft das „Weimerblatt“ weiter zu erstellen und zu versenden und die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden weiter auszubauen. Für Seiden ging es um die Pflege des Friedhofes, der Kirche, den Wunsch das Pfarrhaus als Übernachtungsmöglichkeit herzurichten, auch wenn die Nachfrage gering ist. Dies waren die wesentlichen Vorschläge und wir werden versuchen, diese zu berücksichtigen. Deutlich gesagt sei aber auch, wir können dies weder selber machen noch in Auftrag geben. So wie in anderen Gemeinden sind wir darauf angewiesen, dass sich junge Männer und Frauen bereit erklären, diese Aufgaben zu übernehmen.                                                                                                            ● Das 19. Seidener Treffen in Bad Rappenau am 29.04.2017.                                              Nach der Begrüßung im festlich geschmückten Kurhaus, feierten wir einen stimmungsvollen Gottesdienst mit unserem aus Seiden stammenden Pfarrer Michael Juhn. Es war für ihn sicher auch ein freudiges Wiedersehen mit seiner Heimatgemeinde und er fühlte sich mit seiner Lebensgefährtin in unserer Mitte sichtlich wohl. Der Gottesdienst fand wie gewohnt in der Herz-Jesu Kirche statt.   Foto: Hans Orendi   Nach dem Mittagessen folgte der Bericht des Vorstandes und der Kassenbericht von F. Wegendt. Es wurde darauf hingewiesen, dass im Dezember 2016 von 300 Sendungen mit dem traditionellen „Weimerblatt“ 60 Sendungen returniert wurden, da die Adressen nicht mehr stimmten. Daher hat der Vorstand beschlossen, das Jahresheft nur an die Spender zu senden. Nach Überweisung einer Gebühr von 10 Euro können bei Hedi Fleischer, solange der Vorrat reicht, Hefte nachbestellt werden. Die Druckkosten und Porto sind nicht unerheblich und wir können dies aus den Mitteln der HOG nicht mehr für alle Adressen finanzieren. Sicher wird diese Entscheidung bei einigen für Unmut sorgen, aber wir können es den Spendern gegenüber nicht rechtfertigen und möglicherweise ist auch das Interesse nicht da. Das Weimerblatt wird wie immer auch auf unserer Homepage erscheinen und kann ausgeduckt werden. Leider benötigt die Ausgabe mit Bildern eine große Datenkapazität, die uns auf der Homepage leider nicht zur Verfügung steht. Dies gilt auch für den Versand per E-Mail. Wie bereits letztes Jahr beschlossen, unterstützen wir die Seidener Kirchengemeinde mit jeweils 600 Euro zum Erhalt des Gemeindelebens, kleineren Reparaturen und Anschaffungen für die Kirche, das Pfarrhaus und die Pflege des Friedhofes. Die Kuratorin Katharina Szecsi und unser Kassenbericht geben Auskunft über die Verwendung dieser Mittel. Es hat sich schon einiges getan. Nach ein paar Wortmeldungen dankten wir den Anwesenden und gingen zum gemütlichen Teil über. Draußen lockte ein milder Frühlingstag ins Freie. Der sonnige Kurpark, das frische Grün und die blühenden Bäume machten es uns als Vorstand schwer unsere Gäste zurück ins Kurhaus zu locken. Aber als das köstliche Kuchenbuffet stand, waren alle wieder zur Stelle. Die Kuchenspenden waren wie immer reichlich und sehr lecker. Herzlichen Dank allen die dazu beigetragen haben. Ab 18 Uhr spielte das Star-Duo zum Tanz auf und die Stimmung hielt bis weit nach Mitternacht an. Es waren leider kaum Jubilare da, aber die anwesenden Jubilare haben sogar ein Ehrentänzchen gewagt. Zum Abschied gab es herzliche Umarmungen mit der Bitte diese schönen Heimattreffen auch in Zukunft zu ermöglichen. Wir werden es versuchen, im Frühjahr 2019 ist es wieder soweit.   Heute geh ich. Komm ich wieder, singen wir ganz andre Lieder. Wo so viel sich hoffen läßt, ist der Abschied ja ein Fest. Johann Wolfgang von Goethe     28. Mai 2017 Treffen mit dem Seidener Bürgermeister Alin Trif in Ansbach   Auf Einladung von Karin Schuller und ihrer Familie trafen wir den Seidener Bürgermeister Alin Trif mit Gattin Nicoleta am 28.05.2017 in Ansbach, um uns zu dem Heimattreffen im August abzustimmen. Es war ein sommerlich warmer Tag und Familie Schuller hatte im kühlen Hobbykeller reichlich den Tisch gedeckt. Ein Raum, der wann immer als Gaststätte genutzt werden könnte, im wahrsten Sinne des Wortes „Gast-Stätte“, denn es war sehr gemütlich. Nebenan im privaten „Fauri-Keller“ gab es Spirituosen aller Art, Geschmacksrichtungen, Farben, Formen und Herkunft. Eine Sammlung flüssiger Schätze, auf die unser Hans sehr stolz ist. Im großen Garten unter der schattigen Weinlaube saßen wir bei einem kühlen Bier, Kaffee und Kuchen und so war es nicht schwer sich mit dem Bürgermeister über die Feiern in Seiden einig zu werden. Wir wurden ja gerade eingestimmt… Karin Schuller hat uns immer wieder geholfen Kontakte zu knüpfen, Informationen weiterzuleiten, die Jüngeren zu motivieren mitzumachen. Friedrich Wegendt und Karin Schuller haben eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, wo man sich anmelden konnte um aktuell informiert zu werden, sich auszutauschen oder sich spontan zu verabreden. Übrigens, die WhatsApp-Gruppe „Seidner zu Hause 2017“ ist immer noch offen und für Infos zu nutzen. Anmeldungen bei Fritz weiter möglich. Zu dem Zeitpunkt konnten Gerald mein Lebensgefährte und ich nicht ahnen welch herzlichen Empfang und Gastfreundschaft uns noch bevorstand als es vom Bürgermeister hieß - wenn ihr keine Freunde und Verwandte in Seiden habt, dann kommt ihr zu uns! So war es dann auch und wir haben alle Unterstützung bekommen, um aus dem Heimatreffen in Seiden ein unvergessliches Ereignis für uns und unsere Nachbargemeinden zu machen. Dafür sind wir Bürgermeister Trif, seiner Familie und nicht zuletzt Karin Schuller und ihrer Familie sehr dankbar.   Heimattreffen in Dinkelsbühl 02 - 05 Juni 2017   Mangels Teilnehmer haben wir dieses Jahr nicht am Trachtenumzug in Dinkelsbühl teilgenommen. Der Pfingstsonntag war ein kühler, verregneter Morgen. Dennoch zogen viele HOGs in ihren bunten Trachten stolz an der Tribüne mit den Ehrengästen, dem Innenminister Joachim Herrmann und Frau Barbara Stamm als Präsidentin des Bayerischen Landtages, vorbei. Jede HOG ist ein Bekenntnis zu der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen und des Zusammenhaltes auch hier in Deutschland. Für die Seidener hatten wir wie gewohnt einen Mittagstisch in der Brauereigaststätte „Zum wilden Mann“ reserviert und in geselliger Runde wärmten wir uns bei einem guten Essen, Bier und lebhaften Gesprächen auf. Unzählige Ausstellungen, Vorlesungen, Konzerte und kulinarische Angebote lockten die Besucher in die Stadt. Abends wurde im Festzelt und in der Schranne gefeiert. Beindruckend ist der Fackelzug, der mit beginnender Dunkelheit durch die Stadt zum Ehrendenkmal führt und nach so viel Trubel zur Stille und Besinnung einlädt. Es wird der Gefallenen des zweiten Weltkrieges gedacht und der Opfer durch Flucht, Verschleppung und Zwangsarbeit. Da weiß man es wieder zu schätzen was es heißt in Frieden zu leben… Für die einen geht es dann nach Hause, andere feiern munter weiter und am Montag trifft man sich zur traditionellen Podiumsdiskussion  in der Schranne. Das ist der Heimattag in Dinkelsbühl und jedes Jahr sind es neue HOGs, die mit dem Verband und dem Organisationsteam ein abwechslungsreiches und umfangreiches Programm zusammenstellen. Und jedes Jahr fahren Tausende dahin. Wir auch…   Eine der größten Kulturveranstaltungen im Kokeltal - in Seiden, Bulkesch und Schönau   Dragi prieteni, a venit timpul să le spunem consătenilor noștri: "Bine ați revenit acasă"! Pentru ca primirea să fie una specială, am organizat o zi plină de activități. Ne vor încânta cu muzica și dansurile lor: Fetele de la Căpâlna, Ansamblul Românașul din Albești, Junii Târnavei, Ansamblul Junii Berghinului, Rromii din Veseuș, Fanfara săsească din Tîrnăveni, Grupul vocal “Pe ulița satului” din Biia, formațiile de dansuri săsești din Balcaciu și Sebeș și nu în ultimul rând, Marinela Baba, cea care va fi și prezentatoarea spectacolului. Vă așteptăm cu drag !!! … So wurden wir empfangen und so haben wir uns auch gefühlt …   Es gibt kaum jemanden, der von dem großen Treffen in Siebenbürgen im August diesen Jahres nicht gehört hat und auch viele Seidener sind mit Begeisterung der Einladung gefolgt. In einem festlichen Rahmen fanden fröhliche Begegnungen statt und wir haben zusammen gefeiert. Es gibt unzählige Bilder und die Rückkehrer haben sicher auch von ihren Eindrücken erzählt. Doch ich möchte diese Stimmung, diese Freude, das „Neu entdecken“ festhalten und vor allem jenen danken, die uns dies ermöglicht haben. Wir waren mit den Kokeltalern beim Trachtenumzug in Hermannstadt dabei. Diese Stimmung, die Festreden, am Abend Musik und Tanz unter freiem Himmel, das werden wir nicht so schnell vergessen. Am Sonntag haben wir die Veranstaltungen in Freck bei hochsommerlichem Wetter genossen. Ein wunderbares Anwesen für Kultur und Erholung.   Montag, den 07.08.2017 waren wir zurück im Kokeltal, wo die drei Gemeinden Seiden, Bulkesch und Schönau eine gemeinsame Veranstaltungswoche organisiert haben. In Seiden fand zum Auftakt ein Festgottesdienst mit Pfarrer Alfred Dahinten und einer Andacht auf dem Friedhof statt. Im Rahmen des Festgottesdienstes begrüßte die HOG Vorsitzende Hedi Fleischer die anwesenden Gäste und gedachte all jener, die den Weg in die Heimat nicht mehr antreten konnten. Sie weihte die von Martin Schuller gestifteten Ehrentafeln für die Gefallenen des zweiten Weltkrieges und der im Zuge der Deportation gestorbenen Seidener feierlich ein. Als wir aus der Kirche kamen spielte die Blaskapelle aus Târnăveni einen zünftigen Marsch. So wich die andächtige Stimmung für eine Weile, ehe wir zum Friedhof eilten, denn erste Regenwolken zogen schon auf. Im Anschluss besichtigten wir unsere ehemalige Schule und kehrten zu Kaffee und Kuchen  im Gemeindesaal ein. Auf einer großen Bühne bot sich uns am Abend ein buntes Kulturprogramm mit acht rumänischen Tanzgruppen aus der Umgebung. Unter anderen waren die „Fetele de la Căpâlna“, Junii Tarnavei, junge Sängerinnen und Sänger dabei und die charmante Moderatorin Marinela Baba führte mit viel Können und Begeisterung durch den Abend.   Als Gastgeber begrüßten uns der Bürgermeister von Seiden Alin Trif und Teodor-Florin Mărginean aus Schönau, Ehrengäste aus Alba Julia und hießen uns willkommen. Hans Gärtner und Hedi Fleischer dankten Bürgermeister Trif, der uns freundlich aufgenommen und in allem großzügig unterstützt hat. Als auch allen Helfern, die bei 38°C die Bühne aufgebaut, gekocht und uns aufs Beste bewirtet haben. Ihnen allen sagen wir VIELEN DANK und „mulțumim tuturor pentru ospitalitate“! Hunderte Zuschauer haben an diesem herrlichen Sommerabend mit uns in Seiden gefeiert und sich bis spät in die Nacht im Gemeindesaal unterhalten und getanzt. Die Blasmusik aus Târnăveni  unter den Leitung von Willy Halmen, die  Bulkescher Tanzgruppe, die Tanzgruppe aus Mühlbach unter der Leitung von Frau Dahinten und ein humoristischer Beitrag aus Schönau, im Anschluss die wunderbare Stimme von Lisa Gärtner trugen zu einer willkommenen Abwechslung bei. Dienstag waren wir zum Ball in Bulkesch eingeladen. Am Mittwoch folgten wir der Einladung von Herr Necșulescu und wurden in Kokelburg/Cetatea de Baltă empfangen. Wir konnten im kühlen Kellergewölbe des Schlosses bei kulinarischen Köstlichkeiten die prämierten Seidener Weine verkosten. Die neuen Anbauflächen sind mit 2500 ha mittlerweile die größten Rumäniens und den neuen und alten Weinkeller haben wir auch besichtigt. Nach der guten Stimmung am Bulkescher Ball, zogen wir  am Donnerstag zum Rinnenfest nach Schönau. Für viele ein willkommener Anlass sich im und um den geschmückten Ochsenwagen nass zu spritzen, so wie es die Tradition verlangt. Das Rinnenfest eine Besonderheit der Schönauer Jugend.   Der Pfarrhof war unser Treffpunkt in Seiden. Im Schatten der Bäume und Weinreben war die Hitze erträglicher. Unsere Kathi und Hani hatten alles gut vorbereitet und so konnten wir die Tage in Seiden genießen. Selbst die Plätze der Kindheit haben wir neu erkundet, die Sandgrube oder den Tanzplatz. Schön dies alles wiederzusehen, wenn auch verändert oder stellenweise unzugänglich geworden. Wir haben uns einen neuen Weg gebahnt. Im übertragenen Sinne, an diesen Tagen einen neuen Weg in die alte Heimat, der Heimat unserer Erinnerungen. Durch diese Begegnungen wurde ein neues Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte aufgeschlagen. Große Worte und für den einen oder anderen sogar eine Provokation? Warum sage ich dies? Wenn wir uns umgeschaut haben sahen wir viele junge Gesichter. Ich kann mir vorstellen, dass diese jungen Menschen „im heute und jetzt“ leben, ohne genaue Vorstellung dessen, was das Leben ihren Eltern und Großeltern, sogar Vorfahren abverlangt hat… Es war auch kein Anlass um groß darüber nachzudenken. Es waren Tage der Freude und des Wiedersehens. Die Jungen sind ohne Vorurteile, offen und frei durch die Straßen und Plätze gegangen, haben Kirchen und Burgen besichtigt, das gute Essen genossen und mit den rumänischen Gastgerbern gefeiert. Bei dem einen oder anderen sogar mit etwas Wehmut und verschiedenste Erinnerungen. Im Leben jedes Menschen kommt der Tag, wo er sich fragt – was war damals? Ich denke, dass es nicht befriedigend sein kann, keine Antwort zu finden oder niemand zu haben, mit dem man darüber spricht. Wir tragen in uns unsere Erfahrungen mit diesem Land,  aber auch  die Erfahrungen unserer Vorfahren, und dies macht uns zu dem was wir sind. Um zu wissen wer wir sind, sollten wir erfahren wo wir herkommen. So werden wir eingebunden in eine Gemeinschaft und wissen um unsere Wurzeln. Diese geben uns den rechten Stand im Leben und einen unverzichtbaren Gemeinschaftssinn. So konnten einige mit ihren Kindern und Enkeln nach ihren Wurzeln Ausschau halten um zu verstehen, was uns ausmacht. Für die jungen Rumänen sind wir Fremde, Gäste, Touristen… Für die Älteren war es ein Wiedersehen mit vertrauten Menschen und Orten voller Erinnerungen. Diese zwei Perspektiven haben einen besonderen Reiz und ich lade Euch ein, darüber  auch weiter im Gespräch zu bleiben. Dafür war dieses Treffen gedacht. Ein Wiedersehen für uns in der alten Heimat und ein Kennenlernen, ohne Vorurteile von der rumänischen Seite, denn uns verbindet mehr als wir uns vorstellen können…       „Ehe die Wege zuwachsen, sollte man sie denen zeigen, die sie ohne uns nicht finden können“   Ich wünsche Euch auch weiter gute Gespräche, schöne Erinnerungen an diese Zeit und jetzt wo uns der Alltag wieder hat hoffe ich, dass ihr sagen könnt „es war eine Bereicherung und wir haben uns sehr wohl gefühlt“. Vielen Dank auch unseren Nachbargemeinden Bulkesch und Schönau für die gute Zusammenarbeit, als auch allen Gästen aus Deutschland, die jeder in seiner Weise zum guten Gelingen und einem unvergesslichen Treffen beigetragen haben.   Bericht aus Seiden   Diesen Sommer zeigte sich Seiden seinen Besuchern von seiner besten Seite. Gepflegte Häuser, viele Blumenbeete und junge Bäume säumten die Straßen. Die Felder sind bestellt und die Weinberge umrahmen den Ort nach fast allen Seiten. Für alle die lange nicht mehr da waren ein ungewohntes, verändertes Bild, aber nicht zu seinem Nachteil. Unsere Kuratorin Kathi und die Burghüterin Ana hatten die Kirche und das Pfarrhaus für uns hergerichtet und so konnten wir uns in den kühlen Räumen treffen oder umziehen, wie die Tanzgruppe aus Bulkesch vor dem Auftritt am Montag.   Der Friedehof war gepflegt und aufgeräumt. Leider konnten wir die Gräber nur kurz besuchen, da es während der Andacht anfing zu regnen, es tagsüber sehr heiß war oder wir unterwegs waren. Kathi hatte vorher Handwerker beauftragt die Fensterläden am Pfarrhaus zu reparieren, da diese sich nicht mehr schließen ließen und die Farbe abgeblättert war. Das Pfarrhaus wurde von einigen wenigen zur Übernachtung genutzt, daher versuchten wir die Wasserleitung in Gang zu setzen, was mangels Werkzeug gar nicht so einfach war… Der Gemeindesaal, wo wir uns zum Essen und feiern trafen, war zum Glück klimatisiert. Eine Wohltat bei der Hitze. Wir hatten mit Maria Rusu und der Schulleitung auch eine Besichtigung der Schule organisiert. Dies war eine kleine Enttäuschung, da jeder eine gewisse Erinnerung an die Zeit seiner Kindheit hat und im Laufe des Lebens einiges sicher auch verklärt wurde. Wir fanden, dass viele Klassenräume nicht den Anforderungen des heutigen Schulunterrichtes entsprechen. Angefangen bei den alten und oft zu kleinen Schulbänken, überladene Lehrmaterialien, der Schulhof lieblos und ungepflegt, ein Rohbau auf dem Schulhof, der nicht fertig wird… Die Gründe kennen wir nicht und können uns auch kein Urteil bilden, aber es mangelt sichtlich an Geld, Motivation und kreativen Ideen. Wir wissen, dass Marianne Wähner, die jetzt in der Schweiz lebt aber oft in Seiden war und ist, Mittel zur Verbesserung der Situation zur Verfügung gestellt hat. Zum Beispiel Klassenräume mit Tafeln auszustatten oder Schulbänke reparieren zu lassen. Leider zeigt sich auch hier, wie in Deutschland auch, es wird viel über Bildung gesprochen, aber die Mittel und Zuwendungen fehlen dann oft. Es war trotzdem schön noch mal unsere ehemalige Schule zu sehen, bekanntes wieder zu entdecken, und wir danken Maria und der Schulleitung dafür und wünschen dem Schulkollegium und den Schülern, dass sie das Beste daraus machen und fürs Leben das mitnehmen, was sie stärkt und trägt. Wir freuten uns zu entdecken, dass unter anderem auf einem der Flure eine Anleitung zum Schreiben von Liebesbriefen hing und Schüler hatten Liebesbriefe geschrieben und ausgehängt. Wie mutig und schön zugleich! Da fühlten wir uns an unsere Zeit der Liebesbriefe erinnert und mussten herzhaft lachen. Auch das ist Schule heute. Oft reicht eine kurze Whats App     mit Smileys eben nicht aus…   Abschließend bleibt noch zu sagen, dass wir natürlich hoffen, dass die guten Kontakte, die sich durch dieses Heimattreffen in Seiden ergeben haben, auch weiter bestehen bleiben, wir auch weiter zusammenzuarbeiten zum Wohle unserer dort lebenden Landsleute. An dieser Stelle vielen Dank Pfarrer Dahinten, Kathi, Maria, Hani und allen Beteiligten für Eure gute Vorbereitung, die Unterstützung und Gastfreundschaft. Ich glaube sagen zu können, wir sind uns wieder näher gekommen und in den Gesprächen haben wir erfahren was wichtig und machbar ist.   Die Aufgaben der HOG in Deutschland   Die Organisation des Seidener Treffens und das Heimattreffen in Seiden waren sicher die Hauptaufgaben des Jahres 2017. Aber es gab und gibt noch vieles mehr was ein Vorstand darüber hinaus machen soll oder muss. Der HOG Verband hat eigene Erwartungen an die HOGs und hat viele Themen aufgegriffen, die alle wichtig und sinnvoll sind. Vor allem die Dokumentation unserer Trachten, Dialekte, Kirchenburgen, Bräuche etc. Die Teams, die sich mit diesen Themen befassen, sind sehr interessiert, kompetent und werden in dem Sinne auch geschult, oft in der Bildungsstätte in Bad Kissingen, in Gundelsheim oder auf Einladung der Organisatoren in ihrer Umgebung. Daher werden auch an uns HOG Vorsitzende und Stellvertreter oft Anfragen geschickt, um auch unseren Ort zu dokumentieren oder an Workshops teilzunehmen. Aus Zeitgründen oder mangels Unterlagen und Daten konnte ich daran nicht teilnehmen und ich denke allein unser umfangreiches Seidener Buch in zwei Bänden von dem unvergessenen Friedrich Orendi hat vieles aufgezeichnet, was für Seiden und den Nachlass wichtig ist. Wenn aber gezielte Fragen kommen - wo war der Pfarrgund, oder die deutschen Namen unserer Straßen, wo genau unsere Ländereien liegen, von denen oft die Rede ist, dann weiß das leider keiner mehr so genau. Daher meine Bitte, wenn Ihr aussagekräftige alte Unterlagen habt, lasst sie uns zukommen. Es reicht auch in digitalisierter Form unter der bekannten eMail Adresse, oder schickt uns eine Kopie.   Es gibt eine Reihe von Neuerscheinungen, welche man bei Interesse gerne bestellen kann:   Ein Bildband „Zwischenkokelgebiet“ von Martin Rillzu bestellen bei Herr Rill unter Tel.: Tel. +49-(0)7132-9511612 oder martin.rill@web.de   DVD zu der Aufführung des Singspiels „Bäm Brännchen“ in Freck  Preis für Einzelpersonen:  10 Euro/Stück plus PortoDVD Bestellung : http://www.hog-schoenau.org/hog/dvdbestellung In Kürze wird die DVD auch über Siebenbuerger.de zu bestellen sein.   DVD von Hans Orendi „Sachsentreffen im August 2017 in Hermannstadt, Bulkesch,Seiden, Schönau“ Zu bestellen bei Hans Orendi  - Hans.Orendi@gmx.de oder  Tel.: 07195-52406, 10 €                                                                                19. Tagung des Verbandes der Siebenbürgischen Heimatorts-gemeinschaften 27-29.10.2017   Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde in Bad Kissingen ein neuer Vorstand gewählt. Wir gratulieren herzlich, wünschen Ihnen viel Erfolg und auf eine gute Zusammenarbeit.      Ilse Welther (Felmern)       - Vorsitzende             Dr. Horst Müller (Kronstadt) - Stellv. Vorsitz.    Hans Georg Richter (Agnetheln) - Stellv.Vors.  Sunnhild Walzer(Bulkesch)-Geschäftsführerin                                                Gretel Theil (Kleinschenk) - Schriftführerin                                                                                       Wir danken Hans und Gerdi Gärtner als auch dem ausgeschiedenen Vorstand für ihre gute Arbeit, vor allem  für die Neuausrichtung und Reorganisation des HOG Verbandes. Sie haben wichtige Kontakte aufgebaut, viele Projekte angestoßen und getragen und wir danken für Ihren unermüdlichen Einsatz in Deutschland und Siebenbürgen. Sicher wird der neue Vorstand dies in seiner Weise weiterführen, als auch neue Ziele setzen, denn wie wir wissen gibt es noch viel zu tun…                                                                                Im Anschluss wurden auch die Regionalgruppenleiter samt Vertretungen neu gewählt.   Für die Regionalgruppe Mühlbach wurde Hedi Fleischer zur Regionalgruppenleiterin und Christa Wandschneider (HOG Großpold) als Vertreterin gewählt.     Die HOG-Regionalgruppe Mühlbach ist ein loser Zusammenschluss von Heimatorts-gemeinschaften aus dem ehemaligen Siedlungsgebiet in Siebenbürgen. Darüber werden ortsübergreifende Anliegen  koordiniert. Die nach den eigenen Satzungen einer jeden Heimatortsgemeinschaft gestellten Aufgaben und Pflichten werden soweit wie möglich berücksichtigt und daraus gemeinsame Aktionen und Projekte abgeleitet. Mit vereinten Kräften arbeiten und Feiern wir zusammen, so wie es schon unsere Vorfahren taten - Gemeinsam für die Zukunft.              .                                                  Auf eine gute Zusammenarbeit!                        Darf ich vorstellen:                                              Christa Wandschneider   Vorsitzende der HOG Großpold Bundesfrauenreferentin Landesfrauenreferentin Bayern Schriftführerin im Vorstand des Sozialwerks Stellvertretende Regionalgruppen-leiterin Mühlbach   E-Mail: cwandschneider@web.de Zu der Regionalgruppe Mühlbach gehören: Mühlbach mit den mitbetreuten Gemeinden Bussd, Deutschpien und Kudschir Petersdorf Seiden mit den mitbetreuten Gemeinden Schönau, Bulkesch, Taterloch, Blasendorf, Michelsdorf und Donnersmarkt Grosspold mit den mitbetreuten Gemeinden Reussmarkt, Urwegen, Giesshübel, Weingartskirchen, Gergerschdorf, Dobring, Kelling und Rätsch Karlsburg mit den mitbetreuten Gemeinden Bluthroth, Großenyed, Thorenburg und Hadad Broos mit den mitbetreuten Gemeinden Deva, Hunyad, Kalan, Batiz, Lupen, Petroschen, Rumes, Simeria und Benzenz Reschitza mit den mitbetreuten Gemeinden Steierdorf, Bokschan, Karansebesch, Ferdinandsberg und Lugosch Semlak mit den mitbetreuten Gemeinden Engelsbrunn, Liebling, Birda und KlopodiaDie Regionalgruppe Mühlbach, deren Stellvertreterin ich die letzten vier Jahre war, hat es mangels Angeboten leider nicht geschafft zusammenzufinden. Nun starte ich zusammen mit Christa Wandschneider einen neuen Versuch. Wir haben die HOGs angeschrieben und uns vorgestellt, werden Anfang nächsten Jahres zu einem erstes Treffen einladen um das Interesse, den Bedarf und die Vorstellungen der Gemeinden aufzunehmen. Es wird sich zeigen, ob wir genug Unterstützung erhalten um wie andere Regionalgruppen gemeinsame Aktivitäten zu etablieren. Einen Versuch ist es wert. Die Wahl zur Regionalgruppenleiterin setzt meinen Entschluss, mich 2019 nicht mehr zur Wahl als Vorsitzende der HOG Seiden zu stellen, nicht außer Kraft. Es bleibt dabei und sollte das Interesse und die Mitarbeit der Beteiligten der Regionalgruppe Mühlbach nicht gegeben sein, dann werden es auch da keine vier Jahre werden. Ich sage dies um keine falschen Erwartungen zu schüren und bitte alle Interessierten sich bei mir oder dem Vorstand als Kandidaten zur Wahl des/der Vorsitzenden vorzustellen. Wir würden uns sehr freuen und geben ihr/ihm jegliche Unterstützung. Genealogie ● Hans Orendi hat Verstärkung durch Hans Barth bekommen Das Projekt Genealogie der Siebenbürger Sachsen steht seit Oktober 2017 unter der Schirmherrschaft des Vereins für Genealogie der Siebenbürger Sachsen e.V. Augsburg. Die Informationen dazu sind unter dem Link https://vgss.de/genealogie/ zu finden. Wegen der Veröffentlichung der Ortsfamilienbücher gab es Probleme, da sowohl der "Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg" wie auch der "Verband der Siebenbürger Sachsen" es abgelehnt haben, die Veröffentlichung der Familienbücher unter ihrer Schirmherrschaft zu erlauben.  So hat sich die Leitung des Projektteams entschlossen einen neuen Verein zu gründen und somit unter der Schirmherrschaft dieses Vereines die Veröffentlichung der Ortsfamilienbücher voran zu treiben. Das Projekt "Genealogie der Siebenbürger Sachsen", das im Jahre 2008 startete, hat als Ziel die Erfassung der genealogischen Daten der Siebenbürger Sachsen seit Beginn der kirchlichen Aufzeichnungen. Die so erstellte elektronische Datenbank wird in Kürze öffentlich zugänglich sein. Für Seiden übernimmt diese aufwändige Arbeit seit Jahren Hans Orendi und seit neustem auch Hans Barth. Vielen Dank für Eure ehrenamtliche Mitarbeit im neu gegründeten Verein und viel Erfolg.  Es folgt ein Beitrag von unserer Tagung in Bad Kissingen von Konsulent Manfred Schuller, der mich/uns sehr berührt hat. Er deckt sich an vielen Stellen mit den Erfahrungen und Empfindungen vieler unserer Landsleute  und spricht uns aus dem Herzen. Daher bat ich Herrn Schuller diesen Erfahrungsbericht in unserem Heimatheft veröffentlichen zu dürfen. Vielen Dank für die freundliche Zusage.   Manfred Schuller ist der Bundesobmann der Siebenbürger Sachsen in Österreich. Homepage: www.siebenbuergen.at   Siebenbürger Sachsen der dritten Generation Erfahrungsbericht aus Österreich   Das Thema, welches mir gestellt wurde, um heute zu referieren, stellte mich vor eine Herausforderung. Nicht, weil ich darüber nichts zu sagen habe, sondern, weil ich, um dieses Thema aufzugreifen, weit in die Vergangenheit schweifen und Vergangenes neu aufrollen muss. Erfahrungen aus Österreich über 70 Jahre kann ich nicht aus dem Ärmel schütteln, nein, es bedarf einer Durchleuchtung zurück, um zu verstehen, was es heißt, in der dritten Generation „Siebenbürger Sachse“ zu sein. Darum möchte ich mein Referat auch in 3 Themengebiete einteilen.   Verlust der Heimat Heimatfindung Gegenwart und Zukunft als Siebenbürger Sachse  Vorerst aber noch ein paar Worte zu meiner Person, damit Sie auch wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben. Vater Johann Schuller, geboren 1926 in Waldhütten und Mutter Sara Schuller, Mädchenname Theil, geboren 1931 in Felldorf. Meine Eltern lernten sich erst in Österreich kennen, da ja Waldhütten südlich gelegen von Felldorf 1944 nicht evakuiert wurde. Mein Vater kam durch den Krieg nach Österreich. Ich bin der jüngste von drei Brüdern und wurde 1962 geboren. 1963 war bereits meine erste Siebenbürgenreise. Zwei weitere 1966 und 1971 folgten. Bei der letzten Reise 1971 fuhr ich das erste Mal mit einem Wagen, gezogen von 2 Büffeln und ging auch mit dem Vieh auf die Weide und abends zurück. Am besten schmeckte mir der Büffelrahm – der auch für die Grieshanklich verwendet wurde. Ich war den ganzen Tag mit den Tieren unterwegs – streift durch die Felder und im Wald herum. Einem Wolf bin ich gottseidank nie begegnet… Die schönsten Ausflüge waren mit dem Großvater Wein liefern und  zum Viehmarkt zu fahren. Nach der Konfirmation trat ich als einziger Südsiebenbürger in eine Tanzgruppe mit lauter Nordsiebenbürger ein. Sie alle waren Tschippendorfer und ich verstand kein Wort. Ich war auch der Jüngste. Dennoch, die Kraft eines Südsiebenbürgers sollten sie nicht unterschätzen. 1983 übernahm ich nach einer Neugründung die Tanzgruppe als Tanzleiter und Obmann. Mich faszinierten die Tänze und ich lernte sehr schnell. In einer Zeit, in der man Mädchen beim Tanz kennen lernte, kam mir das sehr gelegen. Ich konnte drei total unterschiedliche Berufe lernen und auch darin arbeiten. In meinem letzteren als Organisationsprogrammierer in der Bankenbranche arbeite ich bereits seit 27 Jahren. Heute bin ich 41 Jahre im Ehrenamt tätig und es hat mir nur Vorteile, auch in beruflicher Hinsicht, gebracht. Verheiratet bin ich mit meiner Ingrid – ihre Eltern stammen ebenfalls aus Siebenbürgen/Tschippendorf. Es ist zwar nicht so dass wir sächsisch sprechen, aber wir denken wie Siebenbürger. Somit haben wir große Gemeinsamkeiten. Es ist auch nicht so, dass wir ständig und jede Minute dazu verwenden, uns um Angelegenheiten der Vereine zu kümmern. Jeder von uns ist eigenständig und hat eine eigene Aufgabe. Ingrid als Kulturreferentin und ich als Obmann. Wenn Entscheidungen anstehen, dann entscheide ich auch und sie macht dann, was sie für richtig hält. Meine Frau und ich haben eine einzigartige Verbindung und wir ergänzen uns hervorragend. Wir unterstützen uns gegenseitig und ich bin sehr stolz auf sie.  Verlust der Heimat„Am 19. September 1944, 12 Uhr mittags, erklangen die drei Glocken mit ihren harmonischen Tönen und läuteten zum Abschied. Aus allen Höfen strömten die Wagen auf die Straße. Tränen rollten über die Wangen. Frauen und Kinder jammerten. Hunde heulten, Schafe irrten erschreckt in den Gassen umher. Ich blickte noch einmal auf mein Haus zurück, zog  vom Wagen die Axt und riss damit die Tafel des Gemeinderichters von meiner Haustür ab. Der Treck Nr. 281 mit 133 Wagen, 89 Männern, 151 Frauen und 69 Kindern, zusammen 309 Personen, setzte sich in Bewegung. Zweieinhalb Kilometer unterhalb der Gemeinde, wo die Straße über einen Hügel führt, hielt ich an und sah zurück. Wagen an Wagen hatten sich gereiht, zum größten Teil mit Pferden, aber auch mit Rindvieh bespannt. Die Felder waren menschenleer, die Glocken vom Turme klangen noch: mir war so unheimlich zumute. Ich stieg ab und weinte, wie ich in meinem Leben noch nie geweint hatte. Ich betete ein Vaterunser, und mit einem „Gott begleite uns“ ging es weiter.“ So der Bericht des Simon Ohler, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Tschippendorf. Geschätzte Damen und Herren: Ich, als in Österreich Geborener, kann nur erahnen, was die Menschen damals bewegte, innerhalb weniger Stunden die Heimat verlassen zu müssen. Die Geschichte des Simon Ohler ist eine von Tausenden, denen es damals – 1944 – so ergangen ist. Schon die Vorstellung, wie es wohl in jedem vorgegangen ist, alles zurückzulassen, was Einem lieb ist, die Strapazen der Flucht auf sich zu nehmen, ohne zu wissen, wo das Ziel sein wird, schnürt meinen Brustkorb enger.  Doch dies gehört leider zur Jahrhundertealten Geschichte der Siebenbürger Sachsen dazu, es lässt sich nicht auslöschen. In den Geschichtsbüchern der Schulen ist von der Vertreibung und der Flucht nichts zu lesen, geschweige denn die Möglichkeit von der Aufarbeitung der Geschehnisse. Die Siebenbürger Sachsen und in Folge viele Heimatvertriebene zerstreuten sich in der Welt, Familien fanden über viele Umwege zueinander, Kriegsgefangene kehrten heim. Der Gedanke, wieder in die alte Heimat zurückzukehren, erlosch bei vielen. Man fand in Oberösterreich und in den Bundesländern eine Bleibe und der Überlebenswillen, die Familie zu ernähren, wich dem Trauma, fern der Heimat zu sein. Zurück konnte man nicht mehr, man begann, sich neu zu orientieren, man passte sich den Gegebenheiten an, nahm in Kauf, im neuen Land zuerst nicht willkommen zu sein, aber dennoch gebraucht zu werden, denn es fehlte an Arbeitskräften. Diesen Integrationsprozess, der in den vielen Lagerbaracken seinen Anfang nahm, wurde begleitet vom unerschütterlichen Glauben, unbeirrbar nach Vorne zu schauen und dies muss es auch gewesen sein, dass – damals wie heute – der Siebenbürger Sachse mit dem Kapitel „Heimatverlust“ umzugehen lernte. „Und wie es drinnen aussieht, geht niemand was an“  heißt es in einem wohl bekannten Lied! (Operette Land des Lächelns; Franz Lehar) HeimatfindungDer lange Weg der Integration in Österreich – viele verschlug es auch nach Deutschland - nahm ihren Lauf. Es dauerte zehn Jahre, bis alle Siebenbürger Sachsen die Staatsbürgerschaft erhielten. Durch ihre Teilnahme am Aufbau des kriegszerstörten Landes, durch die Sozialkontakte des Alltagslebens, durch das Bewusstwerden ehemaliger historischer Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Siebenbürgen und durch Anerkennung ihres Brauchtums und ihrer Tradition kam es für die Heimatvertriebenen zu einem umfassenden Integrationsprozess. Nun konnte man wieder in die Zukunft schauen, dankbar, Fuß gefasst und einen gesicherten Arbeitsplatz zu haben, nahm man die Herausforderungen in der „neuen Heimat“ an und mit viel Schaffensfreude,  Fleiß, Ehrlichkeit, Arbeitsgeist und der gelebten Nachbarschaftshilfe der Siebenbürger Sachsen gelang es, dass in den Jahren von 1950 bis 1970 durch Eigenleistung sowie mit Unterstützung der Landesregierung und der lokalen Orts- und Gemeindevertretungen zahlreiche Eigenheime gebaut wurden, es entstanden sächsische Siedlungen und im Zuge Evangelische Kirchen. Und wahrlich, es gab vom österreichischen Staat weder Starthilfe, noch Abschlagszahlungen um das Verlorene wieder gutzumachen, oder sonstige Zuschüsse. UND - Baugründe musste man in manchen Fällen über Strohmänner kaufen, da man ja evangelisch war und viele katholische Pfarrgründe waren. Aber es war auch die Zeit der Auswanderung – viele zog es nach Deutschland  - ja sogar auf einen anderen Kontinent nach Amerika und Kanada.  Eine Umfrage im Jahre 1973 ergab, dass von den Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich in der Nachkriegszeit in 18 Orten über 1200 Eigenheime errichtet wurden. Zum Beispiel nehme ich die Nachbarschaft Gmunden-Laakirchen. Hier haben unsere Landsleute in den Jahren 1950-1965 etwa 60 Häuser auf Laakirchens Gemeindegebiet gebaut, 1959 wurde die Nachbarschaft gegründet, damals mit 60 Familien als Nachbarschaftsstand. Konnten unsere Landsleute zwar Materielles aus der alten Heimat auf der Flucht nicht mitnehmen, waren es aber die Erinnerungen an ein gesittetes Dorfleben, an Brauchtum und Traditionsbewusstsein. Man sehnte sich förmlich nach den traditionellen Bräuchen im Jahreslauf, den Tanzabenden, denn es gab ihnen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und es schmiedete sie alle noch einmal zusammen,  das Nachbarschaftsleben - wie es in Siebenbürgen gepflegt wurde - erwachte. Man organisierte sich in Nachbarschaften, Nachbarväter und Nachbarmütter wurden gewählt, Blaskapellen und Tanzgruppen gegründet. Mit der Gründung der  Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich am 3. Dezember 1953 entstand  somit reges Nachbarschaftsleben, die kirchlichen Feste nach altem Brauch wie Konfirmation, Kirchweihfest, Kathreinball, Kronenfest und ähnliches, wurden wieder gepflegt. Ja in vielen Dörfern wurden unter enormen Lasten 19 Kirchen gebaut. Der Glaube und die Gemeinschaft gab Kraft und half über vieles hinweg. Ab 1957 entstanden die ersten Jugend- und Volkstanzgruppen. Eine Trachtenerneuerung entstand. Bis auf Wenige, die auf der Flucht ihre dorfüblichen Trachten mitnehmen konnten, schlossen sich die Frauen in den Nachbarschaften  zusammen, um neue Stücke anzuschaffen und für die Einkleidung der Tanzgruppen zu sorgen, nach dem Vorbild der Trachten aus der alten Heimat. Das erste Trachtentreffen der Siebenbürgischen Jugend aus Österreich und Deutschland wurde im September 1962 in Gmunden in Oberösterreich abgehalten, bei dem über 400 Teilnehmer anwesend waren. Somit war der Grundstein für ein aktives Brauchtumswesen in Oberösterreich bzw. Österreich gelegt. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Volksbrauchtum der Siebenbürger Sachsen nicht nur gepflegt, sondern auch über die Grenzen hinausgetragen. Auftritte der Tanzgruppen fanden in vielen Teilen der Welt statt. Mit diesen Aspekten kommen wir zum dritten und letzten Thema: Gegenwart und Zukunft als Siebenbürger Sachse in ÖsterreichIn diese Geschichte wurde die 3. Generation, also meine Generation, hineingeboren. Der nächste Schritt zur Integration und Heimatfindung. Tief verwurzelt mit der alten Heimat und in die Zukunft schauend, vermittelten die Großeltern und Eltern uns in Österreich Geborenen, dass es zwar eine „Alte Heimat“ gibt, aber die „Neue Heimat“ das Zuhause ist. Als Kind konnte man damit nichts anfangen. Es hörte sich mystisch an, wenn die Großmutter von Wölfen und Zigeunern erzählte. Man rückte zusammen, weil man Furcht bekam. Auch war es die Sprache, die unsicher machte, besonders, wenn man außer Haus war. Denn zuhause wurde im sächsischen Dialekt gesprochen, wenn es geheim abging, redeten die Eltern mit den Großeltern rumänisch und draußen vor der Tür sprach man den oberösterreichischen Dialekt. Was nun? In der Schule bekam man von den Mitschülern den Stempel „Flüchtlingskind“ aufgedrückt, nicht von allen, aber der Blick genügte. Man wurde als „Zugroasta“ abgestempelt, was man als Kind nicht verstand, man schämte sich für etwas, über das man gar nichts wusste. Nachbarskinder erzählten zu Hause, bei den Flüchtlingsfamilien esse man Hühnerfutter – sie alle kannten den schmackhaften Kukuruz oder ‚Turkisch Korn‘ wie man bei uns sagte, nicht, geschweige denn wie man Polenta zubereitet.    Die Eltern hatten damit kein Problem, aber aus den Augen eines Kindes war die Sichtweise anders. So hatte mancher in der Schule Probleme, man fühlte sich fremd. Doch wie Kinder sind, wich diese Fremdheit bald der Unbekümmertheit und der Sorglosigkeit, als in Österreich Geborener fühlte man sich hier verwurzelt,   die Eltern sprachen nicht über Flucht, sie hatten dieses Kapitel zum Wohle der Familie verdrängt. Dies bestätigte sich Jahrzehnte später, mit dem Älterwerden der Erlebnisgeneration kamen die Erinnerungen zurück, unsere Generation erfuhr erst Nach und Nach, was Eltern und Großeltern erlebt und ausgehalten haben. Das Schweigen unserer Väter, die Zähigkeit der Mütter und Großmütter, nur sie wussten alleine, warum sie dieses Kapitel vor uns Kindern fernhielten und nur das Beste für uns wollten. Ich hatte das Glück 7 Jahre mit meinem Vater im selben Beruf zu arbeiten - er hat mir viel erzählt, auch von den Problemen, welche er mit seinen Arbeitskollegen hatte. Der Neid der anderen hat ihm aber mehr an Selbstsicherheit gegeben und das bereits Geschaffene wie Hausbau und ein eigenes Fahrzeug wurden immer bedeutender. Ich lernte auch, dass es nur einen Tag in der Woche gab zum Ausruhen - den Sonntag - alles andere sind Arbeitstage und die Urlaubszeit sei eine nette Gelegenheit, den doppelten Lohn im Monat zu verdienen. Ich habe 30 Jahre gebraucht, um mich von dieser Einstellung zu lösen und mache jetzt seit 12 Jahren auch Urlaub…..   So erlebten wir als Kinder alle diese traditionellen Feste mit, es war in unseren Augen eine schöne Zeit. Wir fühlten uns irgendwann als etwas „Besonderes“, wir waren Sachsen und wussten nicht wirklich, was dies bedeutet. Daran änderten auch die mehrmals durchgeführten Siebenbürgenreisen, welche ich als Kind erlebte, nichts. Mit dem einen Unterschied, dass diese Erlebnisse sich in mein Gehirn einbrannten und unauslöschlich darin vorkommen. Aber ich denke, gerade dieses Wort „Besonders“ schlug Wurzeln, machte uns immer mehr neugierig und stellte uns vor allem vor viele Fragen. Denn mit dem eigenen Älterwerden drängte sich immer mehr auf: „Wer sind wir, was bedeutet das Wort „Siebenbürger Sachse“ und welche Aufgabe oder Zukunft sehen wir darin“? Im Nachhinein betrachtet, wuchs unsere Generation in diese Rolle hinein. Es kam in den 70iger Jahren die Zeit, wo unendlich viele Hilfsgüter nach Siebenbürgen gingen. Großartige Menschen sammelten für die in Siebenbürgen zurückgebliebenen Landsleute, eine Welle der Hilfsbereitschaft tat sich auf. Es wurden Fahrten organisiert, man benötigte noch das Visum und musste stundenlang an der Grenze warten, bis man durchgelassen wurde, die Schikanen der Zollbeamten bleiben legendär. Es kamen die Familienzusammenführungen, wie bekannt. Wer konnte, fuhr mit dem eigenen PKW nach Siebenbürgen und besuchte sein ehemaliges Dorf und Elternhaus, oder das, was geblieben ist. Viele kamen traurig zurück und schlossen mit dem ehemaligen Dorf ab. Alle diese Erlebnisse lösten etwas in meiner Generation aus. Nun war die Zeit gekommen, um selber aktiv zu werden. Mit dem Eintreten in die Tanzgruppen nach der Konfirmation war der erste Schritt getan. Mit Stolz präsentierte man die erste eigene Siebenbürgische Tracht, man setzte sich mit dieser auseinander. Wurde man gefragt, woher sie stammt, wollte man doch die richtige Antwort geben. Aus welchem Dorf in Siebenbürgen stammt sie, die Tracht, wo kommen Deine Eltern her? Wo ist überhaupt Siebenbürgen? Diese letzte Frage wird mir übrigens bis heute immer wieder gestellt! Mit dem Eintreten in die Tanzgruppe gehörte man nun dazu! Es ergaben sich Treffen in ganz Österreich und mit dem  Pfingsttreffen in Dinkelsbühl erhielt das Ganze noch einen Glanz dazu.  Mit unserem Ehrenbundesobmann Dr. Fritz Frank, dem Urgestein der Siebenbürger Sachsen in Österreich, der zusammen mit anderen Siebenbürgern mit der Gründung der Landsmannschaft den Grundstein legte, hatten wir nun Gelegenheit bekommen, Mittendrin zu sein. Es kamen die Heimattage in Wels, wo wir mit marschieren durften, auftanzen konnten, wir erlebten Gottesdienste im Freien und vor allem eine Gemeinschaft, die so überwältigend war, dass wir Tage brauchten, um dies zu verarbeiten. Und dennoch wussten wir nicht, wo die Reise hinging. Manche wurden ermutigt, um sich weiter zu interessieren – vielen anderen, ja sogar sehr vielen wurde gesagt: „Es hat eh alles keinen Sinn - vergesst das Ganze – die Heimat ist verloren“. Diese Erlebnisse prägten viele meiner Generation. Aber nicht alle, manche Tanzgruppen lösten sich wieder auf, denn es ergaben sich Mischehen, wo der Partner Österreicher(In) war, der oder die mit dem sächsischen Brauchtum nichts anzufangen wusste, daraus entstanden Probleme, die manch Ehe zerstörte, man zog die Konsequenzen und sagte dem „Sachsentum“ ab. Die Tracht wurde verkauft oder in Schachteln am Dachboden verbannt. Das wiederum führte dazu, dass Nachbarschaften - trotz vieler Mitglieder einfach aufgaben – es fand sich niemand mehr, der diese Verantwortung übernehmen wollte, so wie erst vor kurzem passiert,  für mich persönlich eins der schlimmsten Szenarien. Aufzugeben, obwohl noch Landsleute daran festhalten und Gedankengut vorhanden ist.  Wenn ich nun zurück zur Fragestellung komme, wie die Gegenwart der Siebenbürger Sachsen in Österreich und wie es mit der Zukunft bestellt ist, möchte ich mein Referat zu einem Punkt lenken, dessen Überzeugung ich hier und heute lebe, gemeinsam mit meiner lieben Frau und in all den Funktionen – vom Volkstänzer bis hin zu meiner heutigen Funktion als Bundesobmann – habe ich nie vergessen wo meine Wurzeln sind und dass es sich sehr wohl lohnt, eine Kultur aufrecht zu erhalten – Gemäß dem Spruch „Ich bin ein Sachs, ich sags mit Stolz“   Das bisherige Bild oder dieser Blick auf das von mir gezeichnete Bild ist eine reine Tatsache und hat sich so abgespielt. Die Zukunft aber liegt mittlerweile nicht mehr an unseren Landsleuten in Österreich, welche 1944 die Heimat verlassen haben, sondern an jenen, die jetzt in der 3. und 4. Generationen darin leben und nicht zu vergessen, all die Landsleute, welche nach der Wende nach Deutschland gekommen sind – geben uns zusätzlich Halt und Mut, in eine positive Zukunft zu schauen. Daher sind Heimattage und Feste wie der letzte Sachsentag in Hermannstadt unbedingt erforderlich und geben einen enormen Impuls. Wer hätte vor 20 oder gar 40 Jahren daran gedacht, dass im August 2017 in Hermannstadt sich über 10.000 – oder 12.000 Sachsen treffen. Das war undenkbar. Die Jugendveranstaltungen, welche wir gemeinsam im Rahmen der siebenbürgischen Föderation aller Sachsen in der Welt abhalten, sind ein „Muss“ für unsere Nachkommen.     In Österreich leben derzeit an die 23.000 Siebenbürger Sachsen. 1.400 sind aber nur Mitglieder in den Verbänden, allerdings viele Familien, da es ja auch Familienmitgliedschaften gibt – also ca. 10 Prozent bekennen sich zu unseren Werten. Eine geringe Zahl und dennoch nach 73 Jahren senden diese ein starkes Zeichen. Gerade mal 1 Prozent von diesen 1.400 sind keine Siebenbürger und pflegen hoch erhobenen Hauptes unsere Tradition. So wie in Siebenbürgen die Rumäner die Siebenbürgische Tracht anziehen, so ziehen auch viele Österreicher  unsere Tracht an, obwohl es nicht ihre Tradition ist. Siebenbürger Sachse in der 3. Generation in Österreich zu sein, bedeutet !! und die folgenden 10 Punkte lesen sich wie die 10 Gebote:   Bewahrung einer Geschichte, welche einzigartig ist  Weitergeben an die 4. und 5. Generation, was immer schwieriger wird, das Verständnis zu wecken, das Traditionsbewusstsein zu fördern  Die Siebenbürger Sachsen in der alten Heimat nicht zu vergessen  Mit den vom Land einberufenen Erinnerungstag, welcher jährlich von den Heimatvertriebenen (Donauschwaben, Sudetendeutschen, Siebenbürger Sachsen) ausgerichtet wird, die Geschichte aufzuarbeiten. Ich zitiere unseren ehemaligen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: „Geschichtslosigkeit ist Gesichtslosigkeit“.  Dankbar und mit Stolz auf das Gelebte Brauchtum in den Nachbarschaften in Oberösterreich und in den Bundesländern zu blicken, wo zwar die Zahl der Erlebnisgeneration schwindet, doch immer mehr Österreicher sich berufen fühlen, als Mitglied in die Nachbarschaften einzutreten, die Tracht anzuziehen und sich in der Gemeinschaft bestätigt zu fühlen.  Mit den kulturellen Aktivitäten wie den „Siebenbürgischen Kulturherbst“ die Kultur der Siebenbürger Sachsen auch an Nichtsiebenbürger zu vermitteln. Dieser hat sich in Oberösterreich etabliert und ist bereits heuer zum 6. Mal. Von vielen wird unser kulinarisches Angebot bei all den schönen Festen – das gute Essen geschätzt - ABER ich sage immer – wir sind keine reine Bratwurst- und Krautwickelgesellschaft, wir haben KULTUR und das nicht zu wenig und die müssen wir herzeigen.  Das Auftreten unserer Tanzgruppen in ihren schönen siebenbürgischen Trachten, die aus der Kulturlandschaft in Österreich nicht mehr wegzudenken sind.  Die gute Zusammenarbeit mit anderen Verbänden wie dem Blasmusikverband, dem Landesverband der Heimat- und Trachtenvereine, dem Bund der Trachtenverbände, dem Landesmuseum Oberösterreich, vor allem dem Land Oberösterreich und dem Forum Volkskultur, dessen 25. Mitglied unser Landesverband heuer wurde, weiter fördern und ausweiten. Sich zu öffnen, ist das Gebot der Stunde. Die Aussage, die „Ewig gestrigen“ hat keine Bedeutung, jede Volksgruppe pflegt seine eigene Kultur. Oder man sagt ja gerne „die wollen ja eh unter sich bleiben“, dazu ist es notwendig, offene und vor allem ehrliche Konversation und Diskussion zu führen.  Die Tätigkeiten des Frauen- und Kulturreferates, den Workshops, welche die traditionellen Handarbeitstechniken wiederbeleben, dem Keramikmalkurs nach überlieferten siebenbürgischen Motiven. Seit 36 Jahren wird der Keramikmalkurs ohne Unterbrechung abgehalten. Die Museen, welche die Handwerkskunst ausstellen.10) Unser Auftreten als Landesverband sowie als Bundesverband der Siebenbürger Sachsen ist    erwünscht, ja sogar gefordert, wir sind gern gesehene Gäste auf vielen Veranstaltungen im Lande und es ist unsere Verpflichtung als österreichische Siebenbürger mit sächsischen Wurzeln dies auch wahrzunehmen.   Wir danken Manfred Schuller, dass er diese Erinnerungen, Gedanken und Gefühle mit uns geteilt hat und wünschen Ihm und seiner Familie alles Gute.                                                                                                                          Aus der Heimat einst vertrieben, die du so sehr geliebt, gehst du heim in ewigen Frieden, wo der Herr dir Heimat gibt.                                                                                    Verstorbene 2017                                       Samuel Henning 144 Würzburg (84)     Katharina Schlosser geb. Greaf Mühlheim an d. Ruhr (79)                                                        Sara Balbierer   55 Aschaffenburg (81)                                                                                                                                                                     Wir danken allen Spendern für Eure großzügige Unterstützung!                        Spenden bitte auf folgendes Konto mit Angabe des vollständigen Namens und Wohnortes:                                                   HOG Seiden                                          Volksbank Hohenlohe eG                           IBAN: DE20 6209 1800 0309 8410 03             BIC: GENODES1VHL                                                                           Zur Erleichterung legen wir gerne einen Überweisungsschein bei, bitte auch hier immer ihren vollständigen Namen und Ort zur eindeutigen Zuordnung angeben.                                                     Vielen Dank                                                                                                                                   Der Vorstand der HOG Seiden wünscht allen Frohe Weihnachten und ein gesundes, friedvolles neues Jahr 2018!                                                                                                     Kontaktdaten des Vorstandes: hedihogseiden@sofortstart.de               Weitere Infos unter: www.seiden-hog.de   HedwigFleischer                                                 63526 Erlensee          Tel.: 06183 - 807735 FriedrichWegendt                                                74564 Crailsheim       Tel.: 07951 - 25647 DanielWaedt                                                        74080 Heilbronn         Tel: 07131 - 9193720 AstridEndörfer                                                       70195 Stuttgart           Tel.: 0711 - 23452919                                                                               Impressum       Band Herausgeber   Jahresheft der HOG Seiden - 31. Ausgabe Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden Redaktion und Versand   Hedwig Fleischer Für den Inhalt verantwortlich   Hedwig Fleischer Auflage 2017   150 Exemplare   Herausgeber des Jahresheftes „Weimerblatt“ ist der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Seiden. Dieses Blatt ist keine Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetzes und richtet sich nur an einen bestimmten Personenkreis.                                                                                                                                                                                                                                                                                                            30. Ausgabe Dezember 2016                                   Seidner Weimerblatt                                                                                                                                                         Wer Aufmerksam und von der allerersten Zeile an liest, wird feststellen, dass dies eine Jubiläumsausgabe ist. Mit der 30-ten Ausgabe des „Seidener Weimerblatt“ grüßen wir Euch alle in nah und fern. Wir hoffen, dass es uns auch in dieser Ausgabe gelingt, das Interesse unserer treuen Leser für die aktuellen Themen der HOG Seiden und des HOG Verbandes zu wecken, da wir uns als Teil dieser Gemeinschaft verstehen. Zusammen mit unseren Nachbargemeinden wollen wir die Vorfreude schüren auf die großen Ereignisse des kommenden Jahres. Die Vorbereitungen für das Luther-Jahr mit all seinen Feierlichkeiten, unser 19-tes Seidener Treffen im April 2017 in Bad Rappenau und das große Siebenbürger Treffen in Hermannstadt im August 2017 sind schon in vollem Gang. Dies werden beste Gelegenheiten sein einander in Freude zu begegnen. Gerade die Jungen und Junggebliebenen ermutigen wir, sich unserer Gemeinschaft zu öffnen, um einen eigenen Eindruck zu gewinnen, was für sie Heimat, Tradition und Werte sind, sein können, oder einfach um dabei zu sein und mitzumachen! Wir als Organisatoren freuen uns jetzt schon über die gute Resonanz und die großzügige Unterstützung durch unsere Helfer in Siebenbürgen. Es wird ein einmaliges Ereignis werden, dessen sind wir ganz gewiss. Und jeder kann zum guten Gelingen dieses Treffens beitragen. Der Vorstand ist dankbar für jegliche Unterstützung. Die Themenreihe führt uns in diesem Jahr, weit über den örtlichen Rahmen hinaus. Denn das Leben und Wirken der großen Reformatoren Dr. Martin Luther und Johannes Honterus haben ganz Siebenbürgen sichtbar geprägt. Daher gehen wir ganz bewusst diese 500 Jahre zurück, um zu verstehen, wie lang und mühselig der Weg der Befreiung aus Knechtschaft, Armut, Aberglauben und geistiger Finsternis war. Vielleicht hilft uns dieser Rückblick, die Werte unserer Kultur, unserer Gesellschaft, unseres Glaubens, unseres eigenen Lebens besser zu verstehen, zu achten und uns dafür einzusetzen, wo immer es geht. Über all dem wollen wir jene nicht vergessen, die heute und jetzt ihr Leben gestalten, sich einsetzen für unsere Gemeinschaft hier in Deutschland und ihr ein Gesicht geben - das Gesicht unserer Zeit. Dies sind unsere Leser, die Jubilare, die Gäste am Seidener Treffen, die Spender, unsere Helferinnen in Seiden und nicht zuletzt der HOG Vorstand in dessen Namen ich um Eure weitere Unterstützung bitte. Nur zusammen finden wir Wege in eine gemeinsame Zukunft, wie immer dieser auch sein mag. Eure Hedi Fleischer  Seidener Weimerblatt 2 Bericht des Vorstandes Auch wenn ihr in diesem Jahr nicht so viel von uns als HOG Vorstand gehört habt, so sind im Hintergrund doch einige wichtige Entscheidungen getroffen worden und Aktivitäten gelaufen. Zunächst mal ein Blick zurück auf das Jahr 2015. Da haben wir im Vorstand mit vielen Abwägungen und reiflicher Überlegung den Bedarf und die Zuständigkeiten der HOG Seiden, des Bezirkskonsistoriums in Mühlbach und der Kirchengemeinde in Seiden (deren Interessen wir auch vertreten) aufgenommen und definiert. Es gab keine schriftlichen Richtlinien für die Zusammenarbeit. Entsprechend war auch die Erwartungshaltung aller Beteiligten unklar. Unsere HOG Zuwendungen sind freiwillige Spenden im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten. Da Seiden keine Einnahmequellen mehr hat, soll es die HOG ausgleichen. Nun haben wir 10 Punkte zu einer schriftlichen Erklärung zusammengefasst, ergänzt durch die entsprechenden Erläuterungen. Hier ein paar Auszüge aus dieser Erklärung. Die vollständige Fassung kann bei Hedi Fleischer eingesehen bzw. angefordert werden. Dies ist nun neben unserer aktualisierten HOG Satzung eine brauchbare Ergänzung, welche uns und unseren Nachfolgern als Richtlinie dienen soll. Erklärung der HOG Seiden bezüglich der Verwaltung und Erhaltung des Kirchenbesitzes der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. in Seiden 1. Die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden ist an einer verantwortungsvollen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Landeskonsistorium (LK) und Bezirkskonsistorium Mühlbach (BK) zur Verwaltung und Erhaltung des Kirchenbesitzes der Evangelischen Kirchengemeinde Seiden sehr interessiert. Die HOG Seiden hofft auf einen offenen Meinungsaustausch, Transparenz und zielführende Entscheidungen zum Wohle der Kirchengemeinde Seiden und ihres Besitzes. 2. Die Kirche, der Friedhof und das Pfarrhaus sollen als Einheit erhalten bleiben. Die HOG Seiden wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanzielle Mittel aus freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder aufbringen, um die Arbeit des Verwalters/der Burghüterin zu unterstützen, um bei Bedarf auch kleinere Instandhaltungsarbeiten am kirchlichen Anwesen durchzuführen. Alle größeren Instandhaltungsarbeiten an der Kirche werden von der Landeskirche bzw. dem Bezirkskonsistorium (BK) übernommen. 3. Der Verwalter / die Burghüterin ist Angestellte der Landeskirche und wird von der HOG Seiden zusätzlich mit einer freiwilligen Spende bedacht. Diese Zuwendung ist eine Wertschätzung ihrer Arbeit und Sorgfalt gegenüber der Kirchengemeinde und ihrer Besitztümer. Die Rechte und Pflichten des Verwalters/der Burghüterin werden in einem Arbeitsvertrag mit dem LK festgelegt. Wir haben beschlossen, unsere Spenden direkt an die Personen zu richten, die sich vor Ort um die Belange und Bedürfnisse der kleinen Kirchengemeinde und ihrer Anwesen in Seiden kümmern. Damit entfallen die Forderungen des Bezirkes Mühlbach an die HOG Seiden rückwirkend. Dieser Beschluss beruht auf der Feststellung, dass die Burghüterin und die Kuratorin über keine Mittel verfügen, um ihre Arbeit zu ihrer Zufriedenheit verrichten zu können. Die Kostenübernahme durch den Bezirk Mühlbach ist umständlich und unzureichend und die Pachteinnahmen sind durch den Verkauf der Grundstücke ausgeblieben. LK abgestimmt. Diese Erklärung der HOG Seiden ist ab 01.01.2016 gültig und soll die zukünftige Zusammenarbeit der HOG Seiden mit dem Landeskonsistorium in Mühlbach, dem Verwalter/der Burghüterin, der Kuratorin und den weiteren aktiven Mitgliedern der Kirchengemeinde Seiden regeln. Diese Erklärung wird in Absprache von allen Mitgliedern des Vorstandes der HOG Seiden unterzeichnet. Vorsitzende: Hedwig Fleischer, Kassenwart: Friedrich Wegendt, Daniel Waedt und Astrid Endörfer 3 Am 19.03.2016 fand in Stuttgart auf Einladung von Astrid Endörfer unsere erste Vorstandsitzung dieses Jahres statt. Vielen Dank liebe Astrid für eure Gastfreundschaft und vor allem auch deiner Mutter für das leckere Hefegebäck ;-) Eine gute Gelegenheit auch unsere ehemalige Kinder- und Jugendreferentin Hannelore, ihren Mann Marcel und die beiden Kinder wiederzusehen. Unsere vorrangigen Themen waren: Der Bericht der Vorsitzenden Hedi Fleischer zu dem Heimattag 2015 in Dinkelsbühl und den verdienten Dank an alle im Vorstand. Ein großer Dank auch an unsere Beisitzerin Katharina Schuller und Daniel Waedt für die Organisation der Ausstellung und den Brüdern Horst und Friedrich Weber für den Verkauf der Abzeichen. Sie alle haben mit Begeisterung, aber auch mit viel Mühe und Kreativität den Part der Seidener Gemeinde bestens vertreten und dargestellt. Die Jahresplanung für 2016 mit ihren Themen und Aufgaben wurde beschlossen: - Der Heimattag 2016 in Dinkelsbühl - wir haben nicht am Trachtenumzug teilgenommen. - Die Planung des Seidener Treffens 2017 in Bad Rappenau, das Sachsentreffen in Hermannstadt und Seiden im Aug. 2017 mit dem Vorschlag, für die vielfältigen Aufgaben ein Organisationsteam zu gründen. Leider hat sich bis auf Karin Schuller keiner gemeldet. - Die Situation und Aufgaben in Seiden und die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden wurde erörtert. - Nach Inkrafttreten der neuen HOG Erklärung haben wir die Zahlungen an die Kuratorin für 2016 beschlossen und in Auftrag gegeben. - Über den HOG Verband haben wir eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, mit einem anteiligen Jahresbeitrag von 20 €. Im Schadensfall erfolgt die Abwicklung über den Verband. - Ein Feedback der Kollegen zu der Vorstandsarbeit und Verbesserungsvorschläge diskutiert. Hedi Fleischer hat vom 16.-17.04.2016 am Seminar „Heimatblätter“ in Ulm teilgenommen. Das Seminar wurde von Freddy Göckeler von der HOG Mediasch und der Kreisgruppe Ulm organisiert. Die guten Vorträge und Beiträge, der Austausch mit den Kollegen, viele neue Ideen und Anregungen waren nützlich und wohltuend. Zum Abschluss der Veranstaltung hat uns Heinz-Jürgen Schnabel das Projekt „Sächsische Mundartpflege mit Radio Siebenbürgen“ vorstellt. Den Grundgedanken der uns hier vermittelt wurde, möchte ich hier unbedingt erwähnen. Der Dialekt ist ein wesentlicher Bestandteil unser Kultur und Volkszugehörigkeit und im Gegensatz zu allem Geschriebenen auf dem besten Weg vergessen und verloren zu gehen. Denn wir sprechen ihn schon nicht mehr in Reinform, geschweige denn unsere Kinder. Die Dialekte werden leider verschwinden. Daher soll jede Gemeinde sich an Aufzeichnungen beteiligen um ihren Dialekt für die Zukunft festzuhalten. Sollte jemand bereit sein, eine Sprachprobe aufzunehmen - bitte bei Hedi melden. Beeindruckend war auch die Führung von Dr. Swantje Volkmann, Kulturreferentin für Südosteuropa durch das Donauschwäbische Museum in Ulm mit beeindruckenden Exponaten. Liebe Seidener und Freunde der Gemeinde, der HOG Vorstand lädt hiermit herzlich zu unserem 19-ten Seidener Treffen ein. Wann: Samstag 29. April 2017 Wo: Im Kurhaus von Bad Rappenau, Fritz-Hagner-Promenade Nr. 2 Uhrzeit: Ab 10 Uhr Saalöffnung und Begrüßung (Eintritt Erwachsene: 10 €, Kinder: 5 €) Kirche: 11 Uhr Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche, Salinenstr. 13 (nähe Kurpark) Mittagessen: Ab 13 Uhr (wird extra bezahlt). Bericht des Vorstandes, Einsicht in die Kassenführung, Entlastung der Kassenführer Informationen zum Großen Siebenbürger Treffen vom 04.08.2017 - 06.08.2017 in Hermannstadt Kokeltaler Treffen in Seiden, Bulkesch und Schönau von 07.08.2017 - 10.08.2017 Raum für Fragen und verbindliche Anmeldungen für das Treffen in Siebenbürgen. 4 Kaffee: ab 15:30 Uhr. Wir bitten wieder um Kuchenspenden für das Bufett und danken bereits jetzt herzlich für eure Unterstützung. Abendessen: bestellt jeder für sich nach Bedarf (bis 22:00 Uhr) Musik u. Tanz: ab 19 Uhr mit Musikern der ehemaligen STAR Band aus Neppendorf jetzt in der Umgebung von Crailsheim wohnhaft. Wir bitten um verbindliche Anmeldungen bis 31.03.2017 an: Hedi Fleischer: hedihogseiden@sofortstart.de oder Tel.: 06183 - 807735 Friedrich Wegendt: friedrich.wegendt@arcor.de oder Tel.: 07951 - 25647 Wichtige Infos: Wir bitten um Verständnis, dass wir aus organisatorischen Gründen erst die Eintrittsgelder und Essensbeträge kassieren und die Spenden gesondert zu einem späteren Zeitpunkt einnehmen. Es gibt wieder drei Menüs zur Auswahl mit Handbändchen farblich gekennzeichnet. Es besteht die Möglichkeit im Rahmen des Seidener Treffens auch ein Klassentreffen oder Jahrgangstreffen zu organisieren. Wir reservieren dafür gerne einen extra Tisch. Sprecht uns einfach an. Wir bitten euch, die Übernachtungen rechtzeitig selber zu buchen: Gasthaus Adler: Babstadter Str. 26, 74906 Bad Rappenau, Telefon: 07264-91520 Hotel - Restaurant Dominikaner: Babstadter Str. 23, 74906 Bad Rappenau, Telefon: 07264-2100 Häffner Bräu: Salinenstraße 24, 74906 Bad Rappenau, Telefon: 07264-8050 Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen. Informationen zu dem großen Siebenbürger Treffen 04.08.2017 bis 11.08.2017 Ende September ist Hedi Fleischer zusammen mit den Vertretern unserer Nachbargemeinden Bulkesch und Schönau nach Hermannstadt und in unsere Heimatorte gefahren. Dem Organisationsteam hat sich auch Karin Schuller aus Ansbach angeschlossen. Vielen Dank für die Unterstützung. Es ging um die Abstimmung unserer Vorhaben mit den Bürgermeistern von Seiden, Bulkesch und Schönau, um zu erfahren, ob und wie die Zusammenarbeit im Rahmen dieser Großveranstaltung sein wird. Wir wurden von dem Seidener Bürgermeister Alin Trif und dem Schönauer Bürgermeister Cornel-Florin Folea sehr freundlich empfangen und hatten Gelegenheit unser Programm vorzustellen. Wir waren angenehm überrascht über die großzügigen Zusagen und dass Seiden bereits viel Erfahrung mit Großveranstaltungen hat. Hier findet jedes Jahr ein Kulturwettbewerb statt, bei dem junge Künstler aus dem ganzen Land ihr Können darstellen. Auf einer großen Bühne vor der Kirche und dem Rathausplatz von Seiden wird auch unsere Eröffnungsveranstaltung nächstes Jahr stattfinden. Unsere Beiträge werden von Musik- und Tanzgruppen aus der Umgebung ergänzt und so soll es ein gemeinsames Fest der Gäste und Gastgeber werden. Dass in Rumänien Gastfreundschaft groß geschrieben wird, können bei der Gelegenheit auch jene erfahren, die vielleicht das erste Mal das Land bereisen. Es ist eine gute Gelegenheit im Rahmen dieses Treffens, auch diesen Teil unserer gemeinsamen Geschichte wieder erlebbar zu machen. Dieses Land, welches in den Medien oft sehr einseitig dargestellt wird, öffnet sich uns und heißt uns willkommen. Auch für Verpflegung und Unterkünfte wird gesorgt sein. Dazu später mehr. Im Anschluss wird es eine Feier im Gemeindesaal geben, die zum größten Teil von der politischen Gemeinde und ihren Bürger vor Ort organisiert wird. Das Organisationteam wird sich von 13-15 Januar 2017 in Bad Kissingen treffen und die konkreten Programmpunkte, Zuständigkeiten und den genauen Ablauf festlegen. Ein Flyer mit allen Informationen zu der Reise und dem Ablauf zu dem Treffen, wird rechtzeitig allen Interessenten auf 5 unserer Homepage zur Verfügung gestellt, zusammen mit der Anmeldung zu den Veranstaltungen und Verpflegung samt Preisen. Die Anmeldung bitte bis spätestens Ende Mai an Hedi Fleischer und Friedrich Wegendt schicken bzw. senden. Nach verbindlicher Anmeldung, welche zwingend notwendig ist, erfolgt eine Anzahlung, um die entsprechenden Angebote bzw. Buchungen abzusichern. Überweisungen bitte an unser HOG Konto (siehe Seite 19) unter Kennwort „Siebenbürgen 2017“ Namen, Vorname und Ort. Vorab schon mal ein paar Informationen zu dem Großes Sachsentreffen 2017 in Siebenbürgen um bereits jetzt eine Vorstellung von dem Ablauf zu bekommen: Der Zeitraum: 4.-6. August 2017 in Hermannstadt und anschließend in den Heimatorten Das Demokratische Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS) und die Landeskirche in Hermannstadt wird gemeinsam mit dem HOG-Verband das Sachsentreffen in Siebenbürgen 2017 organisieren. Das ausgewählte Motto lautet: „In der Welt zuhause, in Siebenbürgen daheim“. Die Grundidee, unter der diese Veranstaltung zwischen HOG-Verband, der Landeskirche und dem Forum vereinbart wurde ist: Eltern und Großeltern zeigen ihren Kindern und Enkelkindern ihre Heimat. Oder sie laden ihre Freunde ein, um mit ihnen in der alten Heimat dieses einmalige Wiedersehen zu feiern. Unter diesem Gesichtspunkt wurde auch der Termin Anfang August festgelegt. In diesem Zeitraum sind in jedem Bundesland Ferien und somit haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit nach Siebenbürgen zu reisen. Wir wollen dieses Sachsentreffen zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Hier paar Ausschnitte aus dem Programm: Freitag 4. August ab 10:00 Uhr - Internationale Volkstanzveranstaltung mit Schautanzen am Großen Ring. Ein ganzer Tag wird den Jugendveranstaltungen gewidmet. Siebenbürgisch-sächsische Jugend-tanzgruppen aus allen Ländern sind herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Nach der Veranstaltung ist ein gemeinsames Beisammensein mit Jugendfeiern geplant. Weitere kulturelle Angebote sind z.B. ein Orgelkonzert, ein Chorkonzert und ein Open Air Konzert am Großen Ring Samstag 5. August ab 11:00 Uhr - Trachtenumzug an dem wir als Kokeltaler auch teilnehmen. Bitte die Tracht mitbringen. Wir wollen uns als große Gemeinschaft und Einheit präsentieren. 13:00 Uhr - Blasmusik, Auftritte der Tanzgruppen am Großen Ring 16:00 Uhr - Festveranstaltung im Kulturhaus, Grußworte, Festrede, Verleihung der Honterus-Medaille 19:00 Uhr - Konzert am Großen Ring, Evangelische Kirche, Aula Bruckenthalschule, Theater Sonntag 6. August ab 10:00 Uhr Festgottesdienst, Blasmusik (Platzkonzert) 18:00 Uhr Kulturveranstaltung in Freck in der Sommerresidenz Bruckenthal Es ist ein Open-Air-Abschlusskonzert im schönen Ambiente des Bruckenthal-Gartens geplant. Aufgeführt wird das Singspiel „Beim Brännchen“ mit Lisa Gärtner und Jürgen aus Siebenbürgen. Sächsische Chöre aus Siebenbürgen und Deutschland werden gemeinsam auftreten Im Anschluss ist ein gemeinsames offenes Singen bei Lagerfeuer geplant. An allen Tagen sind zusätzliche Ausstellungen, Buchpräsentationen, Konzerte, Vorträge etc. geplant. Zusätzlich zu den Hauptveranstaltungen in Hermannstadt werden die Heimatortsgemeinschaften vor bzw. nach dem Sachsentreffen eigene Veranstaltungen in ihren Städten und Dörfern anbieten. Hierfür werden sie sich auf regionaler Ebene abstimmen und auch gegenseitig einladen. Die Liste der geplanten Treffen wird in einem Programmheft zusammengestellt und veröffentlicht. Was machen wir Seidener? Natürlich machen wir überall mit und sind Teil der Kokeltaler Kulturgruppe. Jeder ist in Hermannstadt herzlich willkommen. Übernachtungen bitte selbst buchen. Wir werden gemeinsam mit Bulkesch und Schönau einen Shuttle-Bus-Service einrichten, der morgens aus dem Kokeltal nach Hermannstadt fährt und abends zurückkommt (Kosten ca. 10 Euro pro Tag). Nach dem Sachsentreffen in Hermannstadt werden wir am Montag 07.08.2017 in Seiden gemeinsam mit Bulkesch, Schönau und der einheimischen Bevölkerung zu einer Großveranstaltung einladen. Montag 7. August in Seiden ab 14 Uhr ein gemeinsamer Festgottesdienst in der Seidener Kirche mit anschließender Andacht auf dem Friedhof Ab 16:30 gibt es ein Treffen der Abiturienten im Seidener Gymnasium 6 Ab 18:00 Uhr beginnt auf der großen Bühne vor der Kirche und Rathausplatz das gemeinsame Kulturprogramm mit Musik, Tanzgruppen und weiteren Überraschungen. Dies ist eine Veranstaltung für alle im Zeichen der Begegnung und gemeinsamen Erinnerung Am Abend findet im Gemeindesaal ein gemeinsames Fest statt. Dienstag, 8. August in Bulkesch: Gottesdienst in der Bulkescher Kirche, Einweihung der neuen Ringmauer, Mittagessen im Saal, Kulturprogramm mit Tanz der Bulkescher Tanzgruppe und Kaffee. Am Abend ist in Bulkesche Ball mit Live-Musik und wir sind alle herzlich eingeladen. Mittwoch 9. August in Bulkesch: Mittags Grillen auf der Bulkescher Kirchenburg, Unterhaltung und Gemeinsamer Ausflug in die Natur (de Flossen), Abendessen im Saal. Schönau: Vorbereitung des Rinnenfestes mit Ausflug in den Wald Donnerstag 10. August in Schönau: Rinnenfest und abends spielt eine Blasmusik aus USA, oder Österreich. Übrigens, die spielen auch „fetzige“ Musik… Freitag 11. August Aufräumen. Änderungen an den oben genannten Programmpunkten sind vorbehalten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Siebenbürgen, es wird sicher ein unvergessliches Erlebnis für alle Gäste aus nah und fern, Jung und Alt, Kenner der sächsischen Feierkultur und Neulinge. Wer noch ein Hotel in Hermannstadt sucht, kann über folgendes Reisebüro unter dem Stichwort „Sachsentreffen 2017“ reservieren: Carpathian Travel Center Alexandru Ujupan, Telefon/Fax: 0040269211344, Mobil: 0040740 843678, E-Mail: sachsentreffen2017@reisen-rumaenien.com, Internet: www.reisen-rumaenien.com Übernachtungsmöglichkeiten in Seiden: Der Bürgermeister hat uns versichert, dass Gäste die keine Unterkunft gefunden haben, in Gastfamilien vermittelt werden können. Wir benötigen spätestens zum Treffen im Frühjahr 2017 die genaue Personenzahl und für welchen Zeitraum der Bedarf besteht. Die Gastfamilien werden von den Gästen eine angemessene Entschädigung erhalten. Verpflegung: Außerhalb der Veranstaltungen muss jeder selbst für die Verpflegung sorgen. Wir werden auf dem Pfarrhof eine Anlaufstelle einrichten, aber die Organisation und Betreuung unterliegt den Gästen. Möglich ist auch, dass wir 1-2 Servicekräfte erhalten, die dort für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Dies alles muss organisiert und koordiniert werden und wir hoffen, dass uns dies gelingt. Bericht aus Seiden Allen die lange nicht mehr in Seiden waren sei gesagt, ihr werdet ganz schön überrascht sein. Dass sich vieles verändert hat in den 26 Jahren seit die meisten das Land verlassen haben, kann sich wohl jeder gut vorstellen. Aber wie, das muss man gesehen haben. Schon die Straßen dahin sind neu ausgebaut und gut befahrbar. Seiden macht einen gepflegten, freundlichen Eindruck. Viele junge Bäume wurden entlang der hergerichteten Straßen und Gehsteige gepflanzt, Blumenbeete finden sich vor den zum Teil umgebauten Häusern, neue Bauten entlang unseres Baches und Läden mit allem, was man vor Ort benötigt. Die Kirche und der Turm zeigen schon, dass ihre beste Zeit vorbei ist, auch wenn sie noch den Anschein erwecken, in Würde gealtert zu sein. Dafür erscheint das Pfarrhaus verlassen und verweist. Das große Anwesen um das Haus herum hat viel von der einst gepflegten Ordnung verloren, aber nicht seinen Charme, denn dieser umgibt das nun leere Haus mit seinen Bäumen und Pflanzen als wolle er ihm Schutz bieten. Der Bogen voller Weinreben entlang der Zufahrt führt einen sanft zu dem Amtszimmer, der Pfarrwohnung und allen Räumen, die man früher nicht betreten hat. 7 Ein Hauch von Ehrfurcht liegt auch jetzt noch in der Luft, so als würde Frau Pfarrer Schuster uns gleich begrüßen und sagen, der Herr Pfarrer kommt gleich… In dem größten Raum vorne wird regelmäßig der Gottesdienst abgehalten. Da hat Martin Schuller eine Heimorgel aufgestellt um für die musikalische Begleitung zu sorgen. An den Wänden sind viele seiner Fotos ausgestellt, die er aus Seiden von früher oder aus der jüngeren Zeit hatte. So als würde einen das Leben von damals umgeben und lebendig halten. Überall Erinnerungen einer längst vergangenen Zeit. Wenn sich nur jemand finden würde einiges herzurichten, das Tor, die Fensterläden, die Fenster, das Bad, die Wasserpumpe instand setzen, oder in Hof und Garten nach dem Rechten sehen. Kathi unsere Kuratorin versucht mit allen Mitteln daraus das Beste zu machen. Wie sie sagt: „Es ist nicht allein das Geld. Es ist sehr schwer Handwerker zu finden, die zuverlässig und fachmännisch arbeiten, denn die meisten sind mittlerweile im Ausland beschäftigt“. Der Friedhof ist den Umständen entsprechend. Sicher müsste der Eingang gerichtet werden. Einige Grabsteine haben den Halt verloren und stehen schief oder sind bereits umgefallen. Umrandungen sind abgesenkt oder mancher Strauch zu groß geworden. Auch hier mangelt es an einem erfahrenen Steinmetz oder Gärtner. Was bleibt ist sich zu überlegen, ob sich nicht wie anderenorts auch eine Gruppe rüstiger Männer findet um für eine Woche hinzufahren und mit vereinten Kräften anzupacken. Als Vorstand würden wir dies sehr begrüßen und unterstützen. Was müssen und was können wir tun, damit wir uns nächstes Jahr dort wohlfühlen und die Weichen für die Zukunft gestellt werden? Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, der wir uns stellen müssen. Wir als Vorstand und Ihr als Gemeinde. Daher haben wir einen Fragebogen erstellt, wo es unter anderem auch um die Situation in Seiden geht. Eure Meinung ist uns wichtig! Vielen Dank und wir hoffen auf zielführende Vorschläge und Lösungen auch für Seiden. Die Aufgaben der HOG in Deutschland Eine der wichtigsten Aufgaben, wenn auch im Hintergrund ist es unsere Adressdatei auf dem aktuellen Stand zu halten und da erinnern wir daran, wie wichtig es ist uns Änderungen zeitnah mitzuteilen. Wenn jemand umgezogen ist, geheiratet hat und bei den Frauen eine Namensänderung berücksichtigt werden soll, ein besonderes Jubiläum ansteht, oder jemand verstorben ist - bitte melden. Hier möchte ich mich vor allem bei Katharina Barth in Wolfsburg und ein paar weiteren Frauen bedanken, die mich über diese Änderungen soweit bekannt seit Jahren informieren. Wir bitte euch auch uns mitzuteilen, wenn jemand das „Weimerblatt“ nicht mehr beziehen möchte, oder es jemand nicht erhalten hat, obwohl er es gerne liest. An der Stelle muss ich mich bei jenen entschuldigen, die ohne Absicht letztes Jahr das Jahresheft nicht oder verspätet erhalten haben. Wir überlegen gerade ob wir das Jahresheft aus Kostengründen ab 2017 weiter an jeden verschicken sollen, oder es gegen eine kleine Gebühr am Seidener Treffen anbieten werden. Denkbar ist auch, dass wir eine neue Liste erstellen mit den Personen, die es tatsächlich haben wollen anhand einer vorhergehenden Umfrage, oder sie melden dies beim Vorstand. Es gibt natürlich noch einiges mehr was wir gerne abfragen möchten, um unsere Aufgaben und Aktivitäten am tatsächlichen Bedarf unserer Seidener Gemeinschaft auszurichten. Sicher hat jeder zu diesem und jenem so seine Meinung und Vorstellungen. Nur wenn wir diese nicht kennen, können wir uns auch nicht danach ausrichten. Daher haben wir einen Fragebogen erstellt, den wir dieser Ausgabe beilegen. Bitte beantwortet diese Fragen sorgfältig und schickt den Fragebogen bis 31.01.2016 zurück an: Hedwig Fleischer, Im Auenring 13, 63526 Erlensee oder per e-Mail an: hedihogseiden@sofortstart.de Friedrich Wegendt: Raiffaisenstraße 32, 74564 Crailsheim oder Mail an: friedrich.wegendt@arcor.de Wenn bei den Briefen kein Absender angegeben wird, ist die Umfrage geheim und nicht zuordenbar. 8 Vielen Dank im Voraus und wir hoffen auf zahlreiche Rückmeldungen. Die Ergebnisse teilen wir euch am Seidener Treffen mit. Nach dieser Erhebung werden wir die wichtigsten Themen aufgreifen, die Prioritäten festlegen und hoffen sie dann auch gemeinsam umsetzen zu können. Oder wir erfahren eben auch was nicht mehr gemacht werden soll. Denkt immer daran, wir handeln gerne in eurem Sinne, aber die Richtung muss nachhaltig sein und von der Mehrheit getragen werden. Ein weiterer wichtiger Punkt zielt auf die Erweiterung des Vorstandes, mit Blick auf die Wahlen 2018. Wir möchten jeden ermutigen sich bei uns vorzustellen und bieten ihm die Gelegenheit, jetzt schon bei unseren Zusammenkünften und Aktivitäten dabei zu sein. Es ist nicht nur „Arbeit“, es ist eine gute Möglichkeit aus der Zusammenarbeit zu lernen, sich mit eigenen Ideen einzubringen, neue Perspektiven einzunehmen, zu gestalten und Sinn zu finden in dem was man hier tut. Aber auch Spaß, Freude, Kreativität. Keine Zeit? Wenn man bedenkt wofür man sonst alles Zeit hat… Ich habe mir diese Zeit gerne genommen, auch wenn ich meine „Freizeit“ zeitweise sehr einschränken musste. Aber es war mir wichtig und ich wollte unsere HOG zumindest organisatorisch für die Zukunft ausrichten. Wir haben in diesen 5 Jahren einen Rahmen geschaffen, welcher dem Ziel und Zweck unserer HOG als „nicht eingetragener Verein“ entspricht. Wir haben Aktivitäten ins Leben gerufen über das Treffen hinaus und gute Kontakte zu den Gemeinden im Zwischenkokeltal und dem HOG Verband gepflegt. Mit dem Treffen in Siebenbürgen 2017 wird sich zeigen, wie gut Gemeinsames gelingen kann. Ich meinerseits werde mich 2018 aus dem Vorstand verabschieden und mich nicht mehr zur Wahl stellen. Dies teile ich hiermit rechtzeitig mit, um für eine geeignete Nachbesetzung zu sorgen, die zu Beginn noch auf meine und die Unterstützung des jetzigen Vorstandes zählen kann. Genealogie - eine umfangreiche Ahnenforschung und Dokumentation Das Projekt "Genealogie der Siebenbürger Sachsen", das im Jahre 2008 startete und unter der Schirmherrschaft des AKSL läuft, hat als Ziel die Erfassung der genealogischen Daten der Siebenbürger Sachsen seit Beginn der kirchlichen Aufzeichnungen. Die so erstellte elektronische Datenbank wird in Kürze öffentlich zugänglich sein. Alle Informationen über diese Projektarbeit gibt es auf der Webseite: https://aksl.de/genealogie. Für Seiden und Bulkesch ist Hans Orendi seit Jahren unermüdlich im Einsatz. Wie er mir neulich sagte, sind die Daten für Seiden und Bulkesch in Kürze vollständig digitalisiert und im System hinterlegt. Auch wenn so der wichtigste und mühselige Teil geschafft ist, so beginnt jetzt der spannende Teil mit dieser umfangreichen Datenbank Auswertungen zu generieren, Daten nach bestimmten Kriterien zu selektieren und zu vernetzen. Wie jede Datenbank muss diese weiter aktualisiert und gepflegt werden, um die Vollständigkeit und Qualität der Daten auch weiter zu sichern. Vor allem auch den Datenschutz unter strengen Gesichtspunkten aufrecht zu erhalten. Für all dies wünscht sich Hans Orendi einen jungen Kollegen an die Seite, den er systematisch in das Thema einführen kann, der dann auch in der Lage ist dies selbständig weiter zu betreuen. Wer Interesse an Genealogie hat, möge sich bitte bei Hans Orendi melden: Tel: 07195-52406 oder E-Mail: hans.orendi@gmx.de Wir unterstützen diese Arbeit als Vorstand sehr und würden uns sehr freuen, wenn Hans Orendi eine junge Verstärkung bekommt. Entsprechende Einführungsseminare können besucht werden. Dir lieber Hans vielen Dank für alles Geschaffene und alles Zukünftige. Es ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Erhaltung dieses Datenmaterials, um es unversehrt für spätere Generationen zu bewahren. Alles Gute und weiter Spaß an der Genealogie. 9 Ein Portrait unserer Zeit In der Lokalzeitung „Weinsberger Tal“ erschienener Artikel der Redakteurin Claudia Kostner Dem Klimawandel auf der Spur Martin Ziegler ist seit 25 Jahren phänologischer Beobachter für den Deutschen Wetterdienst Von Januar bis Oktober ist die Natur sein zweites Wohnzimmer: Martin Ziegler weiß genau, wann am Weinsberger Schemelsberg die ersten Schneeglöckchen blühen, der Schwarze Holunder die ersten reifen Früchte trägt oder sich an der Stiel-Eiche die ersten Blätter herbstlich färben. Der Leingartener ist seit 25 Jahren phänologischer Beobachter für den Deutschen Wetterdienst. Dafür wurde er jetzt mit der Wetterdienstplakette ausgezeichnet. Das Ehrenamt hat Ziegler von seinem damaligen Chef an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg, Dr. Walter Kast, übernommen - und war der richtige Mann an der richtigen Stelle. „Die Natur hat mir schon immer gefallen“, sagt der Versuchstechniker für Pflanzenschutz. In Rumänien hat er Gartenbau studiert. „Und dienstlich musste und durfte ich in Weinsberg sowieso immer raus - da hat sich das so ergeben“, sagt der Siebenbürger Sachse. Vergleichbarkeit Mit Fernglas für besonders hohe Bäume wie die europäische Lärche, mit Klemmbrett und Kugelschreiber ist er unterwegs: im Wald und im Weinberg rund um den Schemelsberg oder im Obstversuchsgut Heuchlingen. „ Ich muss immer den selben Standort, immer dieselbe Pflanze nehmen, damit die Daten wirklich vergleichbar sind“, erklärt Ziegler. Dass ihm in all den Jahren durch Sturm oder Krankheit ein Baum abhanden gekommen wäre, hat er nicht erlebt. Manchen seiner „Schützlinge“ stattet er nur einmal im Jahr einen „Offiziellen“ Besuch ab, wie der Schlehe. Bei ihr muss nur der Beginn der Blüte dokumentiert werden. Andere muss er regelmäßig genauer unter die Lupe nehmen, wie die Rosskastanie: Hier notiert Martin Ziegler das jeweilige Datum für den Beginn des Austriebs, der Blattentfaltung und der Blüte, die ersten reifen Früchte, die herbstliche Blattverfärbung und den herbstlichen Blattfall. Weinreben wie Müller-Thurgau oder Riesling sind sogar zehnmal anzuschauen, spätreifende Äpfel wie Golden Delicius sechsmal. „Man muss sich schon ein wenig auskennen“, betont Ziegler. „Die Schwarz-Erle blüht zum Beispiel, bevor die Blätter kommen“. Orientierung gibt ihm ein Ordner des Deutschen Wetterdienstes mit Erklärungen und Fotos zu den Vegetationsstadien. Vieles ist aber einfach Erfahrung. Weil er in seiner Funktion als Versuchstechniker für Pflanzenschutz auch regelmäßig Temperatur und Niederschlag dokumentiert, kann Ziegler direkt Rückschlüsse auf die Klimaveränderung ziehen. Speziell für den Schemelsberg, 220 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, hat er festgestellt: In den vergangenen 20 Jahren ist es durchschnittlich um zwei Grad Celsius wärmer geworden. Das zeigt sich an der Vegetation: „Im Vergleich von vor zehn Jahren ist die Natur schon zwei Wochen früher dran“, hat Ziegler beobachtet. Sein Lieblingsmonat ist der Mai: „Weil da alles grünt und weil da meine Frau geboren ist“, erzählt der zweifache Vater und Großvater schmunzelnd. Auch im Herbst, wenn sich die Blätter bunt färben, genießt er sein Ehrenamt und seine Spaziergänge mit Ehefrau Erika noch mehr als sonst. Meldebogen Bis zum 15. Dezember muss Martin Ziegler seinen Meldebogen an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes Offenbach schicken, wo seine und die Daten der anderen 1200 ehrenamtlichen Beobachter, die in Deutschland unterwegs sind, weiter verarbeitet werden. Nach 25 Jahren fasziniert Ziegler sein Job noch immer: Wenn die Sonne scheint und im März/April die Weinruten „bluten“ oder wenn er bei seine Touren mal wieder einen Hasen übers Feld huschen sieht. Dann weiß er: „Es wäre schade, das aufzugeben“. 10 Messnetz in ganz Deutschland Die Wissenschaft, die sich mit der regelmäßigen Beobachtung der Entwicklung von wildwachsenden und landwirtschaftlichen Pflanzenkulturen befasst, nennt man Phänologie (Lehre der Erscheinungsformen). Es ist dabei nicht nur interessant, die Eintrittszeiten der verschiedenen Wachstumsphasen in einzelnen Jahren zu kennen, sondern auch ihren gewöhnlichen Verlauf über mehrere Jahrzehnte zu erfassen. Der große Nutzen dieser Beobachtungen liegt bei der aktuellen Beratung der Landwirtschaft. Auch detaillierte Hinweise für Pollenallergiker wären ohne sie nicht möglich. Gartenbau, Forstwirtschaft, Stadt- und Landesplanung sowie Ökologie und Fremdenverkehr profitieren ebenfalls. Auch die Klimaveränderung lässt sich an veränderten Eintrittszeiten von Pflanzenphasen beobachten. Weil Pflanzen die billigsten Messinstrumente für Witterung und Klima sind, hat der Deutsche Wetterdienst schon vor Jahrzehnten ein phänologisches Messnetz mit zurzeit 1200 ehrenamtlichen phänologischen Beobachtern in Deutschland, 134 davon in Baden-Württemberg, aufgebaut. Und einer davon ist Martin Ziegler. Wir wünschen Ihm weiterhin viel Freude und gute Ergebnisse bei dieser wertvollen Arbeit. Diesen Artikel veröffentlichen wir mit freundlicher Zustimmung von Matin Ziegler. Vielen Dank dafür. Das Lutherjahr 2017 Ein' feste Burg ist unser Gott von Dr. Martin Luther Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Der alt böse Feind mit Ernst ers jetzt meint; groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd ist nicht seinsgleichen. Und wenn die Welt voll Teufel wär, und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir und nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürst dieser Welt, wie saur er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht': Ein Wörtlein kann ihn fällen. Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren; es streit' für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren. Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott, das Feld muß er behalten. Das Wort sie sollen lassen stahn und kein' Dank dazu haben; er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben. Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: Laß fahren dahin, sie habens kein' Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben Das Kirchenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ ist eines der bekanntesten protestantischen Lieder, wenn nicht gar das bekannteste. Den Text verfasste Martin Luther vermutlich zwischen 1521 und 1529. Wer die Melodie schrieb, ist unbekannt. Aufgrund seiner eigenhändigen Niederschrift zusammen mit weiteren 138 liturgischen Stücken wird oft Johann Walter, Kantor und enger Freund Luthers, als Komponist genannt, doch auch seine Urheberschaft ist nicht gesichert. 11 Themenreihe 2016 ● Im Zeichen der Reformation ● Dr. Martin Luther und Johannes Honterus Dr. Martin Luther 500 Jahre Reformation 10.11.1483 - 18.02.1546 Die 95 Thesen am heutigen Portal der Schlosskirche zu Wittenberg Dr. Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Der Vater hatte es vom Bauernsohn zu einigem Vermögen im Bergbau gebracht. Von Luthers Mutter wird erzählt, dass sie ihre Kinder streng erzog. In Mansfeld, wohin die Familie Luther zog, aber auch in Magdeburg und später in Eisenach konnte Martin verschiedene Schulen besuchen. Er galt als fleißiger, aber auch als stiller und zurückhaltender Schüler. 1501 beginnt Martin Luther ein Studium an der Universität Erfurt. Der Vater Luther möchte ihm eine gute Existenz als Jurist ermöglichen. Doch der Sohn ging einen anderen Weg. Er gelobt bei einem Blitzschlag, so sagt es die Legende, sein Leben radikal zu ändern und tritt 1505 dem Bettelorden der Augustiner in Erfurt bei. 1507 wird Luther im Erfurter Augustinerkloster zum Priester geweiht. Er studierte Theologie und kam 1512 als Professor an die Universität Wittenberg. Die Beschäftigung mit den biblischen Quellen förderte in ihm die Erkenntnis, dass der Mensch nicht auf Grund seiner Werke sondern vielmehr durch die Gnade Gottes gerecht werde. So steht es im Brief des Apostels Paulus an die Römer. Diese Erkenntnis stand in der damaligen Zeit im krassen Widerspruch mit dem blühenden Ablasshandel. Die katholische Kirche versprach damit gegen Geld die Vergebung von Sünden, selbst für bereits Verstorbene. Grund genug für den Theologie-Professor und Seelsorger Martin Luther im Jahr 1517 mit seinen 95 Thesen zur Disputation einzuladen. Aus der ursprünglichen wissenschaftlichen Disputation wurde deutliche Kritik am damaligen Papsttum. Schließlich verhängte 1521 die römische Kurie den Bann über Martin Luther. Die lutherfreundliche Stimmung im Land durch den Einfluß einiger Fürsten ermöglichte dem Reformator schließlich, zu seinen Schriften auf dem Reichstag in Worms Stellung zu beziehen. Dem von Kaiser Karl geforderte Widerruf seiner Lehren kommt Luther nicht nach. Er beruft sich auf die biblischen Texte. Daraufhin verhängte Kaiser Karl über Luther die Reichsacht. 1521 lässt Kurfürst Friedrich der Weise Martin Luther auf die Wartburg bringen. Als Junker Jörg übersetzt Luther auf der Burg das Neue Testament aus dem griechischen Urtext in die deutsche Sprache. 12 1522 verlässt Luther die Wartburg und kehrt zurück nach Wittenberg. Dort konnte er verhindern, dass die reformatorische Bewegung ins Radikale abgleiten konnte. Es folgen Predigtreisen durch ganz Mitteldeutschland. Ein Novum zu seiner Zeit war für einen Geistlichen die Ehe. 1525 heiratete Martin Luther die 1523 aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma entflohene Nonne Katharina von Bora, die seitdem Zuflucht in Wittenberg gefunden hatte. Einige seiner Freunde befürchteten in dieser Hochzeit den Untergang der Reformation. Luthers gemäßigte Linie in der reformatorischen Bewegung blieb nicht ohne Konflikt. Ihm war wichtig, die Reformation gegen die römisch-Katholische Seite immer wieder politisch und theologisch zu verteidigen. Seine Predigt- und Lehrtätigkeit führt der Reformator bis an sein Lebensende fort. Er stirbt am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Johannes Honterus 1498-1549 Johannes Honterus war Humanist, siebenbürgischer Reformator, Verfasser und Verleger zahlreicher Schriften, Hochschullehrer an der Universität in Krakau, Karthograph, Stadtpfarrer und Begründer des Kronstädter Gymnasiums und der ersten Kronstädter Druckerei. Es ist unmöglich der vielseitigen Gestalt in einer Kurzbiographie vollends gerecht zu werden und alle ihre Verdienste auch nur ausreichend zu würdigen. Durch seine umfangreiche und vielseitige Tätigkeit erlangte Honterus schon zu Lebzeiten ein hohes Ansehen und große Anerkennung. Seine Person und sein Werk haben bis heute und weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus noch eine nachhaltige Wirkung. Honterus-Standbild von Harro Magnussen vor der Schwarzen Kirche in Kronstadt, Rumänien Johannes Honterus wurde wahrscheinlich 1498 in Kronstadt geboren. Sein Vater, Jorg (Austen) Lederer, war Lederermeister und wohnte mit seiner Familie in der Schwarzgasse. Honterus wurde 1520 an der Wiener Universität immatrikuliert, wo er bereits 1522 den akademischen Grad eines so genannten "Bacclaurreus" und 1525 den Titel eines "Magister der freien Künste" erwarb. Er wurde 1520 unter dem Namen Johannes Aust eingeschrieben und bei seinem Abgang von der Universität unter dem Namen Johannes Holler Coronensis verzeichnet. Aus dem Jahre 1529 ist überliefert, dass Honterus sich in Regensburg bei Johannes Turmair-Aventinus aufgehalten hat. 1530 begibt er sich dann nach Krakau, um ab dem 1. März als Hochschullehrer an der dortigen Universität tätig zu werden. Noch im gleichen Jahr veröffentlichte er seine humanistischen Hauptwerke: eine Weltbeschreibung und eine lateinische Grammatik. Von 1530 bis 1533 weilte Honterus in Basel, einem der Zentren des Humanismus in Europa. In Basel lernte Honterus Holzschnitte anzufertigen und wirkte als Lektor bei der Herausgabe von Werken antiker Schriftsteller. In Basel knüpfte er auch Kontakte zu den dort ansässigen Druckereien und fertigte 1532 zwei Sternkarten nach Vorlagen von Albrecht Dürer an. Auch die berühmte Siebenbürgenkarte entstand 1532 in Basel; sie ist die erste karthographische Darstellung seiner Heimat überhaupt. 1533 kehrte Honterus nach Kronstadt zurück und wurde bald in die Hundertmannschaft der Stadt und 1536 zum Ratsherren gewählt. Bereits vor seiner Rückkehr soll er Anna Neutze, die Tochter des Johann Neutze aus Flandern, geheiratet haben; Johannes Honterus hatte sieben Kinder: die Söhne Calixtus, Marcellus und Cornelius, sowie die Töchter Rosina, Anna, Justina und Sophia. 13 Honterus gründete in Kronstadt die drittälteste Druckerei der Region, die bald zur bedeutendsten Druckerei werden sollte. Vorher wurden Bücher ab 1508 in Târgovişte und ab 1529 auch in Hermannstadt gedruckt. In der Honterusdruckerei wurden unter anderem die ältesten erhaltenen Schulbücher Siebenbürgens gedruckt; weitere bedeutende Werke aus der Druckerei sind: "Auszüge aus den Pandekten des bürgerlichen Rechts" (1539), eine umgearbeitete Weltbeschreibung Honters von 1541/42 Augustins Sentenzen und dessen Ketzerkatalog mit Vorreden von Honterus. ". Zu Honterus reformatorischen Schriften, die in Kronstadt herausgegeben wurden, zählen auch die "Apologie" von 1543 und die "Kirchenordnung aller Deutschen in Siebenbürgen" (mit Agenda) von 1547. Ein Jahr später, 1548 wurde Martin Luthers "Kleiner Katechismus" in Kronstadt veröffentlicht. Schließlich gehört zu den wichtigsten Druckwerken der Honterusdruckerei die "Odensammlung" ('Odae cum harmoniis') von 1548, dem ältesten Musikdruck auf dem Gebiete des heutigen Rumänien. Honterus widmete sich in Kronstadt besonders der Bildung und Erziehung der Jugend. Daneben war er maßgeblich an der Durchführung der Reformation in Kronstadt beteiligt und unterstützte mit seiner Druckerei die Ausbreitung des reformatorischen Gedankengutes in ganz Siebenbürgen. Das von Honterus gegründete humanistische Gymnasium spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des kulturellen Lebens in Siebenbürgen und ist bis heute eine angesehene Schule. Bereits 1542 wurde an der Schule eine Theateraufführung zustande gebracht - die älteste nachweisbare in der Region Kronstadt wurde durch die Leistungen Honterus bald zu einem bedeutenden kulturellen Mittelpunkt, der seine Wirksamkeit bis in die Walachei und Moldau entfaltete. Durch seine reformatorischen Schriften wurde der Humanist Honterus auch zum Reformator der Siebenbürger Sachsen, denn nach dem Vorbild Kronstadts wurde die Reformation in Hermannstadt und schließlich auf dem ganzen Gebiet der Sächsischen Nationsuniversität durchgeführt (bis 1547). 1543 fand in Weißenburg ein Religionsgespräch statt, an dem Honterus aber nicht teilnahm. Eine Einladung zur Besprechung der kirchlichen Ordnungen im Frühjahr 1547 lehnt Honterus ebenfalls ab, da der Stadtrat befürchtete, es könnte ihm etwas zustoßen. Honterus wurde 22. April 1544 zum Stadtpfarrer von Kronstadt gewählt. Er starb am 23. Januar 1549 und wurde in der Schwarzen Kirche beigesetzt. In einem Nachruf des damaligen Kronstädter Organisten und Chronisten Hieronymus Ostermayer heißt es über Honterus: "Dieser Mann war ein Mann, seinem Vaterland zu dienen und was demselbigen nutz, zu fordern und zu fördern“. Quellen: Seite der Evangelischen Kirch Deutschland „Stationen im Leben Martin Luthers“ und Christian Agnethler „Johannes Honterus“ Martin Luthers Morgensegen Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde. 14 Martin Schuller zum 80. Geburtstag Der Sommer neigte sich dem Ende zu, die Kornfelder waren abgeerntet und in der Sonne reiften die Früchte des Herbstes. In dieser Stimmung feierte unser langjähriger HOG Vorstandvorsitzender Martin Schuller aus Seiden im August seinen 80-ten Geburtstag. So war es seinerzeit in seinem Heimatort an der kleinen Kokel und so ist dies in Stuttgart, wo Matin Schuller schon viele Jahre mit seiner Familie lebt. Ein besonderer Geburtstag, wenn man bedenkt wie voll das Füllhorn seines Lebens mittlerweilen ist. Martin Schuller war von 1984 bis 2011 Vorsitzender der HOG Seiden und hat in dieser Zeit mit sehr viel Herzblut die Seidener in Deutschland zusammengebracht, den Kontakt zur Heimat über all die Jahre aufrecht erhalten und unzählige Veranstaltungen und Hilfsprojekte ins Leben gerufen. Mit Unterstützung seiner Familie und den jeweiligen Vorstandsmitgliedern war er immer im Einsatz wenn es darum ging, zu helfen. Gerade in der Zeit vor und nach der Wende, als Hilfe und Unterstützung in unserer alten Heimat Siebenbürgen nötig war. Ich möchte hier nur einige der wichtigsten Stationen seines Wirkens darstellen. Die vielen Begegnungen, bei denen er uns Seidener bestens vertreten hat, wollten wir natürlich auch nicht unerwähnt lassen. Zunächst mal gab es seit der Gründung der HOG 1981 alle zwei Jahre ein Heimattreffen, das Martin Schuller mit dem Vorstand organisiert hat, um uns als Gemeinschaft zusammenzuführen und zusammenzuhalten. Zur allgemeinen Information hat er das Seidener „Weimerblatt“, das Jahresheft mit einer Auflage von 350 Exemplaren mit allen aktuellen Themen aus Seiden und Deutschland herausgebracht und uns immer wieder auf den unschätzbaren Wert unserer Gemeinschaft, unseres Glaubens und unser Kultur hingewiesen. Man kann mit Recht sagen, er selbst hat dies auch aus Überzeugung gelebt. Heimat, Verantwortung und Nächstenliebe waren und sind Teil seines Lebens. Allein in den Jahren 1985-1995 hat er über 900 Pakete und einen Lebensmitteltransport von über 100.000 DM nach Seiden geschickt oder selbst verbracht. Diese Hilfe war nur mit großzügigen Spenden der Stuttgarter Leonhardskirche möglich, der wir viel zu verdanken haben. In Stuttgart organisiert Martin Schuller seit 1999 jeden Ostermontag einen Gottesdienst mit Siebenbürgischer Liturgie, der sehr gut angenommen wird. Martin Schuller hat großen Wert auch auf die Instandhaltung der Seidener Kirche, den Friedhof und das Pfarrhaus gelegt und dafür gesorgt, dass die Turmuhr wie gewohnt den Alltag der Menschen begleitet. Zur Erhaltung unseres Kulturerbes hat Martin Schuller die von Friedrich Orendi über Jahre zusammengetragenen Dokumente zur Seidener Geschichte in einem umfangreichen Heimatbuch veröffentlicht. Wie gut seine Kontakte zu den Kirchengemeinden, den politischen Gemeinden und Verantwortlichen in der Umgebung waren, hat sich 2009 bei der gelungenen Feier zum700-jährigen Jubiläum seit der erster urkundlichen Erwähnung Seidens gezeigt. Auch nach seiner Amtszeit war und ist Martin Schuller unermüdlich dabei, das umzusetzen was ihm wichtig ist, auch ohne die Unterstützung der Gemeinde. So hat er letztes Jahr vier Gedenktafeln für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges anfertigen lassen und mit seinem Sohn angebracht. Diesen Sommer hat er eine Heimorgel für das Pfarrahaus nach Seiden gebracht, da die Gottesdienste oft dort abgehalten werden. Über Jahre hat er viele Bilder aus Seiden von 1897 bis in die 50-er Jahre zusammengetragen und jetzt im Pfarrhaus ausgestellt. Eine bildhafte Dokumentation des Lebens in und um Seiden und dies alles aus eigenen Mitteln. Es gäbe noch vieles zu erwähnen, was Martin Schuller ausmacht … Er fragt nicht nach dem Sinn des Lebens - er gibt ihm einen! Bei seiner Verabschiedung aus dem Amt im September 2011 wurde Martin Schuller mit der goldenen Ehrennadel des HOG Verbandes geehrt. 15 Er ist weiter Ehrgenmitglied der HOG Seiden und ich als seine Nachfolgerin schätze ihn sehr - als Mensch und für alles was er in 27 Jahren für die HOG Seiden und seinen Heimatort erreicht, geschaffen und bewahrt hat. Damals verabschiedete ich Martin Schuller mit den Worten: „Heute am Ende Ihres aktiven Wirkens, sagen vor allem wir, die nächste Generation DANKE, dass Sie uns das alles bewahrt haben“. Wir haben die Herausforderungen einer Gemeinschaft im Umbruch anzunehmen und wollen neue Wege finden, um unsere Identität so gut es geht zu bewahren. Zu Beginn sprach ich von der Fülle seines Lebens, von reifen Früchten, von einem erfüllten Leben. Dies kann man wohl sagen und wir freuen uns, dass Matin Schuller nun seinen 80-ten Geburtstag in bester Gesundheit im Kreise seiner Familie und Freunden feiern durfte. Wir als Vorstand der HOG Seiden möchten unserem Jubilaren Martin Schuller unsere Wertschätzung und Anerkennung aussprechen und dies auch im Namen aller Seidener, die wir hiermit vertreten. Wir danken für Deinen unermüdlichen Einsatz, Deine Zielstrebigkeit und Hilfsbereitschaft und wünschen Dir lieber Martin von Herzen alles Gute! Jubilare - 90 Jahre Seiden jetzt wohnhaft in Orendi Regina 34 Heilbronn Radler Susanna Geb. Bohn 93 Kassel Jubilare - 80 Jahre Graf Inge geb. Alesi 21 Illesheim Henning Regina geb. Schöppner 27 Köln Löw Susanna geb. Wachsmann 57 Speichersdorf Schuller Martin 274 Stuttgart Ungar Sara geb. Friedsam Geiselhöring Wachsmann Hilda Martin Luthers Abendsegen Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen. Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben all meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir dass der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen. 16 Und am Ende meiner Reise hält der Ewige die Hände und er winkt und lächelt leise und die Reise ist zu Ende. Matthias Claudius Verstorbene 2015 Seiden gewohnt in Alter Binder Martin 51 Salz 87 Verstorbene 2016 Auner Martin sen. 136 Stein/Nürnberg 85 Auner Sara geb. Auner 164 Bad Aibling 92 Barth Martin 207 Heidenheim 94 Barth Sara (Medi) geb. Groß 207 Heidenheim 87 Broos Johann Wiesbaden 81 Buchmann Irmtraut geb. Schemmel 273 Bergenweiler 56 Eckatdt Michael 6 Wiehl 85 Gergel Susanna geb. Zoppelt 137 Aschaffenburg 96 Graef Friedrich 181 Stuttgart 48 Hügel Johann 275 Jegensdorf 83 Orendi Katharina geb. Baumann 154 Ahrweiler 98 Singer Martin München 89 Ungar Andreas Seiden 80 Wachsmann Susanna geb. Henning 45 Heilbronn 89 Wegendt Friedrich Ajud/Rumänien 76 Zoppelt Katharina geb.Wegendt Neumarkt/Oberpfalz 100  Wir danken allen Spendern für Ihre Unterstützung. Natürlich freuen wir uns auch über weitere finanzielle Zuwendungen, um unsere Aufgaben auch zukünftig in Eurem Sinne in Deutschland und Seiden umsetzen zu können. Spenden bitte auf folgendes Konto mit Angabe des vollständigen Namens und Wohnortes HOG Seiden Volksbank Hohenlohe eG IBAN: DE20 6209 1800 0309 8410 03 BIC: GENODES1VHL Zur Erleichterung legen wir gerne einen Überweisungsschein bei, bitte auch hier immer ihren vollständigen Namen und Ort zur eindeutigen Zuordnung angeben. 18 wünscht Euch allen der Vorstand der HOG Seiden und auf ein Wiedersehen im neuen Jahr 2017! Kontaktdaten des Vorstandes: hedihogseiden@sofortstart.de Weitere Infos unter: www.seiden-hog.de Hedwig Fleischer 63526 Erlensee Tel.: 06183 - 807735 Friedrich Wegendt 74564 Crailsheim Tel.: 07951 - 25647 Daniel Waedt 74080 Heilbronn Tel: 07131 - 9193720 Astrid Endörfer 70195 Stuttgart Tel.: 0711 - 23452919 Impressum Band: Herausgeber: Jahresheft der HOG Seiden - 30. Ausgabe Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden Redaktion und Versand: Hedwig Fleischer Für den Inhalt verantwortlich: Hedwig Fleischer und Astrid Endörfer Auflage 2016: 500 Exemplare Herausgeber des Jahresheftes „Weimerblatt“ ist der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Seiden. Dieses Blatt ist keine Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetzes und richtet sich nur an einen bestimmten Personenkreis.

Verstorbene 2015Wohnhaft inAlter
Barth FriedrichBietigheim-Bissingen82
Barth ReginaReichertshofen93
Blaschko Susannageb. ZoppeltNagold94
Bohn ElisabethSpiegelau85
Bohn JohannWiehl83
Graef HansKassel
Gulusan ToniWaldkraiburg84
Hann MartinAglasterausen91
Keul Katharinageb. BalbiererFrankfurt am Main80
Krestel HansFellbach85
Möckesch MichaelBaunatal81
Potoradi ReginaBad Lauterbach90
Roth ReginaHeilbronn
Schepp Mariannegeb. HenningFürth75
Schuller HansStuttgart53
Stolz Sarageb. ZoppeltHeilbronn86
Warres Hanneloregeb. SchnurStuttgart56
Wegendt FriedrichDinkelsbühl85
Zoppelt HansFürth80
Zoppelt Reginageb. GrossWürzburg92
Spenden und Kassenbericht

Wir danken allen Spendern für Ihre Unterstützung.

Natürlich freuen wir uns auch über weitere finanzielle Zuwendungen, um unsere Aufgaben

auch zukünftig in Ihrem Sinne in Deutschland und Seiden umsetzen zu können.

Spenden bitte auf folgendes Konto mit Angabe des vollständigen Namens und Wohnortes:

HOG Seiden

Volksbank Hohenlohe eG

IBAN: DE20 6209 1800 0309 8410 03

BIC: GENODES1VHL

Jubilare

Ein neues Jahr ist wunderbar.
Wir werden Dich begleiten.
Und sind ganz glücklich immer dar,
mit Dir voran zu schreiten.
Jubilare - 80 JahreSeidenWohnhaft in
BarthKatharinageb. Wegendt162Wolfsburg
Broos HansWiesbaden
Binder Sarageb. KuschSeiden
DemuthJohann90Stuttgart
Gana Katharinageb. EndörferSeiden
HügelSaraSeiden
SchlosserKatharinageb.181Mühlheim/R
Schuller Susannageb. Henning27Tailfingen
Soos Susannageb. Hermann48Sindelfingen
Jubilare - 90 Jahre
CorciuKatharinageb. BarthIngolstadt
GöbbelKatharinageb. Schöppner131Leingarten
HaasRudolf268Nürnberg
PerestaKatharina89Sindelfingen
WegendtMartin322Geiselhöring

Für die Jugend

Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) ist mit ihren über 700 Mitgliedern mittlerweilen eine gut organisierte Gruppe mit eigener Zielsetzung. Möglicherweise gibt es auch in unseren Reihen Jugendliche, die an den vielfältigen Aktivitäten wie Tanzgruppen, Ausflügen und Bällen teilnehmen möchten. Vielleicht ist es nicht jedem bekannt, dass man auch nach dem 27. Lebensjahr Mitglied der SJD sein kann, nämlich als Fördermitglied der SJD. Gerade am großen Sachsentreffen 2017 in Hermannstadt soll die SJD einen großen Teil des Kulturprogrammes mitgestalten, aber auch Land und Leute kennenlernen und vieles entdecken, was ihre Eltern und Großeltern ihnen über die Heimat erzählten. Gerade für sie ist dieses Treffen in Siebenbürgen gedacht.

Es gibt noch mehr zu entdecken: „Soxen kochen uch backen … - Facebook-Gruppe“

Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutsch-land (SJD) lädt für den 26.-28. Februar 2016 zum 14. Skiwochenende in den altbekannten Berggasthof Schöntalhof in Hirschegg/Kleinwalsertal (www.schoentalhof.de) ein.

Wie Ihr weitere Infos findet, dass muss ich Euch doch nicht erklären… dann sucht mal weiter…

Es lohnt auch immer einen Blick auf die Homepage des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zu werfen. www.siebenbuerger.de Es gibt viele aktuelle Informationen zu Veranstaltungen die Euch betreffen und sicher bald auch zu dem großen Sachsentreffen 2017 in Siebenbürgen. Das solltet ihr nicht versäumen und mit Familie und Freunden dabei sein.

Wenn Ihr Interesse an einer Jugendveranstaltung zum Kennenlernen bereits 2016 habt, lasst es uns wissen. Auch Vorschläge eurerseits sind uns stets willkommen.

Ich wünsche mir in diesem Jahr, Weihnachten, wie es früher war.

Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn.

Ich wünsche mir eine stille Nacht, frostklirrend und mit weißer Pracht.

Ich wünsche mir ein kleines Stück von warmer Menschlichkeit zurück.

Ich wünsche mir in diesem Jahr ´ne Weihnacht, wie als Kind sie war.

Es war einmal – schon lang ist’s her, da war so wenig so viel mehr

Der Vorstand der HOG Seiden wünscht allen in nah und fern

Frohe Weihnachten und ein friedliches, gesundes neues Jahr 2016!

Kontaktdaten des Vorstandes:

Weitere Infos unter: www.seiden-hog.de

63526 Erlensee Tel.: 06183 - 80 77 35

74564 Crailsheim Tel.: 07951 - 2 56 47

74080 Heilbronn Tel: 07131 - 9 19 37 20

70195 Stuttgart Tel.: 0711 - 23 45 29 19

Impressum
Band:

Herausgeber:
Jahresheft der HOG Seiden - 29. Ausgabe

Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden
Redaktion und Versand:Hedwig Fleischer
Für den Inhalt verantwortlich:Hedwig Fleischer und Astrid Endörfer
Auflage 2015:150 Exemplare

Herausgeber des Jahresheftes „Weimerblatt“ ist der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Seiden.

Dieses Blatt ist keine Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetzes und richtet sich nur an einen

bestimmten Personenkreis.

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28. S e i d n e r W e i m e r b l a t t

28. Ausgabe Dezember 2014 (3. Online Seidner Weimerblatt)

Inhalt:

30 Jahre HOG Seiden

Jubiläumswanderung in Gundelsheim

Seidener Treffen 2015

Heimattag in Dinkelsbühl ▪ Pfingsten 2015

Besondere Spende

Neuorganisation des HOG Verbandes

Themenreihe 2014 ♥♥ Hochzeit in Seiden

30 Jahre HOG Seiden

Ein erstes Seidener Treffen fand bereits im Juni 1981, auf Initiative von Martin Singer und Johann Henning in Mönchsrot statt. Diese Treffen wurden zur festen Tradition und 1984 wurde in Mönchsrot die HOG Seiden gegründet. Seit 30 Jahren ist es nun ihr unermüdliches Bestreben, unsere Gemeinschaft auch fern der Heimat zu pflegen und zu erhalten. Über viele Jahre geschah dies unter der engagierten Leitung von Martin Schuller, dessen Leidenschaft und Berufung es war, unsere Gemeinschaft zu erhalten und zu fördern, Altes zu bewahren und selbstlos zu helfen, wo immer Bedarf war. So wurde uns Jüngeren ein Erbe erhalten, das wir zu schätzen wissen. Nun ist es an uns, dies zu würdigen und weiterzuführen, damit unsere Identität nicht verloren geht und wir unsere Heimat nicht vergessen.

Martin Schuller hat 1987 erstmals das „Seidener Weimerblatt“ erstellt und seit damals wird darin einmal jährlich über und für Seidener informiert. Martin Schuller hat zusammen mit dem Vorstand im Laufe der Jahre viele Treffen organisiert: in Mönchsrot, Gundelsheim, Kirchheim/Teck, Heilbronn, Ansbach bis Heilbronn-Böckingen, um uns immer wieder in Freundschaft zusammenzubringen. Unzählige Pakete und Hilfsaktionen mit Kleider und Lebensmittel haben die Seidener seinen guten Kontakten zu verdanken. Ob es das Diakonische Werk in Stuttgart war, die Leonhardskirche in Stuttgart oder Frau Inge Messerschmidt - die Hilfe war nötig und kam gut an, gerade in den schwierigen Zeiten des kommunistischen Regimes oder der Zeit des Umbruchs um 1990 und 1991.

Zugleich gab es beherzte Hilfsaktionen wie die Friedhofssanierung 1994. Das Eingangsportal und die Umfriedung am Friedhof wurden instandgesetzt und eine Friedhofspflege aus Mitteln der HOG eingesetzt. 1988 beteiligte sich die HOG bei der aufwendigen Sanierung des Kirchturms. Durch die guten Kontakte zum Landes- und Bezirkskonsistorium, dem unermüdlichen Einsatz und viele Gespräche verhalf Martin Schuller zu weiteren regelmäßigen Gottesdiensten in Seiden, auch als die Zahl der Gottesdienstbesucher bedenklich sank. 2001 erschien der 1. Band unseres Heimatbuches und später - mit Unterstützung von Martin Ziegler -der 2. Band. Nicht unerwähnt soll die umfangreiche Arbeit des leider zu früh verstorbenen Friedrich Orendi sein, dem wir diese ausführliche Dokumentation und die Heimatbücher verdanken.
Kaum eine Gemeinde kann so detaillierte Daten und Aufzeichnungen vorweisen. Nach seinem Tod übernahm sein Bruder Hans Orendi die Familienforschung und entwickelte daraus in über 15jähriger Arbeit mit riesigem Aufwand eine Ahnenforschung nach den Anforderungen der heutigen Genealogie. Mittlerweilen hat Hans Orendi mit weiteren 80 Personen eine Siebenbürgische Gesamtdatei aufgebaut. Die Daten von Seiden und Bulkesch erfassen 3.801 Familien, 34.187 Datensätze und 5.108 Texte, um den Umfang an ein paar Beispielen zu veranschaulichen. Leider gibt es laut seiner Aussage Lücken nach 1990. Nach der Auswanderung unserer siebenbürgischen Pfarrer sind diese Matrikel nicht mehr in gewohnter Weise weitergeführt worden.

Ein Höhepunkt der letzten Zeit war die 700 Jahre Feier im Jahre 2009 in Seiden mit einem Festgottesdienst und einer Andacht am Friedhof, gefolgt von der Enthüllung zweier Gedenktafeln, auf denen in Deutsch und Rumänisch eine kurze Geschichte der Gemeinde Seiden geschrieben steht - von der ersten urkundlichen Erwähnung unseres Dorfes bis zur Auswanderung der Sachsen - gespendet von der HOG. Es folgte ein festlicher Empfang des Bürgermeisters im neu renovierten Gemeindesaal. Die Einladung von Liviu Necşulescu, dem neuen Besitzer des Weinkellers, im Kokelburger Schloss machte diese Feier zu einem unvergesslichen Fest. Über viele Jahre waren an Martin Schullers Seite engagierte Vorstandkollegen wie Hans Fröhlich, Christa Miess, Stefan Wachsmann, Martin Ziegler und Hans Orendi tätig. Vielen Dank allen für ihren Beitrag.

Am 15.09.2011 wurde ein neuer Vorstand gewählt, der nun auch schon über drei Jahre bemüht ist die Seidener würdig zu vertreten. Sei es am Heimattag in Dinkelsbühl, im HOG Verband, unseren Nachbargemeinden Bulkesch und Schönau, oder demnächst in der Regionalgruppe Mühlbach. Das Treffen 2013 in Bad Rappenau war für alle ein gelungenes Fest. Den Kontakt zu unserer Heimatgemeinde pflegen wir gerne weiter und wollen ihn zukünftig noch mehr ausbauen.
Über engagierte Kandidaten bei der Wahl 2015 und spätere Vorstandsmitglieder oder Beisitzer würden wir uns sehr freuen, um die vielfältigen Aufgaben und Ziele noch besser umsetzen zu können.

Jubiläumswanderung in Gundelsheim am 03.- 04. Oktober 2014

Wer den Ausdruck „goldener Oktober“ mag, kann sich dies für unser Wochenende am 3.- 4. Oktober 2014 gerne vorstellen. Auf dem Michaelsberg oberhalb von Gundelsheim trafen wir uns im „Landgasthof Schäfers“ mit 19 Personen zu einem köstlichen Mittagessen in gepflegter Umgebung. Nun ging es zur geplanten Führung im Schloss Horneck über die alten Steintreppen den Berg hinab zur Stadt.
Schloss Horneck - einst im Besitz des Deutschordens - ist nach Heidelberg das größte der Neckarschlösser.
Die Aussichtsterrasse bietet einen herrlichen Blick auf das Neckartal. Heute beherbergt es das Siebenbürgische Museum, die zentrale Kultureinrichtung der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Hier befindet sich auch ein Alten- und Pflegeheim. Geschichtliche Daten, Bilder, Trachten, Schmuck, Einrichtungsgenstände, Werkzeuge, sogar ein Altar ist ausgestellt. Stumme Zeugen einer verflossenen Kultur oder ein lebendiges Zeugnis dessen, was unser Volk im Laufe von Jahrhunderten geschaffen hat. Stolz oder Wehmut, Erinnerungen oder Wiederentdecken, es bleibt dem interessieren Betrachter überlassen. Wir danken allen, die dieses Museum mit viel Sorgfalt und Können geschaffen haben und weiter pflegen.
Durch einen unterirdischen Gang (im zweiten Weltkrieg als Bunker genutzt) kamen wir mit vielen bewegenden Eindrücken hinaus in den sonnigen Herbsttag.
Zum Abschied und als kleine Wiedergutmachung für die anfängliche Verspätung ;-) durften wir den Brandwein und Liköre unseres Stadtführers probieren. Zurück am Michaelsberg freuten wir uns auf Kaffee und Kuchen.
Die anschließende Wanderung durch die sonnige Herbstlandschaft mit Blick ins Tal war ein Genuss.
Nach dem Abendessen saßen wir im gemütlichen Ferienhaus bei Kerzenschein zusammen und Martin Schuller erinnerte an die Gründerzeit der HOG Seiden und die vielen schönen Seidener Treffen.
Einige Teilnehmer traten den Heimweg an. Am nächsten Morgen trafen sich alle, die übernachtet hatten, zu einem köstlichen Frühstück und fuhren anschließend bei strahlendem Sonnenschein zum Wandern in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet mit Wald, Streuobstwiesen, Quellen und bester Gelegenheit zum Abschalten oder einfach ins Gespräch kommen. Schade, dass ihr nicht dabei wart…
Nachdem wir unsere Seidener verabschiedet hatten, nutzten wir die Gelegenheit als Vorstand die aktuellen Themen zu diskutieren und zukünftige zu planen. Martin Schuller regte an, eine weitere Gedenktafel für unsere Kirche in Seiden anzufertigen. Näheres dazu von Martin Schuller, am Seidener Treffen.
Wir danken allen Anwesenden für ihre Teilnahme in Gundelsheim und die schöne Zeit mit Euch und nehmen viele gute Eindrücke und fröhliche Bilder mit nach Hause.

Text und Bilder: Hedi Fleischer

Liebe Seidener und Freunde der Gemeinde,
der HOG Vorstand lädt hiermit alle ganz herzlich zu unserem Seidener Treffen 2015 ein.

Da es uns zuletzt in Bad Rappenau so gut gefallen hat, wir aber unseren üblichen Septembertermin nicht buchen konnten, haben wir überlegt ein Frühjahrstreffen anzubieten. Wir hoffen, dass der Frühling die Reiselust und Wiedersehensfreude sogar steigert.

Anbei die Infos zum Treffen:

Wann: Samstag 02.Mai 2015
Wo: Im Kurhaus von Bad Rappenau, Fritz-Hagner-Promenade Nr. 2
Uhrzeit: Ab 10 Uhr Saalöffnung und Begrüßung (Eintritt Erwachsene: 10 €, Kinder: 5 €)
Kirche : 11 Uhr Gottesdienst in der Evangelische Kirche, Kirchplatz 3 in Bad Rappenau
Mittagessen: Ab 13 Uhr, wird extra bezahlt

Kinderprogramm und Aufsicht am Nachmittag
Bericht des Vorstandes (Einsicht in die Kassenführung) Entlastung der Kassenführer
Raum für Diskussionen und Vorstellung der Kandidaten
HOG Vorstandswahlen
Kaffee : Ab 15:30 Uhr Kaffeetrinken. Bitte den Kuchen fürs Buffet wieder mitbringen   
Info zu den Kuchen - an Hedi oder Hannelore. Vielen Dank für die Unterstützung!
Abendessen: Ab 19 Uhr
Musik und Tanz: Ab 19 Uhr mit der Dynamik Band aus Reutlingen

Wir bitten um verbindliche Anmeldungen bis 31.03.2015 an:
Hedi Fleischer: hedihogseiden@sofortstart.de oder Tel.: 06183 - 807735
Hannelore Schuller: hanna-schuller@web.de oder Tel.: 0711 - 94587226

Wichtige Infos: Wir bitten um Verständnis, dass wir aus organisatorischen Gründen erst die Eintrittsgelder und Essensbeträge kassieren und die Spenden gesondert zu einem späteren Zeitpunkt einnehmen.
Es besteht die Möglichkeit, in Rahmen des Seidener Treffens auch ein Klassentreffen oder Jahrgangstreffen zu organisieren. Wir reservieren dafür gerne einen extra Tisch. Sprecht uns einfach an.

Übernachtungen bitte rechtzeitig selber buchen:
Gasthaus Adler: 07264-91520, Häffner Bräu: 07264-8050, Pfälzer Hof: 07264-4477

Vielen Dank im Voraus und wir freuen uns über jeden Einzelnen und hoffen auf ein gutes Gelingen.

Heimattag in Dinkelsbühl ▪ Pfingsten 2015

Liebe Seidener und Freunde, sicher haben einige schon davon gehört, dass ein großes Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen wie es jedes Jahr in Dinkelsbühl stattfindet, nicht allein von dem Verband organisiert und getragen werden kann. Im Wechsel sind es die Regionalgruppen, die mitgestalten und mitorganisieren und so auch für immer neue Themen und Darstellungsformen sorgen. 2015 werden wir Seidener mit einigen anderen Gemeinden des Zwischenkokeltals zu den Mitausrichtern gehören. Ein erstes Treffen diesbezüglich hat bereits im Januar in München stattgefunden. Für konkrete Programmpunkte und Zuständigkeiten wird es ein weiteres Treffen der HOGs im November 2014 geben. Ziel ist es, unsere Region und unseren Ort so gut es geht darzustellen. In Siebenbürgen hatten wir oft nicht die Möglichkeit, diese reiche Vielfalt der Ortschaften mit ihren Trachten und Bräuchen kennenzulernen. Umso beeindruckender ist es, jedes Jahr aufs Neue zu sehen was es alles gab und weiterhin gibt. Es ist eine gute Gelegenheit sich zu erinnern oder neu zu entdecken. Dies tun wir auch als Organisatoren und hoffen und wünschen es für alle Besucher. Daher laden wir schon jetzt alle herzlich ein, an Pfingsten unser Seiden so gut wie möglich in Dinkelsbühl zu vertreten. Von unserem Wein hat schon fast jeder gehört, aber es gibt sicher noch mehr zu entdecken, lasst euch überraschen.
Wer uns unterstützen möchte, sei es an einem Stand, Abzeichenverkauf, Trachtenumzug kann sich gerne bei uns melden. Ein Anruf bei einem unserer Vorstandsmitglieder genügt. Kontaktdaten siehe letzte Seite. Am Samstagnachmittag werden wir auch in der Schranne bei der Brauchtumsveranstaltung vertreten sein. Unser Thema ist „Hochzeitsbräuche“ und dafür suchen wir noch ein Brautpaar oder eine Tracht, so wie sie früher in Seiden üblich war. Wir haben den Ablauf und die Lieder, die Wortmeldungen verschiedener Gemeinden zusammengetragen und möchten als Seidener auch unseren Beitrag leisten. Bitte unterstützt uns dabei. Ich werde die Moderation übernehmen und würde mich freuen auch Euch begrüßen zu können. Erfreulicherweise haben wir es geschafft, für die Seidener Festtagsbesucher am Sonntag nach dem Umzug einen Raum fürs gemeinsame Mittagessen zu reservieren. Wir treffen uns in der Brauereigaststätte „Zum wilden Mann“ Wörnitzstr. Nr.1. Es liegt sehr zentral und wir bitten um verbindliche Anmeldung bis 20.04.2015. Es wäre schön wenn wir es schaffen würden zum Essen zusammenzukommen. Bei all dem Trubel sollte uns ein kühles Bier willkommen sein.
Die Party am Samstagabend im Festzelt ist legendär, es wäre schön mit Euch dort zu feiern.
Wer übernachten möchte, bitte jetzt schon die Zimmer reservieren, erfahrungsgemäß ist an diesen Tagen schon früh alles ausgebucht. Wir sehen uns in Dinkelsbühl!

Bericht aus Seiden

Zunächst müssen wir feststellen, dass die Zahl der Sachsen in Seiden mit offiziell 48 Personen gering ist und die der Kirchenbesucher noch viel geringer. Nichts desto trotz findet monatlich, im Wechsel mit den Nachbargemeinden, ein Gottesdienst mit anschließendem Kaffeetrinken und Gelegenheit zum Austausch statt. Ich hatte die Gelegenheit unseren Pfarrer Alfred Dahinten am Schönauer Treffen persönlich kennen zu lernen und habe mich nach der Situation vor Ort erkundigt. Katharina Janko-Szecsi als Kirchenkuratorin und Maria Rusu sind weiter unsere Ansprechpartner, und dafür sind wir ihnen sehr dankbar.
Der eine oder andere war dieses Jahr in Seiden, unter anderem auch unsere Kinder- und Jugendreferentin Hannelore Schuller. Sie hat uns über Seiden, die Kirche und den Friedhof berichtet. Sicher ist nicht alles wie gewünscht, aber auch nicht besorgniserregend. Wir dürfen nicht unsere hier erworbenen Maßstäbe dort ansetzten, das würde den Menschen und den Umständen dort nicht gerecht werden.
Sicher sind wir auch weiter dabei Unterstützung zu geben und das eine oder andere zum Erhalt beizutragen.
Wir danken der Küsterin für ihre Dienste und wenn unsere HOG-Unterstützung noch nicht bei ihr eingegangen ist, hat dies andere Gründe, diese müssen erst mit dem Bezirk in Mühlbach geklärt werden.
Hier geht es darum, dass die HOG die Tätigkeit der Küsterin in Seiden finanziell mitunterstützt. Dieser Betrag wird nach Mühlbach überwiesen und steigt stetig. Nun werden wir zusammen mit Bulkesch und Schönau, die das gleiche Verfahren haben, klären, wie wir einen Vertrag aufsetzen können, wo die Zuständigkeiten und Vergeltung gut nachvollziebar geregelt sind. Auch darüber werden wir am Seidener Treffen berichten, gerade weil der Friedhof und die Kirche so vielen am Herzen liegt.
Auch dieses Jahr werden wir für die Kirche in Seiden Weihnachtspäckchen auf den Weg schicken. Wir hoffen, hiermit eine kleine Freude zu bereiten und den in der Heimat verbliebenen zu zeigen, dass wir an sie denken. Vielen Dank dafür an die Kolleginnen aus Stuttgart und an Daniel.

Besondere Spende

Samuel und Sara Wachsmann aus Ansbach haben unserer HOG das Trachtenhemd mit Krawatte und Ledergürtel geschenkt. Vielen herzlichen Dank für diese großzügige Geste und das Vertrauen. Gerne leihen wir es jemanden aus der keine Tracht hat und am Umzug in Dinkelsbühl mitmachen möchte. Es dürfte Größe 42-44 sein, bei Interesse bitte Hedi Fleischer ansprechen.
Vielen Dank auch an Annemarie Pelger aus Hanau/Wolfgang, die uns eine schöne Trachtenpuppe zur Dekoration an besonderen Anlässen des Vereinslebens geschenkt hat.
Liebe Seidener, liebe Seidener Freunde,
ein Jahr voller Rückblicke und Jahrestage neigt sich dem Ende zu und die Erinnerungen sind ganz unterschiedlich, so wie sie jeder für sich oder in seiner Familie erlebt hat.
100 Jahre seit dem 1. Weltkrieg, dem Krieg, der Siebenbürgen dem Königreich Rumänien (Großrumänien) zuordnete und weg von Österreich-Ungarn. Die Hoffnungen auf eine bessere Minderheitengesetzgebung erfüllten sich bekanntlich nicht. Der 2. Weltkrieg und das kommunistische System sollten noch größere Herausforderungen werden.
25 Jahre seit dem Fall der Berliner Mauer und der deutschen Wiedervereinigung, als Vorboten der Revolution in Rumänien. Als es plötzlich für viele unserer Deutschstämmigen hieß - bleiben oder gehen?
30 Jahre seit der Gründung der HOG Seiden, die uns in Deutschland, Österreich, Schweiz, Kanada, USA und von überall her mit der Heimatgemeinde in Seiden zusammenhält. Die HOG hat im Laufe der Jahre einen großen Beitrag zum Erhalt unserer Gemeinschaft und Kultur, Hilfe und Beistand geleistet, gerade unter diesen sich rasch verändernden Umständen.
Es gibt eine eigene individuelle Vergangenheit und eine gemeinsame gesellschaftliche, die eng miteinander verbunden sind. Wir waren und sind ein Teil dieser Siebenbürger Gemeinschaft und wir können uns auch fern der Heimat der Verantwortung für sie nicht entledigen. Es ist „die Gewissensfrage“ unserer Generation wie wir damit umgehen sollen?
Wir als Vorstand haben uns immer wieder diesen Fragen gestellt und werden sie auch Ihnen allen bei nächster Gelegenheit stellen. Was soll geschehen, was können wir tun und wer tut es?
Unsere Eltern und Großeltern sind nun alt und können es leider nicht mehr, unsere Kinder haben nur wenig Bezug - wenn überhaupt. Aber vor allem die Vierzig- bis Siebzigjährigen unter uns tragen die Heimat noch im Herzen. Sie haben Fähigkeiten und Möglichkeiten, den Fortbestand unserer Kultur und Gemeinschaft in bescheidenem Maße zu sichern. Es wird nicht mehr sein wie damals, als wir alle noch zusammen waren, aber es wird einiges erhalten bleiben, für unsere Kinder und Enkel.
Zumindest gelegentlich wird es ein Treffen in der Heimat geben, eine Familie die ihren Kindern zeigen möchte, wo sie geboren wurden und gespielt, gelernt, gelebt und gearbeitet haben, wo unsere Vorfahren begraben sind und alles, was wir zurücklassen mussten. Meint Ihr, es wird diese Menschen nicht mehr geben? Wie froh sie sein werden, noch etwas von alldem wiederzufinden und diese Menschen könnt IHR selbst, Eure Kinder oder Enkel sein. Nicht Steine und Gräber, sondern lebendige, geschichtsträchtige Orte, die von unserer über 800 Jahre alten deutschen Kultur in Rumänien zeugen.
Diese Perspektive haben viele Gemeinden schon eingenommen. Diese Fragen stellte sich ganz konkret auch der HOG Verband und die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien.
Der Auswanderungsschock von 1990-1992 mit über 111.000 ausgewanderten Deutschstämmigen scheint überwunden und die Verbliebenen gewinnen wieder an Bedeutung im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben Rumäniens. Zumindest in den Stadtgebieten ist ein Aufwärts- und Erhaltungstrend zu verzeichnen. Zugegeben - die Gemeinden kämpfen ums Überleben. Aber auch hier gibt es gute Ansätze und wenn die Ziele und Aufgaben gebündelt werden, kann der Erhalt zusammen mit den lokalen Behörden sogar gelingen.
Und was hat dies mit uns zu tun, werdet Ihr euch fragen? Ganz einfach - wir sind ein Teil des Ganzen und nur zusammen mit anderen Gemeinden kann Seiden auch „unser Seiden“ bleiben.

Dies schreibe ich für all jene, die nicht regelmäßig die Siebenbürgische Zeitung lesen, oder die Informationen über verschiedene aktuelle Medien verfolgen.

Die Kirchenburgen sind wegen ihrer Form, Vielfalt und Dichte in Europa einmalige Bauwerke. Fünf davon gehören bereits zum UNESCO Weltkulturerbe. Von den 201 Kirchenburgen und mittelalterlichen Kirchen werden über 100 nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Ob in Siebenbürgen, im Banat, der Dobrudscha, in Bukarest, oder wo immer die deutsche Bevölkerung weggezogen ist, stellt sich die Frage: wie geht es weiter? Die Evangelische Kirche Rumäniens hat unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck und des ehemaligen rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu - nun Klaus Johannis - eine Stiftung zum Erhalt der Kirchenburgen ins Leben gerufen. Wir gratulieren Klaus Johannis zu seiner Wahl und freuen uns auf einen siebenbürgischen Vertreter in höchstem Staatsamt. Der HOG Verband wird eng mit der Stiftung zusammenarbeiten und hat bereits eine Priorisierung der Kirchenburgen vorgenommen. Seiden gehört - wie einige andere Kirchen - leider nicht dazu. Der historische Wert ist nach den angewandten Kriterien nicht gegeben. Wir werden zusammen mit Bulkesch und Schönau nach Lösungen suchen, um auch für unsere Gemeinden das Nötigste zu erreichen. Ziel ist es, auch mit den Rathäusern vor Ort Kontakt aufzunehmen und sie für die Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung zu sensibilisieren. Eine Tagung in Gunzenhausen zum Thema „Erhaltungs-, Nutzungs- und Verwaltungskonzepte der Kirchenburgen in Siebenbürgen“ hat uns konkrete Möglichkeiten aufgezeigt und Mut gemacht. Es wird eine unserer zukünftigen Aufgaben sein, diesen Weg mitzugestalten. Bitte unterstützt uns dabei.

Es soll aber nicht der Eindruck entstehen, als ginge es nur um Kirchen und Burgen, sondern es geht um die Unterstützung unserer in der Heimat verbliebenen Landsleute. Sie sind es, die uns ein Stück Heimat bewahren, sich für sie einsetzen und ihnen gilt an dieser Stelle unser aller Dank. In Seiden sind es unser Pfarrer Dahinten und die Kirchenkuratorinnen Katharina Janko und Maria Rusu.
Im November fand in Bad Kissingen eine Tagung zum Thema „Wege der Zusammenarbeit zwischen den ausgewanderten Siebenbürger Sachsen und den Heimatgemeinden“ statt. Dies ist eine Zusammenarbeit des HOG Verbandes, aber auch jeder einzelnen HOG mit der Kirche und der Kommunalverwaltung ihrer Heimatgemeinde zum Wohle der Menschen. In Rumänien leben von etwa 270.000 (1930) Siebenbürger Sachsen um 2007 noch knapp 15.000 Sachsen. Zu den deutschen Gemeinschaften zählen aber auch die noch größere Gemeinschaft der Banater Schwaben ( 2002 - 19.000), der Sathmarer Schwaben (2002 - 6.000), der Banater Berglanddeutschen (2002 - 6.000), der Landler (2002 – 250), der Dobrudschadeutschen und einige mehr, mit ihren Kirchen und Gemeinden.
Auf Initiative der Evangelischen Kirche AB in Rumänien wurde die Möglichkeit geschaffen, eine doppelte Mitgliedschaft zu erwerben, was bedeutet, dass die in Deutschland lebenden Landsleute auch in der Evangelischen Kirche in Rumänien eine zweite Kirchenzugehörigkeit bei der Landeskirche beantragen können. Dies kann in Form einer Vollmitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten sein oder mit Sonderstatus. Die Beiträge richten sich nach den Beiträgen der Kirchengemeinde vor Ort. Der Antrag wird bei dem zuständigen Gemeindepfarrer gestellt. Dies sichert einigen Kirchengemeinden die Existenz und Mitbestimmung für zukünftige Aufgaben.

Die Diakonie in Verantwortung der Ev. Kirche in Siebenbürgen nahm bei der Tagung im Heiligenhof in Bad Kissingen eine zentrale Rolle ein mit sehr bewegenden Berichten, aber auch konkreten Beispielen, wie Fürsorge und Hilfe gelingen kann. Es gibt 80 überkonfessionelle Einrichtungen, die von Hauptberuflichen und vielen Ehrenamtlichen betreut werden. Am Beispiel von Heltau haben wir erfahren, wie die HOG mit Unterstützung der Ev. Kirche einer Gemeindeschwester ermöglicht, sich um kranke und alte Leute vor Ort zu kümmern. Wenn in unseren Heimatgemeinden jemand krank oder sonst bedürftig ist, kann man sich auch an das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. wenden.
Wir erfuhren auch wie freundschaftlich und hilfreich die Zusammenarbeit mit der Orthodoxen Kirche vor Ort sein kann und welch gute Beziehungen mancherorts zu den Ortsverwaltungen bestehen. Dies war ein weiterer ermutigender Bericht. Dies alles sind konkrete Beispiele, die auch für uns eine Option sein können. Eine offene und zielführende Kommunikation mit der Landeskirche, dem Bezirk und dem Forum der Siebenbürger Sachsen, war eines der Hauptthemen dieser Tagung mit konkreten Lösungsansätzen.
Alles zum Wohle unserer verbliebenen Landsleute und zum Erhalt unserer Heimat. Dies wird auch eines unserer zukünftigen HOG Ziele sein, in der Hoffnung dass Ihr unsere Bestrebungen mittragt und unterstützt. Dafür danken wir allen Verantwortlichen, Förderern und Helfenden, die sich hier einbringen wollen. Auch diese Verantwortung kann nur gemeinsam getragen werden. Jeder von uns kann in die Situation kommen mal ein tröstendes Wort oder Hilfe zu benötigen.

Neuorganisation des HOG Verbandes

Der HOG Verband als Interessenvertretung der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war in 9 Regional-gruppen aufgeteilt. Mit dem Amtsantritt des neuen Vorsitzenden Hans Gärtner im Oktober 2013 wurden einige Neuerungen eingeführt. So wurden die jetzt 7 Regionalgruppen entsprechend den 7 Kirchenbezirken in Siebenbürgend angeglichen:

Regionalgruppe Bezirk
1. Burzenland Kronstadt
2. Hermannstadt Hermannstadt
3. Mediasch Mediasch
4. Schäßburg Schäßburg
5. Mühlbach Mühlbach
6. Nordsiebenbürgen Schäßburg
7. Repser Umland Kronstadt

Seiden als Unterkokelgebiet gehört zu Mühlbach zusammen mit den Gemeinden Blutroth/Unterwald, Broos u. Diemrich/Unterwald, Bulkesch/Zwischenkokelgebiet, Dobring/Unterwald, Donnersmarkt/Mediascher Umgebung, Gergeschdorf/Unterwald, Großpold/Unterwald, Kelling/Unterwald, Mühlbach/Unterwald, Petersdorf/Unterwald, Reußmarkt/Unterwald, Schönau/ Zwischenkokelgebiet und Urwegen/Unterwald.
Herr Pfarrer Alfred Dahinten betreut Seiden, Bulkesch, Schönau und andere Gemeinden von Mühlbach aus. Wir hoffen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und danken Herr Pfarrer Dahinten für die gute Betreuung und Unterstützung auch vor Ort.
Bei der letzten Tagung in Bad Kissingen wurden die Satzung und die Beiträge des HOG Verbandes angepasst und beschlossen; eine Anpassung welche die aktuellen Bedürfnisse und gesetzlichen Anforderungen berücksichtigt und für Transparenz und Ausgewogenheit der Beiträge sorgt. Der neue Mitgliedsbeitrag für Seiden beträgt 120,00 € somit eine Anpassung von 40,00 €. Dieser Betrag wurde nach einem einheitlichen Verfahren ermittelt und zwar auf der Grundlage der Personenzahl von 1970.
Es wurden neue Regionalgruppen gebildet. Uwe Adami von der HOG-Gergeschdorf (Ungurei) wurde zum Mühlbacher Regionalgruppenleiter gewählt und Hedi Fleischer (HOG Seiden) zur Stellvertreterin.
Nun gilt es, den Kontakt zu den HOGs unserer Regionalgruppe aufzunehmen, zu koordinieren und bei den Bezirksversammlungen und beim Forum zu vertreten, die Zusammenarbeit mit der Landeskirche und dem Bezirk zu fördern und gemeinsame Ziele und Lösungen für die Region zu erarbeiten. Die Homepage des HOG Verbandes wurde neu erstellt und der Link lautet:
http://www.siebenbuerger.sachsen-hog.de/
Hier findet Ihr die aktuellen Themen des Verbandes, Informationen und Veranstaltungen.

Dieser Ausgabe liegt auch eine Beitrittserklärung bei. Bitte überlegt ernsthaft, ob Ihr nicht auch dazugehören möchtet?

Der HOG Verband, dessen Mitglied Seiden schon länger ist, plant für Sommer 2017 zusammen mit dem Demokratischen Forum ein großes Sachsentreffen in Siebenbürgen. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien ist die politische Interessenvertretung der Rumäniendeutschen. Die HOGs wurden gebeten, jeweils ein Heimattreffen in ihrer Heimatgemeinde zu organisieren. Dabei sollten die Kinder im Vordergrund stehen, denen man die Heimat der Eltern und Großeltern zeigt. Das Treffen wird möglicherweise in Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde vor Ort organisiert und wir hoffen auf eine rege Beteiligung und Teilnahme auch in Seiden. Auch an dieser Stelle gilt: „Entdecke die Seele Siebenbürgens“. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit folgen.
Ein weiteres Ziel des HOG Verbandes ist es, neue Mitglieder zu gewinnen. Auch unsere HOG verliert zunehmend Mitglieder, sei es altersbedingt oder weil man zu beschäftigt ist, oft zu weit weg von diesen Themen, um sich damit ernsthaft zu befassen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: mir ging es genauso. Über unsere Klassentreffen habe ich erfahren, wie schön ein Wiedersehen ist und wie bereichernd diese Begegnungen sind, auch oder gerade wenn das Leben und der Alltag einen sehr fordert. Diese gemeinsamen Erfahrungen, Einstellungen und Feierkultur sind von unschätzbarem Wert.
Daher bitten wir alle, die noch gar nicht darüber nachgedacht haben oder unschlüssig sind, unabhängig vom Alter oder Wohnort, Mitglied unserer Gemeinschaft zu werden. Ein Anmeldeformular legen wir dieser Ausgabe gerne bei. Weitere Informationen findet Ihr da, oder sprecht uns einfach an. Es geht um die Mitgliedschaft im HOG Verband der Siebenbürger Sachsen, somit auch dem Erhalt der Siebenbürgischen Zeitung, Museum, Bibliothek, Archiv und Altenheime. Über aktive Mitglieder würden wir uns natürlich sehr freuen. Wir ermutigen auch die Jungen, sich zu informieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Es ist vielleicht gar nicht so altbacken und langweilig wie Ihr meint… Die HOG Seiden ist aktuell kein eingetragener Verein, wir haben keine „angemeldeten“ Mitglieder und finanzieren uns ausschließlich über Spenden. Zu uns kann jeder kommen, der unsere Gesinnung teilt. An der Stelle vielen Dank allen, die uns bereits seit vielen Jahren unterstützen.

Erlass der Landeskirche über die Veräußerung von Immobilien

So wie in Seiden gab es auch anderenorts Unklarheiten beim Verkauf von Grundstücken, Wald oder Immobilien der Kirchengemeinde. Nun hat die Landeskirche dieses Thema aufgegriffen, um die Eigentumsverhältnisse und Verfahren einheitlich und transparent zu machen. Die HOG als Vertreter der Gemeinde kann dies zwar nicht verhindern, muss aber im Vorfeld informiert werden, kann die Verkaufsbedingungen prüfen lassen und beeinflussen. Darüber muss ein schriftlicher Nachweis vorliegen. Dies schafft Rechtssicherheit und eine gute Basis für weitere Entscheidungen.

Trachtendatenbank

Wir wurden gebeten zu informieren, dass an der Erstellung einer Trachtendatenbank gearbeitet wird. Die Vielfalt der sächsischen Trachten kann man zukünftig nicht nur beim Umzug in Dinkelsbühl oder am Oktoberfest in München bewundern, sondern es entsteht eine Online-Trachtendatenbank mit Fotos, Beschreibungen und Anleitungen, die das Wissen um unsere kostbaren Trachten sichern soll.
Wer gute Kenntnisse darüber hat wie die unsere Tracht entstanden ist, welche Tracht man wann getragen hat, wie gebockelt wird, möge sich bitte bei Hedi Fleischer melden.

Wichtige Infos - bitte berücksichtigen!
• Bei Spenden/Überweisungen bitte immer Name und aktuellen Wohnort angeben.
• Bitte Änderungen dem HOG Vorstand melden (Verstorbene, Umzug, Geburten, Jubilare).
• Bitte hebt euch dieses Jahresheft auf, es folgt bis zum Treffen kein weiteres Infoblatt mehr.
• Bitte ermutigt weitere Seidener, für die HOG-Wahl zu kandidieren.
• Gibt es Themen für das Treffen im Mai, die wir berücksichtigen sollen?
• Helfer in dem Zeitraum 23. bis 25. Mai 2015 in Dinkelsbühl gesucht!
• Trachtenträger für den Umzug und die Brauchtumsveranstaltung gesucht.
• Wer Trachten oder Teile der Tracht hat, die nicht mehr benötigt werden, oder passen,
bitte der HOG für den Umzug in Dinkelsbühl schenken oder ausleihen.
• Möglicherweise richten wir 2017 auch ein kleines Seidener Museum im Pfarrhaus ein.
Wenn es dort noch Sehenswertes gibt und zur Verfügung steht: bitte melden.
Es sind nun viele unterschiedliche Themen und Informationen angesprochen worden, aber es war uns wichtig, Euch alle ein Mal im Jahr ausführlich zu informieren. Dafür werden wir die Beiträge am Seidener Treffen aus Rücksicht auf die Vorstandswahlen kurz halten. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Hedi Fleischer und der Vorstand der HOG Seiden

Themenreihe 2014 ♥♥ Hochzeit in Seiden

Früher wie heute ist die Hochzeit eines der wichtigsten und schönsten Ereignisse im Leben eines Menschen. Wenn man es heute auch möglichst individuell und originell mag, so war früher in Seiden - wie in ganz Siebenbürgen - ein festgelegter Ablauf und Erscheinungsbild angesagt. Zucht und Ordnung hatte das junge Paar bereits im Elternhaus, in Kirche und Schule, aber auch in der Bruder- und Schwesternschaft gelernt.
Die ersten schüchternen Annäherungsversuche blieben meist im Verborgenen und der gute Ruf eines Mädchens war oberstes Gebot. Nichts desto trotz fand man sich früh zusammen, „hofierte“ sich und sobald die jeweiligen Familien eingeweiht waren und ihr Einverständnis signalisierten, konnte man als Paar in Erscheinung treten und „än dè Gas gohn“ Wenn er es ernst meinte, hielt der Bursche auch bald um die Hand des jungen Mädchens an. Das „Hieschèn“ bzw. Brautverlangen und jeder der folgenden Schritte war einem strengen sittlichen Ablauf geschuldet und von Familie, Verwandten und Gemeinde mitgestaltet. Die Zustimmung musste erst vom Brautvater erteilt werden. Dafür erschien der „griuß Kniècht“/Bursche im Haus der zukünftigen Braut mit zwei guten Freunden und hielt feierlich um die Hand des Mädchens an. Bei Einwilligung legte der Brautvater die Hand der Tochter in die Hand des jungen Mannes und segnete sie mit den Worten „Möge Gott der Herr Euch die Kraft und den Segen geben bis zu Eurem Ende“. Draußen wurden von einem Schützen vier bis acht Schüsse abgefeuert um die freudige Nachricht im Dorf zu verkünden. Es folgte die Verlobung „das Breuktmauchen“ mit den nächsten Verwandten, Freunden, Wortmännern und Brautfrauen der beiden Familien, oft am Katharinentag. Der Trauring wurde überreicht, das Datum und die Einzelheiten zur Hochzeit sowie die Mitgift wurden „besprochen“.
In der Kirche wurde das Brautpaar „ausgerufen“, das Aufgebot vom Standesamt verkündet. Im Brautstand trug die Braut bis zur Heirat ein weißes Myrtenkränzchen auf dem Borten, der Bräutigam ein Sträußchen an der Brust. Als Zeichen der Ehre hatten sie separate Sitzplätze in der Kirche. In der Verlobungszeit wurde das Brautpaar an Sonn- und Feiertagen von Verwandten zum Essen eingeladen. Die Eltern und das Brautpaar luden die Verwandtschaft zur Hochzeit ein, die „Bidderinnen und Bidder“ und die Jugendlichen. Stammte die Braut aus einer anderen Otrschaft, zog der Bräutigam mit dem Altknecht und einer Gruppe von Reitern die Braut abholen. Die Reiter mussten über ein Seil springen, das die Bruderschaft des Nachbarortes gespannt hatte, um den Weg zu versperren - als Zeichen, wie ungern sie das Mädchen hergaben. Vor dem Elternhaus des Bräutigams wurde auch ein Seil gespannt, welches es zu Überspringen galt und es folgte die Aufnahme der Braut im Haus der Schwiegereltern, einen Tag vor der Hochzeit. Mit Glühwein und „Hunklich“ wurde den Helfern und Anwesenden gedankt.
Am Hochzeitstag leitete der Wortmann die Feierlichkeiten ein und die „Schliejerfrau“/Bockelfrau begleitete die Braut. Die Vorbereitungen zur Hochzeit, die bis zu 200 Personen umfassen konnte, wurde von Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft und Jugendfreunden gemeinschaftlich vorbereitet und bestritten. Noch vor dem Backtag wurden geschlachtete Hühner, Eier, Fett und einiges mehr ins Hochzeitshaus gebracht. Wegen der vielen Feldarbeit im Sommer wurden die Hochzeiten meist im Winter gefeiert. Der Hochzeitswein war ein wichtiger Bestandteil und trug zusammen mit der Hochzeitssuppe, der „gèschnidän Diechsupp“ und der guten „Hunklich“ wesentlich zum Gelingen der Hochzeit bei. Es konnten schon mal fünfzig Eimer Wein getrunken werden. Das Hochzeitshaus, der Saal und die Kirche wurden festlich geschmückt, Ablauf und Sitzordnung waren streng vorgegeben. Die Braut trug einen weißen „Anzug“: Hemd, Jacke, Rock und Schürze, auf dem Kopf den mit dem Myrtenkränzchen geschmückten Borten und einen schönen Blumenstrauß. Der Bräutigam trug einen Kirchenpelz und ein Myrtenkränzchen auf der Brust. Brautpaar und Eltern begrüßten die Hochzeitsgäste, die Bidder und Bidderinnen sorgten für die Bewirtung der Gäste. Das Essen wurde von ihnen mit Marschmusikbegleitung aufgetragen.
Vor dem Kirchgang erfolgte der „Zusammenspruch“ der engsten Verwandtschaft beider Familien. Bei der Aufnahme mit festlicher Ansprache und Handreichung wurde die große Glocke geläutet. Mit dem Bräutigam und den beiden Wortmännern an der Spitze ging es im geordneten Hochzeitszug zur standesamtlichen und kirchlichen Trauung. Im Hochzeitszug wurden gelegentlich auch Sprüchlein gerufen um die Stimmung aufzuheitern z.B. „Hochzèt hun mer, Käumes b`kun mer“ was heißt: Hochzeit haben wir, Taufe bekommen wir“.
Der Trauungsgottesdienst wurde von Orgel und Chor begleitet. Er sang das Lied „Nun legen sie stille die Hände, zum ewigen Bund“. Die Glocken läuteten und das Brautpaar schwor sich ewige Treue. Der Hochzeitszug formte sich erneut, an der Spitze schritt nun das junge Ehepaar zum Haus der Eltern um beim „Gowèn“ die Geschenke und den Hausstand in Empfang zu nehmen. Die Wortmänner ermutigten die Hochzeitsgäste „ja tief in die Taschen zu greifen“. Die zahllosen Zaungäste und Kinder wurden mit Gebäck bewirtet. Nach dem Festessen, wenn die Feier in vollem Gange war, konnten die Jugendlichen die Braut stehlen, oder beim Brauttanz. Der Bräutigam musste die Rückgabe der Braut mit einem Eimer Wein belohnen. Zur Mitternacht wurde der Braut der geschmückte Borten mit Gesang, manchmal mit Tränen der Rührung abgenommen. „Ir Medchèr schlesst de Rauhn, eas Frengdän wird vèrzauhn, mir messèn se amrangen, zèr Iardnung sa nea zwonnjèn.“ Beim anschließenden Brauttanz wurde der Braut eine Schürze für das „Kotschèngièld“/Windelgeld umgebunden und wer sie zum Tanz aufforderte zahlte was ein. Die Hochzeiten dauerten meist bis zum nächsten Morgen an. Die junge Frau wurde nach dem sonntäglichen Gottesdienst eingesegnet und wurde für diesen Anlass „geschliejert“/gebockelt. Die nächsten Verwandten und Freunde feierten zusammen noch den „Gangfraèndauch“/Jungfrauentag. Wegen der Heirat oder unter den Familien der neu gegründeten Verwandtschaft kam auch mal Eifersucht oder Neid auf. So wurde auch mal ein Hindernis eingebaut um die Heirat zu verhindern oder zu stören. Es soll vorgekommen sein, dass ein verschmähtes junges Mädchen mal Quecksilber in die Hochzeitssuppe mischte, die Hochzeitsgäste krank wurden und die Hochzeitsfeier in einer Katastrophe endete. Seit damals achten Köchinnen sehr darauf, dass kein Unbefugter die Küche betritt. Oder es kam zu einer kleinen Rache am Gabentisch, wo man Minderwertiges schenkte um seinem Neid und Frust Luft zu machen. Dies waren allerdings Ausnahmen. In der Regel freute man sich von Herzen mit und für das junge Paar, das nun ins Haus der Schwiegereltern einzog, um mitzuhelfen und Kinder zu bekommen. Sie wurden bald in die Nachbarschaft aufgenommen der Kreis von Rechten und Pflichten aus der Jugend wurde nun durch jene der Verheiraten übernommen. Familie, Freunde und Nachbarschaft halfen dem jungen Paar, ihr Leben in der Gemeinschaft aufzubauen und standen ihm auch in mancher Krise oder Krankheit zur Seite. Aber zu den Nachbarschaften und ihrer wichtigen Rolle später mal…
Sollte Euch nun die Wehmut gepackt haben und Erinnerungen hochkommen? Wenn die jungen Leute entdecken wollen wie sich das anfühlt und anhört, so laden wir Euch ein, unserer Brauchtumsveranstaltung in der Schranne am Heimattag 2015 in Dinkelsbühl beizuwohnen.
Oder noch besser: Ihr macht einfach mit - Braut und Bräutigam in Tracht werden noch gesucht.
Es werden die Hochzeitsbräuche der Gemeinden aus dem Zwischenkokelgebiet aufgeführt und wir laden euch herzlich ein „Zaungäste“ zu sein.
Das Heimattreffen findet Pfingsten von 23. bis 25. Mai 2015 in Dinkelsbühl statt.

Text: Hedi Fleischer
Quellen: Friedrich Orendi - Heimatbuch einer siebenbürgischen Gemeinde

Ein HALLO an unsere Jugendlichen!

Als Vorstand versuchen wir zu verstehen, was für Euch von Interesse sein kann, oder was Begriffe wie Heimat, HOG, Seidener Treffen überhaupt in Euch auslösen. Wahrscheinlich die Gedankenkette: „was soll ich da“? „ich kenne ja keinen“, „worum geht es überhaupt“, „ich kann nicht Sächsisch“… Wenn man aber die unzähligen jungen Leute im Festzelt in Dinkelsbühl erlebt, wie sie tanzen und mitsingen, weiß man, dass unsere Feierkultur weiterlebt… Dinkelsbühl ist aber auch Trachten, Blasmusik und sonstiges Gedöns, werdet Ihr denken… Ja, kann man, muss man aber nicht. Zumindest sollte man damit nicht abschließen, bevor man es überhaupt „gesehen“ und „gefühlt“ hat. Die nächst Gelegenheit dazu ist Pfingsten 2015, wieder drei Tage Party, wenn Ihr das wollt, leckeres Essen und buntes Treiben. Eine nächste noch spannendere Gelegenheit ist August 2017 ein großes Sachsentreffen in Siebenbürgen - für Euch. Jeder in seiner Gemeinde, aber mit vielen gemeinsamen Aktivitäten. Eine Woche Urlaub, zwischen Tradition und Abendteuer.
Wäre das auch was für Dich? Eine Mail genügt, oder schaut immer mal auf unsere Homepage. Bis bald!
Ein HALLO an unsere Jugendlichen!

Zeitzeugen und ihre Geschichten

Ich komme wieder auf die Geschichten unserer Zeit zurück und ermutige jeden, der Spaß am Schreiben hat, einiges für die Nachwelt aufzuschreiben oder jemandem zu diktieren. Unter „unserer Zeit“ verstehe ich die Erinnerungen jener die heute leben, viel erlebt haben und etwas hinterlassen möchten. Wie heißt es so schön „wer schreibt bleibt“. Was wir heute leben und erleben, ist in ein paar Jahrzehnten auch Geschichte - unsere Geschichte für unsere Nachkommen. Was wir weitergeben wollen, sollten wir besser wissen als die späteren Medien und Autoren. Was Ihr schreibt ist authentisch und gelebt, nicht einfach nacherzählt oder interpretiert. Es geht vor allem um Ereignisse von allgemeinem Interesse, aus Siebenbürgen und Seiden. Die Kriege und die hinterlassenen Spuren in der Familie, Kindheit, Jugend, Familienleben, Krankheit, Leid und Hoffnung - kleine Begebenheiten und Erfahrungen. Wie wir den neuen Lebensabschnitt in Deutschland gemeistert haben, was wir vermissen, welche Hoffnungen an die Jungen gerichtet werden. Visionen und Ziele, wer weiß wie realistisch sie am Ende sein können. Die langen Winterabende laden förmlich dazu ein…

Für Fragen stehe ich/wir gerne zur Verfügung. Auch Datenschutz ist für uns kein Fremdwort.

Besonderen Dank

Wir danken unserer externen Kassenprüferin Erna Bardon für die Kassenprüfung bei der Vorstandsitzung am 01.03.2014 in Stuttgart.
Wir danken unserer Beisitzerin Katharina Schuller für die unermüdliche Unterstützung bei unseren Treffen.
Wir danken Martin Schuller, der eine Zusammenfassung der unzähligen HOG Aktivitäten, Treffen, Begegnungen und Hilfen zum Wohle der Seidener zusammengetragen hat.
Vielen Dank an Hans Orendi für die vielen Arbeitsstunden, aber auch sein Wissen und Können, welches in die komplexe Arbeit der Genealogie einfließt.
Vielen Dank allen die mich unterstützt haben dieses Weimerblatt zu einer Jubiläumsausgabe zu machen, es ist daher auch etwas umfangreicher geworden.
Vielen Dank den Familien unserer Vorstandsmitglieder die uns oft und gerne unterstützen, oder auf uns verzichten müssen, wenn wir mal wieder mit HOG-Sachen „beschäftigt“ sind…
Nicht zuletzt unserem HOG Vorstand für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und den letzten vier Jahren seit der Wahl. Nun blicken wir zurück auf unser Wirken und hoffen, Eure Erwartungen zum größten Teil erfüllt zu haben. Wir haben den Neubeginn gewagt und Euch an manchen Stellen überrascht, aber hoffentlich im positiven Sinne. Wir danken für das in uns gesetzte Vertrauen, die Seidener vertreten zu können. Wir würden uns über neue Mitglieder, Helfer und Verantwortliche sehr freuen, die mit uns oder an unserer Stelle die zukünftigen HOG Aufgaben meistern.

Schlusswort

Nun könnten wir traurig sein, dass auch dieses Jahr zu Ende geht, wir von lieben Menschen Abschied nehmen mussten, oder unsere Zeit als HOG Vorstand bald zu Ende geht. Aber es heißt doch so trefflich, dass in jedem Abschied ein Neubeginn inne wohnt. Das wird auch diesmal so sein. Wir planen bereits das neue Jahr, wir hoffen auf gutes Gelingen. Wir sind zuversichtlich, dass die HOG Seiden bei den Neuwahlen im Mai 2015 engagierte und würdige Vorstände und Beisitzer findet, die Begonnenes weiterführen werden und den Mut haben, auch neue Wege zu gehen. Es waren in diesem Weimerblatt viele unterschiedliche Themen und Mitteilungen, aber dies liegt auch an dem frischen Wind, den der neue HOG Verband verbreitet. Es gibt viel was wir tun können. Als langjährige Mitglieder des Verbandes können und wollen wir uns dem auch nicht entziehen. Uns ist aber auch bewusst, dass wir Seidener nicht die menschlichen Ressourcen, diese Begeisterung, diesen Willen und den Optimismus anderer Gemeinden haben. Aber ich hoffe, dass gerade diese Vielfalt an Aufgaben und Themen den einen oder anderen anspricht und er seine Ideen, Begabungen und sein Können auch hier einbringen möchte und wird. Der Zeitpunkt ist besser denn je. Denn die gute Zusammenarbeit im Team, mit der Regionalgruppe, dem HOG Verband, der Landeskirche, dem Bezirk, dem Forum, den Kommunen in Siebenbürgen, dies alles schafft Chancen und Möglichkeiten die es so nicht gab. Die Begegnungen in Siebenbürgen sind von Freundlichkeit, Respekt und Vertrauen geprägt und wir können und wollen uns auf Augenhöhe begegnen. In diesem Sinne hoffen wir auf eine gute, tragfähige Gemeinschaft in Deutschland, in Seiden und wo immer Sie unser Weimerblatt lesen.

Der Vorstand der HOG Seiden wünscht allen in nah und fern,

gesegnete Weihnachten und ein gesundes gutes Jahr 2015

Impressum

Band:
Jahresheft der HOG Seiden - 28. Ausgabe
Herausgeber: Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden
Redaktion, Druck, Versand: Hedwig Fleischer, Daniel Waedt, Friedrich Wegendt
Für den Inhalt verantwortlich: Hedwig Fleischer und Daniel Waedt
Auflage: 
500 Exemplare

Herausgeber des Jahresheftes „Weimerblatt“ ist der Vorstand der Heimatortsgemeinschaft Seiden
Dieses Blatt ist keine Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetzes und richtet sich an einen bestimmten Personenkreis.

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27. S e i d n e r W e i m e r b l a t t

27. Ausgabe November 2013 (2. Online Seidner Weimerblatt)

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Inhalt:

• HOG Seiden in Deutschland
• Bericht aus Seiden
• Seidener Portrait
• Kinderseite
• Jugendseite
• Unsere Ehrenjubilare
• Verstorbene
• Spenden und Kassenbericht
• Infos und Bekanntgaben

Liebe Seidener und liebe Seidener Freunde,

es ist noch nicht lange her, da haben sich viele unserer Landsleute am
14 September in Bad Rappenau zum Seidener Treffen gesehen und schwelgen noch in Erinnerungen an einen schönen, ereignisvollen Tag.
Wir als Vorstand der HOG Seiden möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken die dabei waren und zum Gelingen dieses Treffens beigetragen haben. Ein freudiges Wiedersehen für Jung und Alt, aus nah und fern.
Schon die rechtzeitigen Anmeldungen, haben die Vorfreude erkennen lassen. So konnten wir mit viel Begeisterung über 200 Gäste im Kurhaus von Bad Rappenau begrüßen. Der Weg zur Kirche bei Regen, war zugegebenermaßen nicht so schön. Aber Pfarrer Wolf ist es in der stilvollen Evangelischen Stadtkirche von Bad Rappenau gelungen, uns mit einem Gottesdienst nach Siebenbürgischer Liturgie auf dieses Fest der „Wiedersehensfreude“ einzustimmen.
Nach der Kirche trafen wir uns zu einem gemeinsamen Erinnerungsfoto.
Das Wetter hätte besser sein können, aber der Stimmung tat dies keinen Abbruch.

Im festlich geschmückten Saal und bei gemütlichem Kerzenschein, erwartete uns ein reichhaltiges Mittagessen. Hoffentlich war für jeden was Leckeres dabei.
Anschließend wurden die anwesenden Kinder von Hannelore Schuller-Legér in Empfang genommen und im bunt geschmückten Kinderraum betreut, bis sie von der extra für sie bestellten „Zaubererin“ verzaubert wurden.
Es herrschte Hochstimmung und Erwachsene waren da nicht gerne gesehen…
Es wurde gebastelt, geschminkt, gespielt und alle hatten bis zuletzt viel Spaß.
Daniel Waedt und Hedi Fleischer begrüßten die Gäste. Es folgte der Bericht des Vorstandes, der Bericht des Kassenwartes Friedrich Wegendt und die neue Satzung wurde vorgestellt, Änderungen erläutert und zur Abstimmung gebracht.
Wie erwartet waren auch Jubilare der Jahrgänge 1932 und 1933 anwesend, so dass sie vom Vorstand geehrt wurden. Erst mit einem Musikalischen Beitrag, ein Gedicht von Otto Reuter „Das Lebensbild“ und zum Andenken gab es ein Bild mit der Innenansicht unserer Seidener Kirche. Die Jubilare waren erfreut und zugleich gerührt, als wir zusammen alt bekannte Lieder sangen.
Eine gute Gelegenheit an ihren „runden“ Geburtstag erinnert zu werden.

Im Foyer wurde zwischenzeitlich ein Kuchenbuffet aufgebaut, das sich sehen lassen konnte. Diese Vielfalt, die liebevoll verzierten Torten, es war ein Fest der Sinne und entsprechend verlockend der Genuss. Vielen herzlichen Dank allen die unserer Aufruf gefolgt sind und uns diese Kuchenfreude beschert haben.
Hanni Kraus hat sogar eine wunderbare Thementorte zu diesem Anlass gebacken.

So wurde uns der Nachmittag trotz Regen „versüßt“ und ab 18 Uhr erfreute uns die Dynamik Band aus Metzingen unter der Leitung von Friedrich Schuster mit bekannten Liedern und sorgte für beste Stimmung bis spät in die Nacht.
Beim Abschied wurde uns wiederholt versichert, dass dieses Treffen sehr gelungen war und sie alle gerne wiederkommen. Daher hoffen wir in zwei Jahren beim nächsten Treffen, viele neue Gesichter begrüßen zu können.

Themenreihe 2013 ▪ Das Schulwesen in Siebenbürgen und Seiden

In Siebenbürgen bestand schon seit jüngster Zeit ein großes Interesse an Schule und Bildung. Erste Schulen entstanden vor etwa 600 Jahren, als es in Europa kaum solche Einrichtungen gab. In Siebenbürgen galt schon ab 1722 die allgemeine Schulpflicht. Das Schulwesen war seit 1781 in den Händen der evangelischen Kirche und die Schulen wurden in gemeinschaftlicher Arbeit neben der Kirche erbaut und unterhalten. Die Buben wurden getrennt von den Mädchen vom Pfarrer unterrichtet. Auf dem Giebel der Schule stand der Spruch „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht“ als Mahnung für die Bauern ihre schulpflichtigen Kinder nicht wegen dringender Feldarbeit der Schule fernzuhalten. Im Allgemeinen wurde größerer Wert auf die Ausbildung der Knaben gelegt. Unterrichtet wurden sie in Lesen und Schreiben, Rechnen und Religion. Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich im Jahre 1867, kam noch die ungarische Sprache hinzu. Später wurden die Pfarrer nach und nach durch qualifizierte Lehrer ersetzt. Da es kaum Bücher gab, wurde das evangelische Gesangsbuch als Lesebuch in der Schule benutzt. Die Pfarrer und Lehrer hatten im Dorf noch zusätzliche Aufgaben zu verrichten: wie die Post zustellen, den Kirchenchor leiten, für musikalische Aufführungen sorgen, das Glockenläuten und ihren landwirtschaftlichen Tätigkeiten nachkommen. Einen großen Einfluss auf das Schulwesen in Siebenbürgen in der ersten Hälfte des XIX Jahrhunderts hatte der sächsische Pfarrer Stephan Ludwig Roth. Das Schulwesen wurde trotz Widerstand der österreichischen Monarchie stetig verbessert und der Schweiz und Deutschland angepasst. Im Mai 1889 wurde der erste Kindergarten eine „Bewahranstalt“ eröffnet. Mit Unterstützung des evangelischen Frauen-vereins war er für die bäuerlichen Familien eine große Hilfe. Schon den Kleinsten wurde nützliches beigebracht, um sie für die Schule vorzubereiten. Da das Schulwesen vollständig der evangelischen Kirche unterstellt war, konnte die deutsche Sprache weiterhin beibehalten werden. Die unter Bischof Georg Daniel Teutsch im Jahre 1870 erarbeitete Schulordnung für die Volksschule ermöglichte Unterricht in mehreren Fächern wie: Schreiben, Aufsatzübungen und Sprachlehre, Lesen und Vortragsübungen, Ungarisch nach 1918 auch Rumänisch, Rechnen und Raumlehre, Heimatkunde, Geschichte, Erdkunde, Naturkunde, Schönschreiben, Zeichnen, Religion, Singen, Handarbeiten für Jungen und Mädchen, Landwirtschaftliche Arbeiten im Schulgarten. Bewertet wurde der Schulbesuch und das sittliche Verhalten. Bis 1918 wurde überwiegend die gotische Schrift gelehrt. Kinder wurden zum Lesen angehalten. Von 227 sächsischen Ortschaften hatten 192 eine Schulbibliothek, aber auch physikalische Instrumente, Atlas, ein großer Globus und andere Unterrichtsmaterialien. Die Kinder einfacher Leute besuchten nur vier Klassen, obwohl sieben Jahre zur Pflicht geworden waren. 1904 soll ein Lehrer gefragt haben: „Zirrichen sag uns mal welches ist dein Vaterland“? Die Antwort lautete: „Ich weiß es nicht Herr Lehrer, mein Vater hat viele Ländereien“. Die Lehrer dieser Zeit waren streng und immer ein Vorbild für die Menschen im Dorf, daher wurden sie auch besonders geehrt und geschätzt. Nachdem Siebenbürgen nach dem ersten Weltkrieg 1918 an Rumänien fiel und der rumänische Staat der deutschen Schule Freiheit und Gleichberechtigung zugesichert hatte, gab es 1922 nur eine Schule. Da wurden auch rumänische Kinder unterrichtet, um ihnen das Pendeln zu ersparen. Später gab es die kosten-lose rumänische Staatsschule, aber für die deutsche Schule musste man hohe Schulgelder bezahlen. Das Studieren war ebenfalls eine kostspielige Angele-genheit und nur Kindern reicher Bauern, Pfarrer oder Arztkindern vorenthalten. 1941 wurde die Evangelische Volksschule der kirchlichen Verwaltung entzogen und der Deutschen Volksgruppe unterstellt, die NSDAP hatte fortan das Sagen.1943 wurden die Schulbücher von 1920 ersetzt und den Schulkindern auch politische und gesellschaftliche Aufgaben abverlangt. Nach dem militärischen Zusammenbruch Rumäniens am 23.08.1944 wurde Rektor Stefan Theil verhaftet und starb später an den Folgen der Misshandlungen. Der Lehrer Adolf Alesi, wurde wie viele Seidener, für Jahre nach Russland zur Zwangsarbeit verschleppt. Es folgte eine Zeit der Unruhen und des Umbruches auch im Schulwesen. Trotz aller Schikanen und Demütigungen gab es dank der aufopferungsvollen Arbeit der Lehrer wieder geregelten Unterricht und kulturelle Angebote. Ab 1948 wurden die Schulen verstaatlicht und es begann eine starke Politisierung des Unterrichts. Pioniereinheiten und Uniformen wurden eingeführt. Das Fach Religion wurde abgeschafft und die Kinder am Besuch der Kirche gehindert. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass die Kinder in der Kirche unterrichtet und konfirmiert wurden. Jedes Kind hatte nun eine Chance auf Bildung, aber die politische Orientierung der Eltern spielte eine große Rolle. Das kommunistische System unter Ceausescu, hat systematisch versucht die deutsche Kultur zu unterbinden, auch durch die spätere Entlassung der deutschen Lehrer und Pfarrer.

Text: Hedwig Fleischer, Quellen: Friedrich Orendi

Beruf ▪ Lehrer ▪ Berufung ▪ Kinder ▪ Musik ▪ Kultur

Susanna und Andreas Löw

In einer Zeit wo sich Montessori, Pestalozzi, Waldorfschule und sonstige Pädagogische Schulen in Deutschaland etablierten, hatten wir in Seiden Susanna und Andreas Löw. Eine neue Lehrergenration die Generationen von Kindern, fürs Leben vorbereitet haben, Begabungen geweckt und gefördert.
Susanna Löw kam nach ihrer Ausbildung am Lehrerseminar in Schäßburg zurück nach Seiden um als junge Lehrerin Ihr Wissen und Können einzubringen. Eine große Herausforderung im Simultanunterricht mit jeweils 2 Grundschulklassen. Zeitweise unterrichtete sie bis Klasse 7 und leitete mit Begeisterung die Schüler- und Jugendtanzgruppe, sowie die Theatergruppe der Jugend und Erwachsenen.
Andreas Löw stammt aus Reichesdorf, besuchte nach dem Stephan Ludwig Roth Gymnasium in Mediasch, auch das Lehrerseminar in Schäßburg. Es folgten 2 Jahre musikalische Ausbildung an der Volkshochschule in Tirgu Mures samt Ausbildung zum Chorleiter. So leitete „Herr Löw“ dann auch die Blaskapelle des Dorfes, bot Akkordeonunterricht an, leitete verschiedene Chöre - mit denen er bei Wettbewerben Preise gewann und höchste Anerkennung für die herausragende musikalische Darbietungen erhielt. Fortlaufende Weiterbildungen und Qualifizierungen befähigten Susanna und Andreas Löw die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen mit Fleiß und Begeisterung anzupacken.

Außerhalb der Schule waren es unzählige soziale und kulturelle Aufgaben die dazu beigetragen haben unseren Kindern die sächsisch-deutsche Kultur, Literatur, Sprache und Werte beizubringen und schätzen zu lernen. Es war ihnen ein Herzensanliegen, das der Deutschunterricht ihrer Schüler nicht nur auf die Dauer der Grundschule beschränkt wurde, sondern darüber hinaus am Nachmittag weiter angeboten werden konnte. Dies haben sie mit Nachdruck durchgesetzt und den Kindern ein fundiertes Wissen ermöglicht. Durch Lehrer- oder Klassenraummangel, musste der Unterricht zeitweise auch am Nachmittag stattfinden. So wurden auch Theateraufführungen, Tänze, Chor und weiter kulturelle Darbietungen vor jeder Schulfeier oder Ball einstudiert. Die Eltern wurden mit einbezogen und unterstützten unsere Lehrer wo es nur ging. Auf diese Weise hatten wir ein starkes Gemeinschaftsgefühl und die Begeisterung und Vorfreude die jeder Veranstaltung vorausging war ansteckend. Lehrer sein ist kein Beruf sondern Berufung und dies hat man in allem gespürt. Wenn auch anstrengend und Kräftezehrend, so waren es gute und sinnstiftende Jahre für sie und erstrecht für die Kinder.
Das Ehepaar Löw hat sich gerade um die Kinder bemüht, denen das Lernen schwer viel. Ein Schüler soll nach Bestehen der 4. Klasse gesagt haben: „Wenn ich groß bin Frau Lehrerin werde ich Tischler. Dann werde ich für dich einen besonders schönen Schubkarren basteln, damit Du in deinem ganzen Leben nicht schwer tragen musst“.
Auch so kann Dankbarkeit aussehen. Letztendlich kann man alles erst später schätzen, wenn man selber die Erfahrung macht wie mühselig, aber unendlich wichtige Erziehung und Wissen ist. Da klingen noch die Worte in den Ohren „wer mehr weiß hat es leichter im Leben“ oder „man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben“. Schwer zu verstehen für ein Kind und ich darf an der Stelle mal sagen. Wir haben oft gelernt um von unseren Lehrern Anerkennung oder eine gute Note zu bekommen, um zu sehen was uns liegt und das war ein schönes Gefühl - Vielen Dank Frau und Herr Lehrer! Ihr ward immer für uns da. Wir hatten eine schöne, sorgenfreie Schulzeit und die habt ihr uns ermöglicht. Die letzten Jahre vor der Ausreise, wurden an der deutschen Schule in Seiden auch rumänische und deutsche Kinder unterrichtet. Der Abschied war schwer und der Neuanfang in Deutschland nicht einfach. Aus Altersgründen war hier ein beruflicher Wiedereinstieg nicht möglich. Susanna und Andreas Löw wohnen jetzt in unmittelbarer Nähe zu ihrer Tochter Karin. Sie sind stolze Großeltern von insgesamt vier Enkelkindern und haben in Speichersdorf ein neues Zuhause gefunden. Durch Ihre Mitgliedschaft in Kulturvereinen, haben sie viele soziale Kontakte geknüpft, reisen gerne und blicken voller Dankbarkeit zurück auf ein erfülltes Leben im Dienste der Kinder und Jugend unserer Gemeinde Seiden.

Kinderseite

Am diesjährigen Seidener Treffen fand zum ersten Mal eine Kinderbetreuung statt, die von den Kindern (und den Eltern) freudig angenommen wurde. In einem separaten Raum konnten sie ungestört toben. Ein Clown sorgte mit Luftballon-tieren, Abzieh-Tattoos und Kinderschminken für gute Laune. Auch beim Malen und Basteln hatten die Kinder viel Spaß. Mit Kegeln und anderen Spielen verging die Zeit wie im Flug. Es war ein schöner Tag für alle, und wir hoffen sehr, beim nächsten Treffen noch mehr Kinder begrüßen zu dürfen.
Eure Hannelore

Sächsisches Volksmärchen aus Siebenbürgen

Der Kreuzträger

Ein Bauer hatte eine gar böse Frau; die zankte vom Morgen bis zum Abend mit ihm, und wie sehr er sich Mühe gab, so konnte er ihr doch nichts recht machen. Eines Tages dachte der Arme bei sich: ,Du willst etwas versuchen!' und ging damit in die Stadt zu einem Maler und bat diesen, er solle ihm den Teufel malen. „Aber wozu?" fragte der Maler verwundert. „Ach, Herr Maler", sprach der Bauer jammernd, „ich habe daheim eine böse Frau, die zankt ewig mit mir, so dass ich es nicht länger aushalten kann; ich möchte sie nun mit dem Teufel schrecken!" – „Das hilft Euch nichts!" sagte der Maler mitleidig, „denn leider treibt ein Teufel den andern nicht aus!" – „So malet mir den Scharfrichter", bat der Bauer wiederum. „Das wäre für Euch selbst nicht gut", sprach der Maler, „denn sie würde sagen: ,Siehe da, der wird dich kriegen, weil du deine Frau so schlecht
hältst!'" – „So malet mir den Tod!" bat der Bauer fort, „dass sie sich fürchtet, wenn sie ihn sieht!" – „Auch das hilft Euch nichts!" sagte der Maler, „denn der Tod würde sich am Ende mehr fürchten!" – „So will ich denn", rief der Bauer unwillig, „mir einen Strick drehen und, wenn sie zankt, zuschlagen, bis der Zankteufel ausfährt!" – „Auch damit erreicht Ihr nichts", sagte der Maler, „denn mit jedem Schlag zieht ein neuer Teufel in Eure Frau ein!" – „Nun, was soll ich denn tun? So ratet mir doch", jammerte der Bauer, „ich kann ja länger nicht aushalten!" – „Euer Kreuz mit Geduld tragen!" sprach der Maler.
Hatte dieser vielleicht auch schon die traurige Erfahrung gemacht oder machte sie noch fort? Der Bauer ging sehr unbefriedigt nach Hause; doch klangen ihm die Rezeptworte in den Ohren fort, und als seine Frau gleich bei seinem Eintritt ihn wieder hart anfuhr und schalt, nahm er sie geduldig, ohne etwas zu erwidern, auf und trug sie hin und her. „Wozu das?" sprach die Frau. „Ein weiser Mann hat mich gelehrt: ich solle mein Kreuz mit Geduld tragen!" Nun schämte sich die Frau und zankte von da an nicht mehr.

Es saß ein klein wild Vögelein

Minnelied aus Siebenbürgen - vor 1516

Es saß ein klein wild Vögelein
auf einem grünen Ästchen.
Es sang die ganze Winternacht,
die Stimm-tat' laut erklingen.
Behalt dein Gold, behalt dein Seid',
ich will dir nimmer singen.
Bin ein klein wild Vögelein,
und niemand kann mich zwingen.

Sing du mir mehr, sing du mir mehr,
du kleines, wildes Vöglein!
Ich will um deine Federlein
dir Gold und Seide geben.
Gehst du herauf aus diesem Tal,
der Reif wird dich auch drücken.
Drückt mich der Reif, der Reif so kalt,
Frau Sonn wird mich erquicken.

Bericht aus Seiden

Nach dem Tod von Susanna Aelenei, die bis dahin als Kirchenvorstand neben Kathi Janko und Maria Rusu unsere Ansprechpartner waren, folgte eine Zeit der Unsicherheit ob und wer in Seiden den Kirchenvorstand übernimmt. Pfarrer Dahinter vertritt die Meinung, das Seiden zu wenige Mitglieder hätte. um überhaupt einen Vorstand zu wählen. Kathi Janko hat sich zur Wahl gestellt und wurde gewählt. Somit sind wir froh, dass sie sich mit Maria Rusu weiter um die Belange der Kirchengemeinde kümmern. Wir wünschen Kathi alles Gute und danken Ihr und Maria Rusu für die unermüdliche, mühselige Arbeit zum Wohle unserer verbliebenen Landsleute.
Alle 2 Wochen findet in Seiden ein Gottesdienst statt und die umliegenden Gemeinden laden sich gegenseitig ein und unterstützen sich bei Gelegenheit.
Uns wurde berichtet, das vor allem der Turm renovierungsbedürftig ist, sehen aber nicht wie wir von hier aus Unterstützung geben können. Dies wird ein Thema für unsere nächste Vorstandsitzung sein. Die Kirche und Friedhof sind in einem mehr oder weniger guten Zustand. Wir haben von hier aus wenig Einfluss darauf, ermutigen aber Kathi der Sachen nachzugehen, denn wir bezuschussen die Pflegearbeiten in diesem Bereich auch und hoffen natürlich, dass eine Grundordnung einen weiteren Verfall der Gebäude verhindert und man sich bei Besuchen wohl fühlen kann. Dies ist sicher auch in Ihrem Sinne.
Herzliche Grüße allen unseren Landsleuten in Seiden und alles Gute.

Gemeinden aus dem Kokeltal als Mitausrichter des Heimattages 2015

Da wir bemüht sind den Kontakt zu den Ortsgemeinschaften aus dem Kokeltal zu pflegen, haben wir uns bereit erklärt an der Ausrichtung des Heimattages 2015 in Dinkelsbühl teilzunehmen. Am 25.01.2014 wird ein erstes Treffen der HOG Vorstände in München stattfinden. Da sollen die Aufgaben erörtert und aufgeteilt werden, Vorschläge und Programmpunkte erarbeitet werden. An diesem Termin wird auch Karl Heinz Brenndörfer teilnehmen, um uns die Erfahrungen der Burzenländer mitzuteilen. Unsere Hauptaufgabe wird es sein, Seiden mit seinen Vorzügen und Schwerpunkten zu präsentieren und verschiedene organisatorische Aufgaben übernehmen. Somit bitten wir an der Stelle schon mal um Unterstützung beim Umzug 2015, da wir in unseren schönen blauen Trachten und Trachtenhemden sicher ein schönes Bild abgeben werden.

Liebe Leser des Weimerblattes,

wir hoffen, dass sie auch dieses Mal gerne unseren Berichten, Themen und Anregungen gefolgt sind. Ein Jahr ist schnell vorbei und leider ist aus der Herbstausgabe eine Winterausgab geworden. So kann man unser Weimerblatt als Jahresrückblich für lange Winterabende sehen und sich an früher erinnern.
Für Anregungen und Wünsche sind wir immer offen und ermutigen sie weiter mit uns ins Gespräch zu kommen, damit wir gemeinsam Wege finden unsere schönen Traditionen weiterzuführen und zu erhalten. Da wir auf die Entfernung nur begrenzte Möglichkeiten haben, ist Kreativität gefragt. Regelmäßige Treffen im großen wie im kleinen Rahmen, lassen uns als Gemeinschaft dieses Zusammengehörigkeitsgefühl immer wieder neu entdecken. So ist es auch eine gute Gelegenheit für unsere Kinder und Enkel zu verstehen was es mit dieser „Siebenbürger Kultur“ auf sich hat.
Abschließend möchten wir euch allen schon mal Frohe Weihnachten und ein gesundes und gutes Neues Jahr 2014 wünschen.

Mit freundliche Grüße im Namen des ganzen Vorstandes

Eure Hedi Fleischer

Impressum
Herausgeber: Jahresheft der HOG Seiden - 27. Ausgabe
Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden
Redaktion, Druck, Versand: Hedwig Fleischer, Wegendt, Endörfer, Schuller
Für den Inhalt verantwortlich: Hedwig Fleischer und Daniel Waedt
Auflage: 500 Exemplare

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26. S e i d n e r W e i m e r b l a t t

26. Ausgabe September 2012 (1. Online Seidner Weimerblatt)

Inhalt:
• Pfingsten in Dinkelsbühl
• HOG Seiden in Deutschland
• Bericht aus Seiden
• Seidener Portrait
• Kinderseite
• Jugendseite
• Unsere Ehrenjubilare
• Verstorbene
• Spenden und Kassenbericht
• Infos und Bekanntgaben

Liebe Seidener, liebe Seidener Freunde,

das Weimerblatt hat sich gewandelt! So wie sich die Weinblätter im Herbst bunt einfärben und in der Sonne strahlen, so wollen wir als neuer Vorstand mit unserer 26. Ausgabe frischen Wind in die „Weimerblätter“ der nächsten Zeit bringen.
Erst einmal grüßen wir alle Seidener in nah und fern und laden sie herzlich ein, unseren Themen, Bekanntgaben und Aussichten wohlwollend zu folgen.
Wir hoffen, dass für jeden etwas Ansprechendes und Erfreuliches dabei ist.

Siebenbürgen und unser Heimatort Seiden haben eine langjährige Geschichte.
Diese ist von Menschen gestaltet worden, die sich sehr für die Bedürfnisse, Interessen und die Zukunft unseres Ortes eingesetzt und eingebracht haben. Portraits dieser Seidener Persönlichkeiten wollen wir ab jetzt in jeder unserer Ausgabe vorstellen.
Um zu erinnern und unsere Dankbarkeit zu zeigen. Aber auch um unseren Landsleuten Mut zu machen, ihre Identität zu wahren, etwas von all dem weiterzuführen und zuversichtlich an einer neuen Zukunft zu bauen. Die jeweiligen Entscheidungsträger haben damals, mit Hilfe und Unterstützung der Gemeinde, oft unter schwierigen Umständen all das geschaffen, was unsere alte Heimat ausmacht und ist. Das weckt bei jedem einzelnen von uns andere Erinnerungen, Gefühle, Bilder, Ansichten, Gewohnheiten. Alles was wir in unser heutiges Leben mitgenommen haben - viel mehr als einen Pass und ein paar Koffer.
Eine wichtige Einrichtung waren in jedem Ort die Nachbarschaften. In Form und Funktion eine starke Gemeinschaft, die zeigt, wie gut miteinander gelingen kann.
Miteinander leben, einander helfen und verstehen, ist eine zeitlose Herausforderung, damals wie heute. Möge dies auch weiterhin unser Wunsch und Ziel bleiben.
Seidener Fahne in Dinkelsbühl
Erstmals hat eine Seidener Gruppe an Pfingsten beim Trachtenumzug mitgemacht. Stolz trägt Friedrich Wegendt unsere Fahne. Eine kleine Gruppe von 10-12 Personen hatte sich auf Anfrage von F. Wegendt eingefunden. Beeindruckend war für uns die Vielfalt an Trachten, die fröhlichen jungen Landsleute und das begeisterte Publikum. Wir danken der Schönauer Gruppe für die Reservierung im Biergarten und das anschließende gemütliche Beisammensein mit ihnen und den anwesenden Seidenern.
Unser aller Meinung ist: „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei“.
Ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen, es hat richtig Spaß gemacht!

Aktuelles von der HOG Seiden

Das letzte Jahr haben wir mit unserer Weihnachtsaktion beendet. Es wurden von Daniel Waedt und Astrid Endörfer, liebevoll vorbereitete Päckchen an die Seidener Kirchengemeinde geschickt. Die Freude darüber und den herzlichen Dank geben wir an dieser Stelle gerne weiter und werden auch zukünftig an sie denken.
Januar 2012 wurde unser erstes Infoblatt verschickt. Sollte es jemand nicht erhalten haben, und zukünftig wünschen, bitte bei Hedi Fleischer in die Adressliste aufnehmen lassen.
Am 04. Februar haben wir uns auf Einladung von Friedrich Wegendt in Crailsheim zu unserer ersten Vorstandsitzung 2012 getroffen.
In einer sehr freundlichen Atmosphäre, haben wir die Themen und Pläne für 2012 diskutiert und beschlossen, die ich anschließend vorstellen werde. Abends waren wir gemeinsam beim Fasching der Crailsheimer Kreisgruppe und haben verkleidet und bei bester Stimmung (mit der Index Band) bis spät getanzt und gefeiert. Danke Fritz und Familie für die schöne Zeit mit und bei euch.
Wir haben uns folgenden Themen gewidmet, auf die ich kurz eingehen möchte.
Kassenprüfung, Kassenbestand (siehe Kassenbericht Seite 14), Wahl der Kassenprüferin.
Freundlicherweise haben wir die Zusage von Erna Barton geb. Wayand aus Stuttgart erhalten. Viele Dank an der Stelle auch an sie und auf eine gute Zusammenarbeit.
Es wurde beschlossen, erstmals in Dinkelsbühl am Festumzug teilzunehmen. Friedrich Wegendt hat dies organisiert. Danke ihm und allen Beteiligten, es war schön und wichtig.
Das Weimerblatt soll ein Mal im Jahr erscheinen, bei Bedarf wird darüber hinaus, über ein Infoblatt und die sich noch im Aufbau befindende Hompage informiert.
Der Kontakt mit den Seidenern hier und in Seiden ist uns wichtig und wird von uns allen
im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter unterstützt und gepflegt.

Das nächste Seidener Treffen, wird am 14.09.2013 im Kurhaus von Bad Rappenau
in der Nähe von Heilbronn stattfinden. Ihr seid jetzt schon alle herzlich eingeladen.
Daniel Waedt und Hannelore Schuller haben die Reservierung bereits vorgenommen.
Weniger erfreulich waren die Meldungen aus Seiden, die ich aber gesondert im Bericht zu Seiden erläutern möchte. Des Weiteren haben wir beschlossen, unsere HOG Satzung zu überarbeiten und dieser Entwurf wird der Versammlung beim nächsten Seidener Treffen zur Abstimmung vorgelegt. Die Satzung ist die vertragliche Grundlage unserer HOG, die zwar kein eingetragener Verein ist, aber entsprechenden gesetzlichen Vorschriften und Haftungen unterliegt. Dies zu gewährleisten liegt zuallererst beim Vorstand.
Es wurde beschlossen, Fahrten die ausschließlich zu HOG Zwecken unternommen werden, nach vorheriger Abstimmung zu entgelten zuzüglich einer Verpflegungspauschale von 15,00 € pro Tag. Bei Bedarf wird es ein zweites Vorstandstreffen im Herbst geben.
Alle weiteren Abstimmungen finden per Telefon und E-Mail statt.
Nach einem Jahr im Amt stellen wir fest, dass unsere Zusammenarbeit sehr engagiert und vertrauensvoll ist und wünschen uns, dass es auch in Zukunft so bleibt.

Bericht aus Seiden

Die Kirchengemeinde Seiden - das sind ein paar wenige verbliebene Landsleute, davon sind es noch weniger, die aktiv am Gemeindeleben teilnehmen.
Daniel Waedt hat mit viel Mühe und Engagement einen regen Kontakt aufgebaut und ist immer offen für die Belange und Bedürfnisse unserer dort lebenden Seidener. So haben wir auch erfahren, was sie seit letztem Herbst belastet. Jenseits ihres schwierigen Alltags und der Sorge um die eigene Familie, ist es der Umgang des für Seiden zuständigen Pfarrers. Im Zuge neuer EU-Verordnungen wurden Grundstücke an die Kirchengemeinde Seiden zurückgegeben. Diese werden vom Evangelischen Bezirkskonsistorium in Mühlbach verwaltet und sind verpachtet. Juli 2011 erreichte das Evangelische Bezirkskonsistorium in Mühlbach ein Ersuchen der SC Jidvei SRL bezüglich des Kaufs eines Grundstückes unterhalb des Weinkellers. Pfarrer Dahinten, der z.Z. für die Kirchengemeinde Seiden und weitere im Kokeltal verantwortlich ist, fragte (formlos), ob die Kirchengemeinde Seiden mit dem Verkauf einverstanden sei.
Die im Gottesdienst anwesenden Gemeindemitglieder sagten „nein“.
Dezember 2011 wurde in einem Eilverfahren in Mühlbach diesem Antrag zugestimmt. Seit Januar 2012 versuchen die Seidener dies zu klären, ohne Erfolg.
So haben sie uns als HOG Vorstand um Unterstützung gebeten.
Wir haben dann in Absprache um eine Stellungnahme des Ev. BK Mühlbach - Dr. Wolfgang Wünsch und vom Landeskonsistorium - Bischoff Reinhard Guib aus Hermannstadt, um Klärung gebeten. Wir wissen, dass wir keinen Rechtsanspruch haben, aber wir sahen es als unsere Pflicht an, zur Aufklärung beizutragen.
Wir hoffen, dass es auch in ihrem aller Sinne ist. Wir wünschen uns an der Stelle eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Verantwortlichen der Ev. Kirche in Siebenbürgen, mit Seiden, das auf diese Einnahmen (Pachtverträge) dringend angewiesen ist.

Seidener Portraits

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann im Fürstentum Siebenbürgen eine tatkräftige Verbesserung des Sanitätswesens. Bis dahin gab es Ärzte und Apotheken nur in den Kreisstädten Blasendorf und Martinskirch. Die Versorgung der Kranken im Dorf war Sache der Frauen. Ihre Kenntnisse über Kräuter und deren Anwendungen wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Aufzeichnungen von 1530, 1572, 1613, 1639, 1646/47, 1658 und 1661/62, 1861/62 belegen, wie Pest, Pocken, Cholera, TBC unzählige Opfer forderten. Das Leid und die Armut der Hinterbliebenen können wir nur ahnen.
Seit jeher war man schweren Krankheiten ausgeliefert, die besonders bei Kleinkindern hohe Verluste forderte. So zum Beispiel starben im Jahre 1803 an der Blatternepidemie 25 kleine Kinder und eine junge Frau. Die Diphterie forderte in den Jahren 1868 bis 1897 viele Opfer. Bei ansteckenden Krankheiten wie Typhus, Scharlach, Grippen u. TBC wurde von der zuständigen Gesundheitsbehörde „rote Zettel“ angebracht, um vor Ansteckung zu warnen. Für die Behandlung von Schwerkranken gab es in Obhut der Gemeinde sogar eine Eisgrube im Schulgarten. In einem Holzgerüst und dicht mit Stroh verpackt, wurde im Frühjahr Eis eingelagert und bei Bedarf für fiebernde Kranke herausgeholt.
Eine besondere Rolle spielten in der Gemeinde auch die Hebammen.1838 gab es in Seiden zwei Hebammen: Sara Krauß und Susanna Bohn. Eine Hebamme verfügte über gute Kenntnisse auf dem Gebiet des Gesundheitswesens und der Säuglingspflege.
Sie übten diesen Beruf, neben ihren eigenen familiären Pflichten und landwirtschaftlicher Tätigkeit, für eine kleine Entlohnung meist bis ins hohe Alter aus.
Hier sei auch die unermüdliche Arbeit der Hebammen Katharina Kreutzer (Nr. 170) und Sara Kreutzer (Nr. 298) Katharina Hermann erwähnt und gewürdigt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts sind die ersten ausgebildeten Ärzte zu verzeichnen, die meisten hatten nur einen kurzen Aufenthalt. Die Arztpraxis und Wohnsitz der Arztfamilie, befand sich ab 1920 bis 1950 auf dem Gemeindehof Nr. 26.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde vom rumänischen Staat eine Sanitätsstelle gegründet.
Als Sanitäter war Friedrich Schuller (Nr. 117) nebenberuflich über 30 Jahre mit Hingabe tätig. Ausgebildet beim österreich-ungarischen Heer, erwarb er vielseitige Kenntnisse im Gesundheitswesen und vertrat gelegentlich sogar den Arzt.
Der in Seiden geborene Dr. Hans Wachsmann (Nr. 26) war 30 Jahre Arzt in Seiden und Umgebung. Unermüdlich und mit viel Geschick und Hingabe, sorgte er sich um die Familien und ihre Kranken. Auch für eine stetige Verbesserung der Umstände in denen die Bauernfamilien zu der Zeit lebten und arbeiteten. Ein großer Gewinn für Seiden.
Bis 1944 wurde der Arzt von der Gemeinde verpflichtet und überwiegend in Naturprodukten wie Wein entlohnt. Bürger die keinen Boden besaßen, hatten die
Möglichkeit Arbeitsstunden im Weingarten des Arztes abzuleisten. Bei Ernteausfall durch Frost oder Unwetter, leistete Dr. Wachsmann den Dienst sogar unentgeltlich - bei Bedarf Tag und Nacht auch als Bezirksarzt. Im Jahr 1927 erwarb er für seine Arztbesuche in den Nachbardörfern einen PKW der Marke „Ford“ und war fortan eine Attraktion auf allen Straßen und der erste PKW in Seiden.
Von 1920-1944 wurden von Dr. Wachsmann an Jugendabenden und in der Ev. Volksschule, Vorträge zu Gesundheitsthemen gehalten. Diesen Vorträgen schlossen sich auch der Frauenverein an, um werdende Mütter in Säuglingspflege einzuweisen.
Ein großes Problem war die Beschaffung von Arzneimitteln. Die Kleinkokeler Komitatsbehörde schrieb einen Wettbewerb aus und die Konzession wurde an Diplom-apotheker Viktor von Schießl vergeben. Am 02. April 1894 wurde in Seiden eine öffentliche Apotheke eröffnet. Die junge Familie von Schießl verhalf der Gemeinde, über ihren Beruf hinaus, zu wirtschaftlichem, geistigem, kulturellem Vorankommen und für Seiden eine Vorreiterrolle in dem Gebiet. Viktor v. Schießl schenkte seine persönliche Bibliothek der kleinen, bereits bestehenden Schulbibliothek, die dadurch (für die Zeit) beachtlich gut ausgestattet war. Später hat sein Sohn Dr. Kasimir v. Schießl die Apotheke und den Dienst an den Seidnern mit viel Hingabe weitergeführt.
1944 wurde das rumänische Sanitätswesen verstaatlicht. 1950 wurde eine neue Praxis mit Entbindungsstation (Nr. 133) eingerichtet. Viele Ärzte kamen und gingen. In der kurzen Zeit hat es kaum einer geschafft, eine feste Bindung zu seinen Patienten aufzubauen.
Nun sind die Gesundheitssysteme wieder im Wandel. Wir wünschen allen, die Hilfe benötigen und auf Ärzte und Apotheken angewiesen sind, eine gute Betreuung, wie immer sich die Medizin und die Behandlungen auch gewandelt haben.
Zurzeit gibt es in dem Ärztehaus in Seiden drei Ärzte und einen Zahnarzt, die sich um die Versorgung von Seiden und Umgebung bemühen.

Wir danken an der Stelle all jenen, die auch heute in vielfältigen Berufen des Gesundheitswesens, aber auch allen weiteren sozialen Berufen, tätig sind.
Sie alle haben eins gemeinsam: mit ihrem Wissen und Können, Zuwendung und Geduld, Menschen zu helfen und damit das Kostbarste, was wir haben, zu erhalten oder wiederzuerlangen - unsere Gesundheit und Wohlergehen.

Wir denken an alle, die krank und leidend sind. Aber auch an all jene die ihnen pflegend und helfend zur Seite stehen. Gute Besserung - mögen sie die nötige Kraft, Geduld und Zuversicht nicht verlieren.

Text: Hedwig Fleischer, Quellen: Friedrich Orendi

Bäm Apenthiker

von Gustav Schuster Dutz

Ze'am Apenthiker kit emol, En old Frä Mahm erän,
En Zicker huet se un dem Arm, Do äs en Katz dertän.

Härr Apenthiker, säh se nor, Menj uerem Katz ist un,
se weall mer fräcken, känt ich net, Hä äst derken bekun?

Se hun Mixturen jo geneach, Gie se mer dennich äst,
Und healfen se doch menjer Katz, Als gead, barmhärzich Chräst!

Dro striechelt se de Katz andem, Se affem Arm se wächt.
Der Apenthiker dreht sich äm, Ken de Stellage and sprächt:

Mixturen hu mer glatt geneach, Se hu baold nemi Platz,
Bedäne'se sich, mehr wohär, D'äs alles fiur de Katz!

Zur Verfügung gestellt von Rosemarie Rohr geb. Weber ▪ Vielen Dank!

Für unsere Großen und Kleinen Leser

Sächsische Volksmärchen aus Siebenbürgen
gesammelt von Josef Haltrich

Die beiden Prahler und der Bescheidene

Drei Studenten, die aus einem Dorfe waren, kamen nach Hause und hielten bei dem Pfarrer um die offene Lehrerstelle an. Der Pfarrer aber sagte: Er müsse erst wissen, was
jeder von ihnen gelernt hätte, um die Stelle dann dem Würdigsten zu verleihen.
Da sprach der erste ganz stolz: "Herr Pfarrer! Ich habe so viel gelernt, dass ich in zehn Jahren das nicht erzählen könnte, was ich weiß!" Der zweite sprach noch hochmütiger: "Das ist alles blutwenig; ich aber habe so viel gelernt, dass man's nicht niederschreiben könnte, wenn das Meer lauter Tinte und der ganze Himmel Papier wäre." Der dritte sagte ganz bescheiden: "Herr Pfarrer! Ich habe zwar immer gelernt, aber das, was ich weiß, ist so wenig gegen das, was man wissen kann, dass es fast nichts ist!" Da antwortete der Pfarrer: „Ihr, die ihr alles gelernt habt, könnt überall in der Welt euer Fortkommen finden; es ist aber nur recht und billig, dass wir für den sorgen, der das nicht kann!"
So wurde der Bescheidene Schulmeister; die Prahler aber zogen mit Schande ab und halten noch immer in der Welt ihre Gelehrsamkeit feil.

Jugendseite

Siebenbürgen - immer eine Reise wert

Jugendliche sind offen und wissbegierig. Wie wär es mit einer Reise in die Vergangenheit, die nicht „verstaubt“ und langweilig daherkommt, sondern auf den Spuren unserer Kultur?
Selbst zu sehen, um zu verstehen - was Eltern, Großeltern, Verwandte erzählen.
Eingebettet im Karpatenbogen empfängt einen eine grüne, abwechslungsreiche Land-schaft. Malerische Orte mit stolzen Burgen, die von einer anderen, verflossenen Zeit zeugen. Zugegeben, der Glanz ist vielerorts dem Zahn der Zeit gewichen, aber mit jugendlicher Fantasie und Interesse, kann man sie sich gut vorstellen - diese gute alte Zeit. Sie war nicht immer gut und auch nicht leicht. Aber unsere Vorfahren haben all dem zum Trotz, dies geschaffen und viel dafür gekämpft. Hermannstadt zum Beispiel hat diesen Glanz wiedererlangt. Es vereint Historisches mit Modernem, hat eine gute Infrastruktur, freundliche Menschen, leckeres Essen und viel Sehenswertes in der Stadt und Umgebung.
Stichworte: Großer Ring, kleiner Ring, Lügenbrücke, Kirchen, Brukenthal, Hohe Rinn etc. Neugierig geworden? Google hilft sicher weiter … Viel Spaß und Guten Flug 

Ehepaar Susanna und Peter Schuster
Ein Leben in und für Seiden

So kann man die Seelsorge und das Wirken unseres Pfarrerehepaares Schuster nennen. Wir blicken zurück voller Anerkennung und Dankbarkeit, auf 25 Jahre im Dienste der Gemeinde Seiden. Eine Zeit voller Herausforderungen und Aufgaben.
Ihr Motto war sinngemäß „bete und arbeite“. Ihr Dienst - Bewahren, Gestalten, Voranbringen aber auch Helfen und Trösten. Die Gemeinde in ihrem „Erleben“ zu begleiten und zu stützen, die Kinder aufs Leben vorzubereiten.
Sie haben mit viel Überzeugung und Tatkraft das geschaffen, was die Seidener Kirche, Friedhof, Pfarrhaus samt Hof und Garten, zu dem machte was es für uns alle war: ein Ort der Einkehr, der Nähe zu Gott, des Trostes, der Hoffnung, des Miteinanders als Minderheit in einer oft trostlosen Zeit.
Sie widmeten der Kirche den Spruch „Ehre sei Gott in der Höhe“ und uns allen „ihre besten Jahre“. Wir danken Herrn Pfarrer Peter Schuster und seiner Familie, für ihr langjähriges Wirken und wünschen alles Gute und Gottes Segen.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12

Mein Dorf

Ein Auszug aus dem Gedicht von Michael Albert

Vom Dorf, drin ich geboren,
Trieb weit mich das Geschick;
Das Dorf, das ich verloren,
Grüßt jetzt im Traum mein Blick. Aus tiefem Himmelsgrunde
Kam langsam Stern an Stern,
Es schliefen in der Runde
Die Felder nah und fern.

Die Eichen steh´n noch immer
Dort auf dem Bergesthron,
Es spielt der Abendschimmer
Durch ihre Blätterkron.
Die Schnitter aber aßen
Im Haus ihr Abendbrot
Und schwatzten und vergaßen
Des Tages Müh´und Not.

Die Gasse fließt hinunter
Wie sonst der stille Bach,
Die Weiden wehen munter
Ihm nach ihr grünes Dach.
Ein Graukopf rief: "Erhalte
Uns Gott der Arbeit Lohn!"
Begraben liegt der Alte,
Seit vielen Jahren schon.

Voll kindlicher Gedanken
In sanfter Abendruh,
Sah oft ich still dem Schwanken
In ihren Ästen zu.
Des Lebens bitteren Kummer
Daheim empfand ich nie;
Es rauschte mich in Schlummer
der Baum der Poesie.

War dann im Staub der Gassen
Die Herde heimgekehrt,
So stieg der Mond, der blasse,
Aus Bäumen, wie verklärt.
Mit Blüten überstreute
Er reich mein kindlich Haupt,
Das Dorf, es steht noch heute;
der Baum drin - ist entlaubt.

Zur Verfügung gestellt von Daniel Wädt ▪ Vielen Dank!

Vielen Herzlichen Dank allen Spendern für ihre Unterstützung und Vertrauen.
Es hilft uns sehr die Aufgaben und Wünsche der HOG in Deutschland zu erfüllen.
In Seiden zu helfen das Nötige zu erhalten und gelegentlich eine kleine Freude zu machen.
Wir hoffen, dass die Projekte und Hilfen, für die wir uns entscheiden und einsetzen,
auch aus Ihrer Sicht, wichtig und förderungswürdig sind. Vielen Dank Ihnen.

Es freut sich die Mutter, es strahlt der Papa,

endlich ist das ersehnte Bübchen da.

Mit viel Freude geben wir bekannt, dass unsere
Kinder und Jungendreferentin Hannelore Schuller-Legér einem gesunden Sohn das Leben geschenkt hat.
Wir gratulieren der junge Familie und wünschen ihnen viel Gesundheit, Freude und Wohlergehen.

Wir möchten an der Stelle auch unseren ehemaligen Vorstand, unsere Landsleute in Seiden, Österreich, Schweiz, Kanada und weiteren Ländern, herzlich grüßen und versichern ihnen, dass sie sich angesprochen und zugehörig fühlen können, auch weit über die Grenzen hinaus. Viele Grüße auch an unsere Nachbargemeinden Bulkesch und Schönau, mit denen ein freundschaftlicher Austausch stattfindet.

Abschließend haben wir noch eine große Bitte. Wir haben unserem sehr geschätzten und viel zu früh verstorbenen Friedrich Orendi aus Hanau, die Seidener Bücher zu verdanken.
Mit viel Eifer, Mühe und Können hat er über Jahre hinaus Daten, Fotos, Geschichten und Ereignisse zusammengetragen, die ein sehr umfangreiches Bild unserer Gemeinde Seiden und dem Leben in früherer Zeit wiedergeben. Leider gibt es anschließend von der neueren und „unserer“ Zeit kaum weitere Aufzeichnungen.
So bitten wir jene die es mögen, über diese Zeit Kurzgeschichten oder Briefe zu schreiben. Es geht nicht um umfangreiche oder zu persönliche Angaben, sondern Erzählungen die von allgemeinem Interesse sind. Die Kriegsjahre, die Zeit vor während und nach der Revolution in Rumänien. Die Ausreise und der Neubeginn. Ein Urlaub in der alten Heimat, Heimweh, Erinnerungen, das Leben heute und hier.
Wünsche und Vorstellungen für Seiden, von unserer Zukunft in Deutschland und Europa. Heute - ist morgen schon Geschichte und sollte nicht vergessen werden.
Bitte sprechen sie uns an, oder senden sie ihre Kurzgeschichten an Hedi Fleischer.
Vielen herzlichen Dank im Voraus und wir werden sie sorgfältig behandeln.

Veranstaltungen Herbst 2012

13. Oktober Herbstball mit der Starlights Band in Böblingen
27. Oktober Herbstball mit der Akustik Band in Heilbronn Frankenbach
10. November Katharinenball mit der Akustik Band in Mosbach
17. November Katharinenball mit Amazonas-Express in Stuttgart
24. November Katharinenball mit Amazonas-Express in Heilbronn
24. November Katharinenball mit Romanticas in Crailsheim, Festhalle Ingersheim

Liebe Seidener, liebe Freunde,

wir hoffen, dass sie gerne unseren Themen und Bekanntgaben gefolgt sind und sagen Dank für ihr Interesse und Wohlwollen. Es ist nicht einfach, aus der Entfernung und im Nachhinein dem „Leben und Erleben“ in der Heimat und hier gerecht zu werden.
Wir erheben nicht den Anspruch auf Wissen und Vollständigkeit. Es ist ein Versuch gegen das Vergessen und ein Anstoß sich wieder zu erinnern. Es war daher auch für mich in der Vorbereitung und Umsetzung spannend und bereichernd, mich der Vergangenheit, Gegenwart und dem Zukünftigen in dieser Weise zu nähern.
Ich sage Dank Frau Orendi aus Hanau, die mir einige der von ihrem Mann gesammelten Fotos und Aufzeichnungen zu Seiden überlassen hat. Diese werden uns zukünftig helfen, die Reihe an Portraits zu ergänzen. Herzlichen Dank auch Familie Schuster, die auf meine Anfrage gerne bereit war, mit mir über die vielen Jahre als Pfarrfamilie im Dienste Seidens zu sprechen und sich zu erinnern. Ebenso danke ich Frau Katharina Barth aus Wolfsburg und meiner Mutter Katharina Konnerth, die mir halfen, Daten zusammenzutragen die ich so nicht kannte. Sollte sich in der Darstellung oder Formulierung ein Fehler eingeschlichen haben, bitten wir um Nachsicht. Wir haben bei aller Sorgfalt sicher auch einiges übersehen.

Mit freundliche Grüße von Haus zu Haus

Hedi Fleischer

Kontaktdaten des Vorstandes:
hedihogseiden@sofortstart.de

Weitere Infos unter: www.seiden-hog.de

Daniel Waedt 74080 Heilbronn Tel: 07131-9193720
Hedwig Fleischer 63526 Erlensee Tel.: 06183-807735
Friedrich Wegendt 74564 Crailsheim Tel.: 07951-25647
Astrid Endörfer 70195 Stuttgart Tel.: 0711-23452919
Hannelore Schuller-Legér 70197 Stuttgart Tel.: 0711-94587226

Impressum

Herausgeber: Jahresheft der HOG Seiden - 26. Ausgabe
Heimatortsgemeinschaft (HOG) Seiden
Redaktion und Versand: Hedwig Fleischer und Daniel Waedt
Für den Inhalt verantwortlich: Hedwig Fleischer und Daniel Waedt
Auflage: 450 Exemplare

Hier finden Sie uns

HOG Seiden
Raiffeisenstr. 32
74564 Crailsheim

Kontakt

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